Gleich vier Athleten der Rheinbrüder bei den Europameisterschaften
Karlsruhe (amr). Am Freitag beginnen die Europameisterschaften im serbischen Belgrad. Von den Rheinbrüdern wurden mit Sarah Brüßler, Sophie Koch, Saeid Fazloula und Felix Frank gleich vier Karlsruher ins Nationalteam 2018 berufen. Nach den Leistungen beim Heim-Weltcup in Duisburg hat der Deutsche Kanu-Verband (DKV) die vier Athleten der Rheinbrüder für die Europameisterschaften nominiert.
Dabei überzeugte insbesondere Sophie Koch mit der Bronzemedaille im Zweiercanadier. Sie darf in der Hauptstadt Serbiens mit ihrer Zweierpartnerin Lisa Jahn aus Berlin gleich zweimal an den Start gehen. Sowohl über die olympischen 500 Meter als auch über die 200 Meter wird die Abiturientin des Otto-Hahn Gymnasiums die deutschen Farben vertreten.
„Ich fiebere den Rennen schon richtig entgegen, denn der Zweier lief in Duisburg schon richtig gut. Gegen Kanada und China sind wir dort schon gefahren und jetzt wollen wir sehen, wo wir stehen, wenn die komplette Konkurrenz aus Europa am Start ist“, erklärt die Karlsruher „Indianerin“ Koch.
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Sarah Brüßler wurde für den Zweierkajak über die 1.000 Meter nominiert. Gemeinsam mit der Leipzigerin Melanie Gebhardt wird sie ihre Chance auf der nicht olympischen 1.000 Meter-Strecke suchen. Dies ist bei den Rheinbrüdern schon gute Tradition, denn etliche Vize- bzw. Weltmeisterinnen in olympischen Bootsklassen, wie Maren Knebel, Judith und Silke Hörmann sowie Verena Hantl begannen allesamt ihre Karriere in der Leistungsklasse in nicht olympischen Booten und sammelten neben Medaillen auch reichlich Erfahrungen für ihre späteren Auftritte.
„Für Sarah ist es das erste Jahr im, mit Olympia- und WM-Medaillengewinnerinnen gespickten, A-Team. Da ist jeder Start für das Nationalteam einfach eine große Chance sich international zu präsentieren“, erläuterte der Leistungsklasse-Heimtrainer der Rheinbrüder, Ralf Straub, die Situation.
Für Saeid Fazloula wird der Start bei den Europameisterschaften ein ganz besonderer. Er wird zweieinhalb Jahre nach seiner Flucht aus dem Iran die deutschen Farben im Einerkajak über 500 Meter vertreten – dies war sein großes Ziel. „Ich freue mich sehr auf meine Rennen und bin stolz darauf Teil einer so starken und erfolgreichen deutschen Mannschaft zu sein. Athleten wie Max Hoff oder Ronald Rauhe waren für mich schon als junger Sportler richtige Vorbilder und jetzt darf ich gemeinsam mit ihnen in einer Mannschaft bei einer Europameisterschaft an den Start gehen – das ist großartig“, so Fazloula nach der Nominierungsbekanntgabe.
Für den 500 Meterspezialisten Felix Frank bleibt zunächst nur die Rolle des Ersatzmannes. „Für Felix ist dies trotzdem eine große Chance. Er hat nach seiner mehrjährigen Auszeit vom Leistungssport jetzt wieder den Sprung in die Spitze geschafft. Er kann sich tagtäglich weiter im Nationalteam präsentieren und bei einer so großen Herrenmannschaft, kann es auch immer mal einen verletzungs- oder krankheitsbedingter Ausfall geben und dann steht er bereit“, gibt der Cheftrainer der Rheinbrüder, Detlef Hofmann, als Marschroute für Frank vor. Die kontinentalen Titelkämpfe werden in der serbischen Hauptstadt vom 08. bis 10. Juni 2018 ausgetragen.