Ex-KSC-Keeper Orlishausen: „Die zweite Chance muss man nutzen“
Karlsruhe (mia). Als KSC-Keeper Dirk Orlishausen am Mittwoch nach dem verpassten Aufstieg des Karlsruher SC den Wildpark verließ, wusste er, dass er den KSC bereits in der kommenden Spielzeit als Gegner mit Hansa Rostock wiedersehen würde.
Eigentlich war es anders geplant. Am liebsten hätte er sich mit einem Aufstieg verabschiedet. Es hatte nicht sollen sein.
Von den KSC-Fans hatte er sich verabschiedet, nachdem er ein letztes Mal für die Karlsruher gegen Jena das Tor gehütet hatte.
„Auch trotz der zwei Abstiege, die ich mitgemacht habe, trotz der Tatsache, dass ich unbequeme Dinge angesprochen habe. Aber es waren auch sieben Jahre eine gute Zusammenarbeit, die auch sehr viel Spaß mit sich gebracht hat.“
Die schlechten Phasen mit den Abstiegen seien sehr lehrreich für Orlishausen gewesen, erklärt er. „Ich habe auch ordentlich kassiert von den Fans, aber das bringt der Job mit sich. Aber im Großen und Ganzen war es für mich eine hervorragende Zeit beim KSC.“ Ein Nachfolger für ihn ist gefunden. Mit Sven Müller wechselt vom FC Köln ein Talent in den Wildpark.
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Neuer Abschnitt auf der anderen Seite
Ein neuer Abschnitt beginnt für Orlishausen jetzt in Rostock. Er wird Torwarttrainer und dritter Keeper. „Ich hätte es so nicht kommen sehen und erwartet, aber unerwartete Chancen muss man ergreifen.“ Dass er nicht direkt von Null auf Hundert „nur“ Trainer werde, erleichtere den Einstieg. „Ich werde es genießen.“
Tipps und Ratschläge wird er sich von seinen ehemaligen Torwarttrainern und auch von Spielern einholen. „Man nimmt viel mit. Jeder hat eine eigene Philosophie. Ich habe fünf, sechs Trainer gehabt und jeder war anders, hat das Augenmerk auf andere Dinge gelegt.“ Seine Mentalität: Man bekommt nichts geschenkt, man muss sich vieles erarbeiten, erklärt Orlishausen. „Ich möchte eine eigene Identität aufbauen.“
Die zweite Chance
Im Juni macht er den nächsten Schein an der Sportschule Schöneck, danach geht es nach Rostock. Mit dem KSC hatte Orlishausen viel durchgemacht. 2011 war er von Erfurt in den Wildpark gewechselt und war die Nummer eins geworden, Abstiege und Aufstieg, beziehungsweise Fast-Aufstieg folgten.
Dass er nun zu Hansa wechselt, hatte einige Gründe. Als er mit Rostock vor der Einigung stand, hatte er dennoch dem KSC eine Tür offen gelassen. Aber durch die Lizenz hatte der KSC die Gespräche erst einmal nach hinten geschoben. Zudem gab Hansa eine bessere Perspektive: Bei den Karlsruhern hätte es ein weiteres Jahr sein können, bei Rostock drei.
Den Ausschlag aber gab dann ein Telefonat, in dem er erfuhr, dass man ihn bereits vor drei Monaten als hauptamtlichen Torwarttrainer haben wollte, aber dachte, er sei mit dem KSC einig. Nun ist das Angebot von Rostock die zweite Chance. „Die muss man nutzen.“