Die Entscheidung naht! – In Weingarten wird der neue Meister gekrönt
Weingarten (ps). Am Samstag wird der neue DRL-Meister in der Mineralix Arena in Weingarten gekrönt! Nach dem eindrucksvollen 15:7-Erfolg des VfK Schifferstadt im Final-Hinkampf, haben sich die Pfälzer in eine sehr gute Ausgangslage gebracht.
Das 8-Punkte-Polster, mit dem der VfK in den Rückkampf geht, klingt zwar komfortabel, darauf ausruhen dürfen sich die Schifferstädter jedoch nicht, wenn es am Samstagabend „in die Höhle des Löwen“ (VfK-Trainer Markus Scherer) nach Weingarten geht. Denn wenn es einer Mannschaft zuzutrauen ist, einen solchen Rückstand noch wettzumachen, dann dem in dieser Saison Zuhause noch ungeschlagenen Hauptrundenersten Germania Weingarten.
Von Manuel Schust
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Auch eine halbe Stunde nach Kampfende waren die mitgereisten
SVG-Fans noch nicht verstummt und stimmten Fangesänge an, um ihre Mannschaft
aufzumuntern. Beim am Samstag in Weingarten stattfindenden Final-Rückkampf,
steht Germania Weingarten zwar mit dem Rücken zur Wand. Im Rücken wird die
Mannschaft dann aber eine Halle voller euphorischer Fans haben. Denn die
heimische Walzbach-Halle ist bereits
restlos ausverkauft. Germania-Trainer Frank Heinzelbecker weiß, dass es schwer
wird, den 8-Punkte-Rückstand aufholen zu können: „Dennoch glaube ich, dass wir
durchaus noch in Schlagdistanz sind und Zuhause mit unseren Fans unsere Chance
haben werden.“
Dass Schifferstadt im Rückkampf zu besiegen ist, hat der ASV Nendingen im
Halbfinale unlängst bewiesen. „Wir wären froh gewesen, wenn wir nur acht Punkte
hätten aufholen müssen!“, scherzte Markus Scheu, Geschäftsführer der DRL und
des ASV Nendingen im Anschluss an den Finalkampf. Der ASV hatte in
Schifferstadt eine krachende 21:5-Niederlage kassiert und sich vor dem
Rückkampf bereits auf verlorenem Posten befunden.
Germania-Trainer Frank Heinzelbecker konnte recht deutlich benennen, woran es gelegen hatte, dass seine Mannschaft in Schifferstadt so klar verloren hatte: „Wir haben zwar fünf von zehn Kämpfen gewonnen, aber wenn man auf diesem Weltklasseniveau drei Kämpfe mit 4:0 angibt, hat man einfach keine Chance mehr. Im Rückkampf brauchen wir in den engen Partien ein Quäntchen Glück und auch unsere Leistungsträger müssen dann klare Siege einfahren.“
Die größte Überraschung im Hinkampf war sicher die deutliche
Niederlage von Alejandro Valdes, der ligaweit eigentlich als der Sieggarant in
Reihen der Germanen bekannt ist. Wie schon im letztjährigen WM-Halbfinale
gelang dem indischen Vizeweltmeister Bairang Punia ein Sieg über Valdes.
Ein gewisses Kalkül, sei es laut VfK-Geschäftsführer Murat Örat sicher gewesen,
gegen Valdes genau den Ringer aufzustellen, der dem Kubaner vor einigen Monaten
das WM-Aus beschert hatte. Doch mit einem so klaren Sieg Bairang Punias, der in
der indischen Liga ungeschlagen ist, hatte man in Schifferstadt nicht unbedingt
gerechnet, wie Murat Ögat erklärt: „Wir hatten gehofft, dass er es Valdes
schwer machen würde. Dass Punia dann derart auftrumpfen würde, war wohl von
kaum jemandem erwartet worden. Das war ein ganz großer Moment, an den man sich
sicher noch lange in Schifferstadt zurückerinnern wird!“
Am Samstag könnte es zu einem erneuten Aufeinandertreffen der Valdes und Punia kommen. Dann würden die beiden Weltklasse-Ringer aufgrund des bevorstehenden Stilartwechsels in der Katagorie bis 72 Kilogramm aufeinandertreffen. Alejandro Valdes, der auch Stunden nach dem Kampf noch bitter enttäuscht über die Niederlage gewesen ist, würde sich dann die Chance zur Revanche eröffnen.
Ob es zum erneuten Showdown zwischen Valdes und Punia kommt, ist noch unklar und hängt davon ab, wen Schifferstadt aus seinem breiten 44-Mann-Kader für den entscheidenden Finalkampf in Weingarten aufstellen wird. Sicher ist nur, dass die Fans im Finale der DRL – der stärksten Ringerliga der Welt – mit Sport auf Weltklasseniveau rechnen dürfen. Sollte der VfK Schifferstadt seiner Favoritenrolle gerecht werden, könnte die pfälzische Hochburg des Ringens nach 14 titellosen Jahren endlich wieder eine Meisterschaft feiern. Wenn Germania Weingarten es hingegen schaffen sollte, den Rückstand aufzuholen und in eigener Halle die Meisterschaft zu holen, wären die Zuschauer Zeugen eines starken Comebacks. Am 9. Februar ab 19:30 Uhr wird in jedem Fall Geschichte geschrieben und ein neuer Meister gekürt.