Durlachs desolate Defensive

Durlach (asv). Die allsonntagnachmittägliche Rentnerbelustigung fiel aus – jedenfalls aus Durlacher Sicht, so der Beginn des Durlacher Spielberichts. Mit 2:5 (2:3) unterlag der ASV Durlach beim SV Langensteinbach trotz zahlreich mitgereisten meist nicht mehr ganz jugendlichen Anhangs. Das Ergebnis war verdient.
Es steht in einer Reihe mit den 3:5- und 2:4-Niederlagen der vergangenen Saison. Und wieder hätte es nicht sein müssen. Der ASV verschlief die ersten 30 Minuten komplett und lag schneller, als man denken wollte, mit 0:2 zurück. Verantwortlich waren katastrophale Stellungsfehler auf der rechten Abwehrseite, die zunächst zum 1:0-Elfmetertor von Yannick Frey (14.). und Dominic Riedel (24.) führten. Danach fing der ASV an, Fußball zu spielen. Zunächst wurde Paulo Ursino Koffler mit einem Pass in die Tiefe eingesetzt und markierte den Anschlusstreffer (32.).
Danach schenkte SVL-Keeper Nico Holzinger dem ASV den Ausgleich, indem er bei einem Befreiungsschlag Gonçalo Semedo da Sousa anschoss, der den Ball dann elegant mit dem Außenrist ins Netz schlenzte. Alles wieder auf Null – genau drei Minuten lang. Ron Opatowski gelang aus kurzer Distanz das 3:2 für die Gastgeber, nachdem der ASV diesmal auf der linken Seite erbärmliche Defensivlücken offenbart hatte. Nach der Pause war der ASV wieder am Drücker. In der 48. Minute vergab Gonçalo Semedo da Sousa, glänzend freigespielt von Valentino Vujinovic, vor dem leeren Tor eine hundertprozentige Ausgleichschance. Doch die gastgebenden Langensteinbacher konnten sich auf die Schwäche auf den ASV-Außenpositionen verlassen. So gestattete zur Abwechslung wieder die rechte Abwehrseite durch schlichtes Zuschauen dem nicht gerade als Torjäger bekannten Ex-Durlacher Lorik Gashi das 4:2 (62.). Damit war das Spiel entschieden, zumal der krankheitsbedingt geschwächte Paulo Ursino Koffler nach einer Stunde hatte ausgewechselt werden müssen. Das 5:2 (66.) durch Aaron Horntrich war dann noch etwas für die Statistik in der jederzeit fairen Partie, bei der aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen nur zwei gesunde Spieler auf der ASV-Ersatzbank saßen. Doch die dünne Personaldecke entschuldigt die spielentscheidenden Defensivaussetzer nicht, die kein Durlacher mehr sehen möchte.