Polizei zieht Bilanz nach Zweitligaspiel des KSC gegen den 1. FC Kaiserslautern

Karlsruhe (Pol). Am gestrigen Sonntag fand das Südwest-Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern in Karlsruhe statt, meldet die Polizei.
Im Vorfeld wurde diese KSC-Begegnung als Hochrisikospiel eingestuft, weshalb die Polizei mit einer angemessenen Anzahl an Beamten im Einsatz war, um die Spielbegegnung abzusichern.
„Bei der Überwachung der Art und Weise der Einlasskontrollen des eingesetzten Ordnungsdienstes wurden von vor Ort eingesetzten uniformierten Polizeikräften kurz nach 12:00 Uhr offensichtlich sicherheitsrelevante Mängel festgestellt, worüber der Sicherheitsbeauftragte des KSC mit der Forderung nach Nachbesserungen unmittelbar in Kenntnis gesetzt wurde. Da trotz dieser Forderungen in der Folge Angehörige des KSC-Fanlagers und deren mitgeführte Gegenstände sichtlich unzureichend kontrolliert den Einlass passierten, bestand Seitens der Polizei der Verdacht, dass verbotene Gegenstände in das Stadioninnere gebracht werden sollen. Im weiteren Verlauf sammelten sich rund einhundert offenbar solidarisierende Personen vor den Einsatzkräften, um die Beobachtungen der Polizei bei den Einlasskontrollen zu erschweren bzw. zu verhindern. Hierbei wurden eingesetzte Beamte auch aktiv bedrängt, weshalb weitere Einsatzkräfte hinzugezogen werden mussten. Nachdem mehrere Aufforderungen ignoriert wurden, dieses Verhalten zu unterlassen, drängten Polizeibeamte die Fanszene mit einfacher körperlicher Gewalt zurück. Mit Beginn dieser polizeilichen Maßnahme begannen sich mehrere Personen zu vermummen und warfen vereinzelt Gegenstände gegen die eingesetzten Polizeibeamten. Zur Bewältigung der Lage musste daraufhin kurzfristig auch der Schlagstock eingesetzt werden. Mehreren KSC-Fans gelang es über die Drehkreuze zu klettern und ohne Kontrolle ins Stadioninnere zu gelangen. Nachdem eine größere Anzahl von Einsatzkräften zusammengezogen war, konnte die Lage aber letztendlich schnell bewältigt werden.“, so die Polizei.
„Von mehreren Personen wurde die Identität festgestellt. Sie müssen nun mit Strafverfahren unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Polizeibeamte rechnen. Entgegen anderslautender Meldungen, setzte die Polizei kein Pfefferspray ein. Auch waren wohl keine Kinder und Frauen bei den unmittelbaren polizeilichen Maßnahmen gegenüber der zu kontrollierenden Fan-Gruppe beteiligt.
Sowohl während der Fußballbegegnung als auch nach dem Spiel gab es aus polizeilicher Sicht keine weiteren besonderen Ereignisse. Die Abwanderung beider Fangemeinden verlief ruhig, was nicht zuletzt auf den Kräfteansatz der Polizei und der damit verbundenen Trennung beider Vereinsanhänger zurückzuführen war“, so die Polizei weiter.
Der weitaus überwiegende Teil der Fußballfans hielt sich an das polizeilich koordinierte An- und Abreisekonzept. Auch die angebotenen Entlastungszüge und polizeilich begleiteten Shuttlebusse wurden gut angenommen.
Polizeibeamte wurden bei den Einsatzmaßnahmen nicht verletzt. Hinsichtlich Verletzungen von Besuchern liegen der Polizei aktuell keine Erkenntnisse vor.