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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Weltcup-Premiere für Ragwitz – Vierereinsatz für Brüßler

Die erst 20-jährige Rheinschwester Gesine Ragwitz mit Weltcup-Premiere in Szeged/Ungarn. Foto: ©Rheinbrüder | GES


Karlsruhe (MaT). Vom 10. bis 12. Mai findet im ungarischen Szeged der erste Kanurennsport-World-Cup der Saison statt. Von den Rheinbrüdern werden neben Damen-Bundestrainer Ralf Straub Sarah Brüßler, Gesine Ragwitz und Saeid Fazloula an den Start gehen. Die 20-jährige Ragwitz wird in der ungarischen Kanuhochburg ihr Weltcup-Debüt geben.

Im Olympiajahr bekommt der erste Weltcup der Saison immer nochmals eine ganz besondere Bedeutung, denn dann geht es neben dem Kampf mit der internationalen Konkurrenz auch um den internationalen Leistungsnachweis für die nationale Olympia-Qualifikation. Denn, je besser sich die deutschen Boote im internationalen Vergleich präsentieren, desto größer ist die Chance für die jeweiligen Bootsbesetzungen, das Ticket für Paris zu lösen.

In der Vorbereitung auf den Weltcup wurde in Kienbaum im Damen-Kajak-Bereich, im Bereich der Bootsbesetzungen viel getestet und intensiv ausprobiert. Für Szeged hat sich Damen-Bundestrainer Ralf Straub gemeinsam mit Cheftrainer Arndt Harnisch sowie Sportdirektor Dr. Jens Kahl für das Quartett: Paulina Paszek (Hannover), Jule Hake (Lünen), Pauline Jagsch (Berlin) und die Karlsruherin Sarah Brüßler entschieden. Die vier werden im Viererkajak über 500 Meter an den Start gehen und bilden dort zunächst die beste Besetzung auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris. Brüßler, die im Flaggschiff auf Position vier sitzt, freut sich auf den internationalen Saisonstart: „Es ist auf jeden Fall total toll, mit drei wirklich starken Mädels in Szeged an den Start gehen zu dürfen. Ich bin gespannt, wo wir im internationalen Vergleich stehen werden.“

Das zweite Mannschaftsboot, der Zweierkajak über 500 Meter, fahren Lena Röhlings (Berlin) und die Karlsruherin Gesine Ragwitz. Damit bekommt die junge Rheinschwester direkt bei ihrem ersten Weltcup-Start einen Einsatz in einer olympischen Bootsklasse. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich überhaupt hier dabei bin. Jetzt möchte ich einfach nur ein gutes Rennen fahren, und was am Ende dabei herauskommt, wird sich zeigen“, berichtet eine überglückliche Gesine Ragwitz vor ihrer Premiere bei den „Großen“.

Der erste Weltcup ist zudem traditionell international sehr stark besetzt. Die Teams aus Übersee fahren meist nur diesen ersten und tauchen dann bis zum Saisonhighlight wieder ab. Somit wird auf der Maty-ér-Regattastrecke nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ einiges los sein.

Neben den beiden Kajakfahrerinnen der Rheinbrüder wird auch Refugee-Athlet Saeid Fazloula Szeged als internationalen Saisonauftakt nutzen. Nachdem er in der letzten Woche von IOC-Präsident Thomas Bach für die Olympischen Spiele in Paris ins Refugee Olympic Team berufen wurde, will der 31-Jährige im Einerkajak über 500 und 1.000 Meter testen, wo er derzeit im internationalen Vergleich liegt. „Ich habe im Winter gut trainiert. Jetzt in den letzten Monaten war ich leider mehrmals krank, deshalb bin ich gespannt, welche Leistungen in Szeged schon möglich sind“, gab sich Fazloula vor Abreise nach Szeged verhalten optimistisch.

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann freut sich auf das Wettkampfwochenende, auch wenn er dieses Mal nur von zu Hause die Daumen drücken kann. „Sarah und Gesine haben sich im Vorfeld des Weltcups ausgezeichnet präsentiert. Ich hoffe, dass sie sich nun auch im Wettkampf dafür belohnen. Das wäre mit Blick auf die Olympiatickets ein big point!“ Für seinen Schützling, Saeid Fazloula, wünscht er sich, „dass er das positive Gefühl von der Nominierung mit auf die Regattastrecke nimmt und egal was passiert, einfach mutig sein Rennen fährt!“