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Grundschule trifft Kinderleichtathletik – Ein voller Erfolg

Karlsruhe (blv) „Das war famos!“, so Jürgen Koessler, Abteilungsleiter des TSV Schönau im Odenwald nach Abschluss des dortigen Schulaktionstags. Am 19. Juni fand dort einer von insgesamt 35 Aktionstagen des Projekts „Grundschule trifft Kinderleichtathletik“ im Sommer 2024 statt. Und der Mann weiß, wovon er spricht. Koessler ist nicht nur im Verein, sondern auch im Kreis und Verband vielfältig engagiert.

„Das war von Anfang bis Ende ein gelungener Sporttag – das macht Lust auf Kinderleichtathletik!“, war auch die Rektorin der Carl-Freudenberg-Schule Almut Häusler begeistert. Während es in Schönau rund 160 Schülerinnen und Schüler der Carl-Freudenberg-Schule und der Grundschule des Nachbarortes Altneudorf, waren es an anderen Orten bis zu 600 Kindern, die einen Aktionstag voller neuer Bewegungserfahrungen, Leistung, Teamgeist und Freude erlebten. Insgesamt haben rund 9.000 Grundschüler und -schülerinnen im ersten Jahr des Projekts teilgenommen.

Ähnlich wie in Schönau fiel das Fazit auch an allen Schulen aus. „Die Rückmeldungen der Schulen begeistern uns und motivieren, das Projekt weiter auszubauen. Der Badische und Württembergische Leichtathletik-Verband haben mit ihrem Know-How viel Herzblut in die Entwicklung des Aktionstags gesteckt und wir freuen uns sehr, dass wir damit so begeistern konnten!“, so Mareike Röder, Geschäftsführerin des Badischen Leichtathletik-Verbandes. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Rene Stauß (WLV) hatte sie mit den Teams der Verbände das Projekt aus einem Vorgängerprojekt entwickelt.

„Das Projekt ist für uns ein wichtiger Baustein, um die Kinderleichtathletik an den Schulen zu verankern und den Lehrkräften durch Begleitmaterialien auch wertvolle Hilfen für den Schulalltag mitzugeben“, so Stauß.

Laufen, springen und werfen – Bewegungszeit statt Schlange stehen

Von früh morgens bis zur Mittagszeit durften die jungen Sportlerinnen und Sportler bei den Aktionstagen laufen, springen und werfen. An insgesamt acht Stationen konnten sie ihr Können unter Beweis stellen und gleichzeitig viele neue Bewegungserfahrungen sammeln. Mittels Tiergrafiken auf großen Beachflags wurden die Schulklassen von Station zu Station geleitet. Die Tiere beschreiben dabei die Bewegungsform.

„Springt wie ein Pferd über die Hindernisse!“ wurde die Station beim Hindernissprint angeleitet. Durch die Bildsprache und die Assoziation mit den Tierbewegungen sind die Bewegungsanleitungen dabei für alle Kinder schnell verständlich. Auch deshalb wird das Projekt durch das Programm Integration durch Sport des DOSB und des LSV BW gefördert. „Neben den sportlichen Fähigkeiten setzen wir mit unserer Stationsauswahl auch Impulse für den Teamgeist, Respekt untereinander und ein faires Miteinander. Bei uns sind oft die Kinder die Besten, die im Schulalltag ansonsten eher nicht zu den Leistungsstarken gehören. Das zeigt das hohe integrative Potenzial des Sports und insbesondere der Kinderleichtathletik“, so Mareike Röder.

Beispielsweise bei der Auf- und Abbaustaffel müssen zwei Kinder gemeinsam eine Bewegungsaufgabe bewältigen, beim Farbenlauf treten Teams aus mehreren Kindern einer Klasse gegeneinander an. Kommunikationsfähigkeit und das aufeinander achten wird hier besonders gefördert. Es wird für alle deutlich, dass das Team, das durch gute Zusammenarbeit und Ausdauer am schnellsten die Plättchen einer Farbe gefunden hat, gewinnt.

Beim Zonenweitsprung, beim Wendesprint, dem Zonenweitwurf und dem Sammellauf geht es dagegen dann um die Leistung des Einzelnen. Hier wird gemessen und gestoppt. Beim Sammellauf dürfen die Kinder ihre Ausdauer unter Beweis stellen. Die Ergebnisse dieser Stationen nutzt die Schule dann im Nachgang für die Wertung der Bundesjugendspiele. „Durch die Auswahl der Disziplinen aus dem Kanon der Kinderleichtathletik ist eine einfache und an die Begebenheiten der Schule angepasste Durchführung möglich. Die Kinder kommen so zu viel Bewegungszeit, das Springen in die Zonen beschleunigt den Ablauf beispielsweise erheblich im Vergleich zum zentimetergenauen Messen“, so Röder.

Freudestrahlend gingen die Kinder zumeist klassenweise aufgestellt in Zweierreihen nach dem gemeinsamen Abschluss zurück zur Schule. „Kommt ihr nächstes Jahr wieder?“ war eine oft gehörte Frage, während so manch einer den Auftaktsong „Sportinator“ von Volker Rosin, der zur gemeinsamen Erwärmung getanzt wurde, auch noch auf dem Heimweg vor sich hin summte.

Enge Verzahnung mit dem örtlichen Leichtathletik-Verein

Damit die Kinder ihre Begeisterung auch in den Alltag übertragen können, ist in die Aktionstage jeweils ein örtlicher Leichtathletik-Verein eingebunden. Ziel der Verbände und der Projektpartner ist es nicht, ein einmaliges Erlebnis zu schaffen, sondern die Kinder nachhaltig zu regelmäßigem Sporttreiben zu motivieren. Aus diesem Grund erhält jedes Kind am Ende der Veranstaltung einen Handzettel mit den Trainingszeiten des örtlichen Vereins.

Um das Projekt überhaupt durchführen zu können, haben sich zahlreiche Partner mit eingebracht. „Ihnen gilt unser besonderer Dank. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern hat sich hier ein wertvolles Netzwerk entwickelt, das ein gemeinsames Ziel hat: Die Bewegungsförderung von Kindern, denn Kinder sind unsere Zukunft!“, sind sich Michael Schlicksupp, Präsident des BLV und Dieter Schneider, WLV-Präsident, einig.

Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Sport in der Schule, BENZ Sportgeräte, den Volks- und Raiffeisenbanken mit dem Programm der VR-Talentiade, dem Programm Integration durch Sport des DOSB und des LSV BW, der Firma joboo mit ihren Stapelsteinen sowie der AOK Baden-Württemberg (BLV) und des WLSB (WLV).