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Karlsruher SC

Der neue KSC-Vizepräsident: Mitglieder wählen Uwe Maisch

Uwe Maisch KSC Vizepräsidentenkandidat

Karlsruhe (mia). Nachdem Mario Eggimann den Posten als KSC-Geschäftsführer Sport übernommen hatte, war er aus dem Präsidium des Karlsruher SC e. V. ausgeschieden. Daher hatten die KSC-Mitglieder am Montagabend nun die Aufgabe, einen der beiden Kandidaten, Uwe Maisch oder Dominique Mayer als Nachfolger zu wählen.

Mit 706 Stimmen bei 1203 anwesenden Mitgliedern (58,69 Prozent) wurde Uwe Maisch zum Vizepräsidenten gewählt. Auf Mayer entfielen 497 Stimmen.

Zu Beginn der MGV stellte KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze die Beschlussfähigkeit fest und teilte mit, dass um 18:30 Uhr 844 stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren. Im Anschluss übernahm Wahlausschussleiter Sathia Lorenz, der den Ablauf der außerordentlichen Mitgliederversammlung erläuterte. Neu in dieser MGV war, dass die Mitglieder ihre Fragen per Zoom selbst stellen konnten. Allerdings gab es lediglich ein Mitglied, das zunächst davon Gebrauch machte. Weitere Mitglieder fanden lange den Weg in den „Zoomraum“ nicht. Nach einiger Zeit dann klappte es.

Zwei Kandidaten, kurze Vorstellungsrunde

Drei Personen hatten sich beworben, so Lorenz, aber nur zwei waren Mitglieder und daher auch nur zugelassen worden. Uwe Maisch und Dominique Mayer standen zur Wahl und stellten sich am Abend vor.

Beide Kandidaten hatten sich bereits in der Veranstaltung der KSC-Supporters den Fragen der Mitglieder und Fans gestellt und standen auch am Montagabend ebenfalls virtuell Rede und Antwort.

Der 59-jährige Uwe Maisch – stand bereits bei der letzten Wahl als Kandidat für das Vizepräsidentenamt des KSC, damals für den abgewählten Martin Müller – parat. Seit Kindesbeinen an KSC-Fan, ein großes Netzwerk und sehr gute Kontakte in der Industrie und Wirtschaft sowie auch Erfahrung als Spieler, Trainer und Scout im Fußball bringe er mit, stellte sich Maisch vor. „Ich brenne für unseren KSC.“ Er werde sich nicht nur für die Suche nach neuen Sponsoren einsetzen, sondern auch für den Erhalt von 50+1 sowie die „Erschwinglichkeit“ der KSC-Spiele für alle Fans. Auch die soziale Verpflichtung des KSC werde er weiter unterstützen. Ein „Herzensanliegen“ ist für ihn die Förderung der Nachwuchsarbeit und auch seine Erfahrung als Trainer werde er gerne mit einbringen. Sein Augenmerk liege auf dem Gesamtverein und allen Abteilungen und er möchte gemeinsam mit allen Beteiligten „loyal und ehrlich“ zusammenarbeiten. „Mit Herz und Verstand für unseren KSC.“

Auch der 57-jährige Dominique Mayer stellte sich kurz vor: „Mit großem Respekt“ bewerbe er sich für das Amt. Seit über 40 Jahrzehnten „treuer Anhänger“ schlage sein Herz für die „drei geilsten Buchstaben“. Die Fans und Mitglieder wolle er in den Mittelpunkt stellen. „Mit Ehrlichkeit, Toleranz und Wertschätzung“ setze er sich für alle ein, so Mayer. Auch für ihn steht die Jugend oben an. Transparenz in der Führung und der Dialog mit allen Mitgliedern bringe tragfähige Entscheidungen und lasse den KSC „noch enger zusammenwachsen“. Er sei bereit zu lernen und stehe zu seinem Wort. „Für mich ist Heimat nicht nur ein Wort, sondern ein Gefühl.“

Fragen der Mitglieder

Ein Mitglied wollte wissen, wie es die Kandidaten mit Pyrotechnik im Stadion und den Strafzahlungen des KSC bisher halten. Hier hatten beide Kandidaten ähnliche Positionen. Mayer erklärte, dass das Abbrennen laut Gesetz verboten sei, daran müsse man sich halten. Irgendwann könne es vielleicht eine Lösung geben. Ein runder Tisch sei wichtig. „Momentan sind zwei Herzen in einer Brust.“

Maisch erklärte, er stehe der Sache genauso gegenüber. Der Verein könne das nicht allein bewerkstelligen, dafür müsse man an den runden Tisch. „Als Fan finde ich es eine gute Sache, aber dass der Verein die Strafen zahle“, da müsse man sich an eine Lösung überlegen.

Da weitere acht Fragensteller, den Weg in den „Zoomraum“ nicht fanden, wurde rund 13 Minuten pausiert, um diesen die Möglichkeit zu geben, doch noch ihre Fragen loszuwerden und etwaige technische Probleme auszuschließen. Dann fanden sich doch drei Fragesteller, die ihre technischen Probleme überwunden hatten.

Budu-Verkauf – Ja oder Nein?

Das Mitglied wollte wissen, ob die Kandidaten Budu verkauft hätten und wenn ja, ob sie die Entscheidung bereut hätten? Maisch erklärte, dass man sich Gedanken machen müsse, wenn das Geld stimme, aber als Fan sage er, nein, weil man so eventuell hätte aufsteigen können. Wobei er auch zu bedenken gäbe, dass man nicht wisse, ob Zivzivadze eventuell nicht mehr alles gegeben hätte oder sich verletzt hätte.

Mayer sagte, dass er es als Fan nicht gutgeheißen habe. Aber die wirtschaftliche Entscheidung des Vereins könne er im Nachhinein nachvollziehen.

Frauen sollen in Karlsruhe spielen

Auch das Thema nach den KSC-Frauen, die in Bruchsal spielen, kam zur Sprache. Das Mitglied wollte wissen, welche Pläne es gäbe, diese wieder nach Karlsruhe zu holen.

Mayer erklärte, dass man erst einmal die Hintergründe erfahren müsse, wieso die Frauen nicht im Wildpark spielen. Maisch erklärte, dass der Vertrag mit Bruchsal noch ein Jahr laufe. Er wolle als Vize mit den Verantwortlichen Gespräche führen, dass die Frauen entweder im Wildpark oder in der Nähe einen Verein erhalten, wo sie spielen können.

Einen Interessenskonflikt sähe Maisch nicht als Mitarbeiter eines Autohauses der Sponsor sei und dann auch Vizepräsident. Maisch erklärte, dass ihm diese Frage auch vom Wahlausschuss gestellt worden war und diese zufriedenstellend beantwortet hatte.