Handball und Volleyball

Begeisternder Erstligaauftakt der SSC Baden Volleys

Karlsruhe (JM). Auch wenn die Vorzeichen vor der Heimspielpremiere nicht perfekt standen, sahen die rund 1.300 Fans  in der fast ausverkauften Lina-Radke-Halle ein erstes Volleyballspektakel. Die BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe erwischten zwar mit einem 1:3 einen erwartbar schwierigen Start, überzeugten aber in vielen Phasen mit begeisterndem Volleyball.

Sieben krankheitsbedingte Ausfälle hatte in der Woche zu beklagen; das letzte Training am Donnerstag bestritt man deshalb auch mit Aushilfen aus der Reservemannschaft, die in der dritten Liga spielt. Im Spiel dauerte es dann genau drei Punkte bis Antonio Bonelli im ersten Satz die erste Auszeit zog: Herrsching startete von Beginn an sehr konzentriert und brachte die Karlsruher Mannschaft mit einem guten Aufschlag immer wieder weg vom Netz. Beim Stand von 4:0 war es dann soweit: Jens Sandmeier erzielte mit einem krachenden Angriff auf der Außenposition den ersten Punkt des Vereins in der ersten Liga. Mit der Zeit kam die Mannschaft immer besser ins Spiel, konnte den Abstand aber erstmal nicht verkürzen (10:14). Wieder zogen die Gäste aus Bayern weg und Karlsruhe fand erstmal keine Antwort im Angriff auf die starke Blockarbeit (10:18). Auch der Zuspiel- und Außenwechsel der Badener hatte nicht die erhoffte Wirkung und so tüteten die Gäste den ersten Satz souverän ein (25:15). 

Im zweiten Durchgang starteten die Karlsruher deutlich konzentrierter (2:2) und es entwickelte sich langsam aber sicher ein echter Schlagabtausch. Durch die deutlich bessere Passverteilung von Zuspieler Tobias Hosch fanden die Angreifer um Felix Baumann und Philipp Schumann immer bessere Lösungen gegen den gegnerischen Block. Auch im Aufschlag waren die Karlsruher nun voll auf Höhe. Nach drei Assen von Philipp Schumann und Jens Sandmeier, sah sich Thomas Ranner, Cheftrainer der Herrschinger, schließlich gezwungen beim Stand von 20:17 eine erste Auszeit zu nehmen. Wirkung zeigte das nicht: Karlsruhe tütete den zweiten Satz denkbar knapp mit 25:23 ein.   

Spätestens jetzt wusste jeder in der Halle, dass heute mehr als nur ein paar gute Spielzüge für die BADEN VOLLEYS drinnen sind. Auf Augenhöhe klappte jetzt nun auch die Block-Feld-Abwehr und Herrsching konnte nur kurz eine Zwei-Punkte-Führung herausspielen (12:14). Erst in der Crunch-Time des Satzes stellte sich durch die doch hohe spielerische Qualität der Bayern der Abstand wieder ein (24:22). Außenangreifer Theo Timmermann beendete trocken den Satz mit einem sehenswerten Aufschlag. 

Der vierte Satz ähnelte von Beginn an dem Ersten: Herrsching zog schnell ein paar Punkte weg (7:2) und agierte hochkonzentriert. In Karlsruher Reihen schlichen sich mehr und mehr kleine Fehler ein. Die Einwechslung von Jannik Brentel und Alexander Benz von Trainer Antonio Bonelli zeigte zwar die Wirkung (16:17), konnte aber den Satz-und Spielgewinn der Gäste schließlich nicht mehr verhindern (25:21). 

Auch wenn am Ende keine Punkte auf dem Konto der BADEN VOLLEYS standen, kann der Liganeuling eins mitnehmen: Das Team kann nicht nur im Bounce House Cup mit lang etablierten Mannschaften mithalten.

Die nächste Möglichkeit gibt es nämlich bereits am nächsten Mittwoch, wenn die Mannschaft um Kapitän Jens Sandmeier beim Rekordmeister Friedrichshafen gastiert. 

Die Trainerstimmen:

Thomas Ranner: „Kampfgeist, geile Stimmung, Taktische Finessen. Wir haben bekommen, was wir erwartet haben und wir haben die richtigen Mittel gefunden. Ich bin glücklich, dass uns das Richtige gelungen ist und ich glaube, dass andere Teams es hier noch schwer haben werden als wir, denn Karlsruhe wird wachsen.“

Antonio Bonelli: „Wir haben gezeigt, dass wir zum Großteil mit einer Profimannschaft mithalten können. Klar, der vierte Satz ist ärgerlich, weil wir unnötige Fehler gemacht haben. Das ist ein Prozess, den wir annehmen müssen und dann bin ich mir sicher, werden uns solche Fehler in fünf Spielen nicht mehr passieren.“

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