Weingarten zwingt Schifferstadt mit 12:11 in die Knie
Weingarten (ps). Ringsport auf höchstem Niveau. Wer dies am vergangenen Samstag sehen wollte, der war in der Mineralix-Arena in Weingarten genau richtig, denn sowohl der VfK Schifferstadt als auch die heimischen Germanen brachten eine Top-Aufstellung auf die Matte.
Mussten die Germanen in der Vorwoche noch auf ihren etatmäßigen 97-Freistiler Shamil Musaev aufgrund von Sperrandrohungen seitens der UWW verzichten, war er dieses Mal nach erfolgreicher einstweiliger Verfügung und Unterlassung der Sperrandrohungen auf der Matte und sollte einen überraschenden und wichtigen Sieg zum Gesamterfolg beitragen. „Die erneute Erlassung der einstweiligen Verfügung gegen die Sperrandrohungen der UWW war ein wichtiger Schritt in dieser Woche. Wir haben uns hier nun bereits zum zweiten Mal gegen die UWW durchsetzen können, was wir auch im Hinblick auf das Hauptverfahren Mitte Dezember als gutes Signal werten“, so der sportliche Leiter der Germanen, Sebastian Mayer.
Musaevs Sieg, immerhin gegen den Vize-Europameister Hushtyn aus Weissrussland, sollte einer von vier Germanen-Siegen in der ersten Halbzeit des gut besuchten DRL-Duells in Weingarten sein. Ein besonderer Höhepunkt und Leckerbissen für die Ringsportfans war sicher das Duell in der 130kg-Klasse zwischen Oscar Pino und dem bis dato in der DRL unbesiegten Iakobi Kajaja. Der Modellathlet aus Kuba konnte letztlich mit einem überraschenden Dreher und unbändigem Siegeswillen das Duell zur Freude des Germanenlagers für sich entscheiden. „Das war schon ein Bigpoint“, so der Trainer der Germanen, Frank Heinzelbecker im Anschluss an das Duell zweier in der Weltspitze weit vorne zu findenden Athleten.
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Neben Pino und Musaev wusste vor allem Maxim Mamulat in der Klasse bis 63 Kilo zu gefallen. Mit schönen technischen Wertungen konnte er 15 Punkte sammeln und vier Mannschaftspunkte auf das Germanenkonto beisteuern. Den anderen beiden kubanischen Spitzenringern Alejandro Valdes und Reineri Andreu merkte man die Reisestrapazen der Woche deutlich an. Feierte Valdes noch einen knappen Sieg gegen den technisch versierten Mutalimov, so hatte Andreu dem starken Georgi Vangelov nichts entgegenzusetzen und verlor unerwartet mit 5:10 Punkten.
So gingen die Germanen mit einer 8:2-Führung in die Pause und sollten diesen Vorsprung am Ende noch gut gebrauchen können, denn die Schifferstadter Greco-Achse um den Russen Ostaev, dem jungen und hochtalentierten Zoidze und schließlich dem agilen Petaikin sollte zum Abschluss den Germanen nochmal richtig zusetzen. Um so wichtiger war es, dass Mago Kadimagomedov und Arsen Musalaliev ihre Kämpfe in jeweils hochklassigen Duellen gewinnen konnten. Gerade Kadimagomedov, der bereits in der vergangenen Saison das Germanen-Publikum begeistern konnte, zeigte gegen Vasyl Mikhailov eine wunderschöne Viererwertung und brachte die Germanen vor dem letzten Kampf mit vier Punkten in Führung. Wie vergangene Woche in Ispringen musste „Commander“ Adam Juretzko nun die vier gegen den, wie bereits erwähnt agilen Petaikin verhindern, was ihm unter dem tosenden Applaus und mit stehenden Ovationen bedacht letztlich auch gelang. „Es war wichtig, nach der sportlich dürftigen Vorjahressaion hier und heute mal wieder ein Ausrufezeichen zu setzen. Dies ist uns heute gelungen und soll hoffentlich richtungsweisend für die Runde sein. Wir haben zum Auftakt der Saison gleich mal den Meister und den Vizemeister besiegen können. Die Germanen sind wieder da!“, so das passende Schlusswort von Mayer.
Zu einem schwierigen Auswärtskampf am kommenden Samstag müssen die Germanen in Eisleben antreten. Kampfbeginn in der Glück-Auf-Halle in der Lutherstadt ist um 19.30 Uhr.
Die Einzelergebnisse im Überblick:
60F: Reineri Andreu – Georgi Vangelov 5:10 (0:2)
130G: Oscar Pino – Iakobi Kajaja 5:1 (2:0)
63G: Maxim Mamulat – Elchin Ibragimov 15:0 (4:0, TÜ)
97F: Shamil Musaev – Alexander Hushtyn 3:2 (1:0)
67F: Alejandro Valdes Tobier – Murshid Mutalimov 4:3 (1:0)
87G: Jan Fischer – Alan Ostaev 0:8 (0:3)
72G: Ionut Panait – Ramaz Zoidze 2:14 (0:3)
87F: Arsen Ali Musalaliev – Patryk Dublinowski 8:2 (2:0)
77F: Magomed Kadimagomedov – Vasyl Mikheilov 6:3 (2:0)
77G: Adam Juretzko – Dimitri Petaikin 0:9 (0:3)
Endergebnis: 12:11