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Ernüchterung im ersten Playoff-Spiel – LIONS am Ende ohne Chance gegen Gießener Offensiv-Feuerwerk

Symbolbild Basketball Bild von Pexels auf Pixabay

Karlsruhe (psk). Als Tabellensiebter hatten sich die PS Karlsruhe LIONS nach 34 Hauptrundenspieltagen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA für die Playoffs qualifiziert. Mit den JobStairs GIESSEN 46ers, die auf Rang zwei gelandet waren, steht dem Karlsrudel in der Meisterschaftsrunde allerdings ein physisch wie spielerisch äußerst starker Kontrahent gegenüber.

So kam die Karlsruher Niederlage im ersten Duell der Best-of-five-Serie am 3. Mai bei den Hessen zwar nicht überraschend. Bitter ist sie jedoch allemal. Denn die verletzungsbedingt nur mit einer kleinen Rotation ausgestatteten Badener zeigten eine couragierte und keineswegs schwache Vorstellung. Gegen die Gießener Offense-Übermacht war aber am Ende kein Kraut gewachsen. Die LIONS hielten lange dagegen und überzeugten insbesondere in Halbzeit eins selbst mit Qualität. In der zweiten Spielhälfte zeichnete sich aber immer mehr ein deutliches Ergebnis ab. Der für ein Playoff-Spiel ungewöhnliche Endstand: 111:84.

Die LIONS starteten vor einer eindrucksvollen Kulisse in der Sporthalle Gießen-Ost mutig in die Begegnung. Bakary Dibba holte mit einem eindrucksvollen Dunk die ersten Punkte für Karlsruhe. Kurz darauf gingen erstmals die Gastgeber in Führung, bevor Lachlan Dent per Dreier nochmals die Gäste in Front brachte. Dann aber hatten die JobStairs deutlich mehr von der flotten Anfangsphase. Nach einem Gießener Zehn-Punkte-Run zum 14:5 musste LIONS Headcoach Aleksandar Scepanovic bereits in der vierten Minute die erste Auszeit nehmen. Seinem ersatzgeschwächten Team gelang es daraufhin, erst den gegnerischen Lauf zu stoppen und sich dann wieder auf 19:16 heranzuschieben. Die Hausherren ließen in dieser Phase ihre Souveränität der ersten Minuten vermissen, fingen sich aber bald wieder und zogen 100 Sekunden vor der ersten Pause bereits auf 13 Punkte davon. Das war auch die Differenz nach zehn Minuten Spielzeit. Der folgende Abschnitt begann beim Stand von 34:21. Die Gäste bekamen nun ihre Defense etwas besser in den Griff und konnten sich auch vor dem gegnerischen Korb besser durchsetzen. Zwei Minuten nach Wiederbeginn hieß es nur noch 36:26 und die JobStairs nahmen sich erstmals eine Timeout. Kurz darauf drückten die Badener den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich. Das von beiden Seiten überraschend offensiv geführte Duell pendelte sich für einige Zeit bei einem Zehn-Punkte-Vorsprung für Gießen ein, bevor die LIONS-Aktionen wieder fehleranfälliger wurden und die Gäste weiter ins Hintertreffen gerieten. In den Minuten vor der Halbzeit setzte Karlsruhe aber seine Shooter besser in Szene. Nachdem man kurzzeitig wieder bis auf acht Punkte herangerückt war, hatten die Hausherren in den letzten Sequenzen mehrfach das bessere Ende für sich. Die Bilanz des zweiten Viertels: 27:27. Der Spielstand des Highscoring-Games beim Gang in die Kabinen: 61:48. Obwohl die Punktedifferenz zwischen den Kontrahenten auch im dritten Spielabschnitt lange Zeit weder merklich zu- noch abnahm, blieb das erste Playoff-Duell sehr unterhaltsam – auch weil beide Teams konsequent nach vorn spielten, ohne viel zu taktieren. Allerdings näherte sich der JobStairs-Vorsprung zur Mitte des Viertels langsam bedrohlich der 20-Punkte-Marke. Genau in dieser Phase musste Dominick von Waaden mit Schmerzen am Knöchel vom Court, was die Optionen in der Rotation für Scepanovic weiter limitierte, auch wenn der energetische Flügelspieler im letzten Viertel nochmals zurückkommen sollte. Beim 77:58 in der 27. Minute war der LIONS-Cheftrainer gezwungen, in einer weiteren Auszeit sein Team neu auf die Situation einzustellen. Trotzdem war zur letzten Pause beim Stand von 85:65 bereits abzusehen, dass es angesichts der inzwischen herrschenden Kräfteverhältnisse deutlich werden würde. Die LIONS spielten auch im Schlussabschnitt mit und hatten gute Aktionen. An ein Abwenden der Niederlage war indes nicht mehr zu denken.

Topscorer für Karlsruhe war Victor Bailey mit 23 Punkten. O´Showen Williams (18), Bakary Dibba (14) und Melvin Jostmann (10) scorten ebenfalls zweistellig.

Keine 48 Stunden nach dem fordernden Duell in Mittelhessen haben die LIONS Heimrecht und werden am 5. Mai ab 18:00 Uhr alles daransetzen, sich in der längst ausverkauften Lina-Radke-Halle von ihrer besten Seite zu zeigen. Das Team weiß, dass es bei einem Erfolg auf jeden Fall noch ein weiteres Heimspiel hätte. Denn für den Schritt ins Halbfinale sind drei Siege notwendig. Spiel drei findet am 8. Mai wieder in Gießen statt. Ist dann noch keine Entscheidung gefallen, geht es am 10. Mai um 19:30 Uhr wieder in der Fächerstadt weiter. Eine eventuelle fünfte Begegnung würde am 12. Mai erneut bei den JobStairs stattfinden.

Chancenlos sind die LIONS beim Blick in die Saisonstatistik gewiss nicht. Zum Auftakt am 30. September 2023 war man in Karlsruhe aufeinandergetroffen. Endstand der hart umkämpften Partie: 77:78. Am 1. März beim Rückspiel in Gießen war es dann etwas deutlicher. Aber auch beim 88:75-Erfolg der JobStairs hielt das Team vom Oberrhein fast 30 Minuten lang gut mit. Man darf also auf die Begegnungen der nächsten Tage gespannt sein.