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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Ein großer Schritt in Richtung DRL-Meisterschaft

SVG-Coach Frank Heinzelbecker Quelle: Fotostudio Dämmer

Weingarten. Dem VfK Schifferstadt ist im ersten Finalkampf um die Meisterschaft in der Deutschen Ringerliga ein eindrucksvoller 15:7-Sieg gelungen. Damit stoßen die Pfälzer das Tor zum Meisterschaftsgewinn ganz weit auf und gehen mit einem 8-Punkte-Polster in den zweiten Finalkampf, der am 9. Februar in Weingarten stattfindet.
An einem Kampfabend, an dem beide Mannschaften je fünf Kämpfe gewinnen können, machen drei deutliche 4:0-Siege der Heimmannschaft am Ende den großen Unterschied aus. Dabei gelingt dem indischen Vize-Weltmeister Bairang Punia ein überraschend deutlicher Sieg durch technische Überlegenheit gegen Weingartens Sieggaranten Alejandro Valdes.


Von Manuel Schust

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Die Spannung hatte längst ihren Siedepunkt erreicht, als es am Samstagabend in der restlos ausverkauften Wilfried-Dietrich-Halle in Schifferstadt endlich los ging. Sowohl die Heimfans aus Schifferstadt als auch etliche aus Weingarten angereiste Anhänger unterstützten ihre Mannschaften mit lautstarken Fangesängen und sorgten so für einen würdigen Rahmen im badisch-pfälzischen Final-Derby. Auch das sportliche Niveau auf der Matte sollte für restlose Begeisterung sorgen. „Ein solches Niveau wie heute Abend hat es in Deutschland noch nie gegeben“, zeigte sich DRL-Geschäftsführer Markus Scheu begeistert von der Leistung der Athleten.

Wie hoch die Leistungsdichte in der absoluten Spitze der besten Ringerliga der Welt ist, zeigte sich bereits in den ersten beiden Kämpfen des Abends: Nach zwei ganz knappen Kämpfen stand es 1:1.

Schifferstadts Sanal Semenov sollte dann für das erste Ausrufezeichen des Abends sorgen und einen klaren Schultersieg über Maxim Mamulat feiern. Semenov bestätigte damit seine bestechende Form aus dem Halbfinale. Weingarten gelang es durch einen knappen Punktsieg Shamil Musaevs anschließend den Rückstand wieder zu verkürzen.

Dann stand der Kampf des Abends bevor. Dabei hatte esWeingartens Kubaner Alejandro Valdes mit dem Inder Bairang Punia zu tin. Punia hatte Valdes im letztjährigen WM-Halbfinale knapp nach Punkten besiegen können und sollte den ligaweit als Sieggaranten bekannten Kubaner dementsprechend fordern.. Im zweiten Durchgang legte der im Stile eines Boxers tänzelnde Inder richtig los und besiegte Valdes zur allgemeinen Überraschung schließlich sogar durch technische Überlegenheit. Trainer Frank Heinzelbecker ordnete die Niederlage des Kubaners entsprechend ein: „Auch ein Topringer wie Valdes kann mal einen Kampf vereiern, wenn er angeschlagen ist. Er hat für uns in dieser Saison fast alle Kämpfe gewonnen und war leider erkältet und etwas gehandicapt. Wenn man dann eine ganze Saison in den Knochen hat und auf einen frischen Vizeweltmeister trifft, kann auf diesem Niveau auch mal so etwas passieren.“

Auch nach der Halbzeit gaben die Pfälzer das Zepter zunächst nicht mehr aus der Hand. Schifferstadt baute durch Lasha Gobadzes Punktsieg über Jan Fischer die Führung weiter aus. Und als Ramaz Zoidze einen weiteren klaren Sieg für Schifferstadt einfahren konnte, stand der Sieg im ersten Halbfinale für die Gastgeber bereits drei Kämpfe vor Schluss fest. Germania Weingarten drohte nun ein Debakel. Doch in den verbleibenden Kämpfen gelang es der Mannschaft von Frank Heinzelbecker noch, den Rückstand zu verkürzen. Arsen-Ali Musalaliev, Magomed Kadimagomedov und Karapet Chalyan konnten dem Hauptrundenersten drei Punktsiege bescheren, die den Rückstand auf ein halbwegs erträgliches Maß verkürzen konnten.

Wie schon im Halbfinale gegen Nendingen gelang es dem VfK Schifferstadt erneut, sich im Vorkampf eine deutliche Führung zu erkämpfen. Zwar muss Weingarten nicht wie Nendingen einem aussichtslosen 16-Punkte-Rückstand hinterherlaufen, aber auch die 8 aufzuholenden Punkte stellen für die Germanen eine schwer zu bewältigende, aber nicht unmögliche Aufgabe dar.
„Abgesehen von der deutlichen Valdes-Niederlage war der Ausgang der meisten Kämpfe zu erwarten. Natürlich wären wir gerne mit einem knapperen Ergebnis aus dem Kampf gegangen, aber wir sind schon noch in Schlagdistanz“, bilanziert Germania-Trainer Frank Heinzelbecker. Auch Schifferstadts GeschäftsführerMurat Ögat warnt davor, jetzt schon zu denken, die Meisterschaft sei gelaufen: „Wir haben zwar nun ein gutes Polster, aber es ist noch lange nichts entschieden!“

Am 9. Februar wird in der Mineralix Arena in Weingarten der neue DRL-Meister gekürt.