ASV: Start in eine Saison voller Fragezeichen
Mit einem Rucksack voller unbeantworteter Fragen starten unsere Tischtennisteams angesichts der Corona-Pandemie in die kommende Saison. Zwar wird Stand heute im September der Startschuss in den Ligen fallen, doch wie der Spielbetrieb konkret aussehen wird, steht in den Sternen, da hier die aktuelle Lage sicher eine Rolle spielen wird. Dennoch soll hier trotz aller Unwägbarkeiten eine Vorschau versucht werden, in der Hoffnung, dass kein erneuter Lock-Down das Spielen und die Anwesenheit von Zuschauern unmöglich macht.
Unser TTBL-Team geht als amtierender Deutscher Pokalsieger nur leicht verändert in seine 6. Saison in Deutschlands höchster Spielklasse. Für Sathiyan Gnanasekaran, den es nach zwei Jahren in Grünwettersbach nach Japan zieht, konnten mit dem slowenischen Meister Deni Kozul sowie dem jungen Koreaner Min Ha Hwang zwei Spieler mit Perspektive verpflichtet werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Doppelmeister Dang Qiu, Abwehrroutinier Wang Xi und DoppelassTobias Rasmussen bilden sie die neue ASV-Mannschaft.
Somit ist das Team von Erfolgstrainer Joe Sekinger, der weiter an der Bande fungiert, breiter aufgestellt als in der letzten Saison, zumal alle Spieler fast immer zur Verfügung stehen, sofern sie von Verletzungen verschont bleiben. Auch in punkto Taktik ist das neue Team nun deutlich variabler, da Joe auf einen Penholder (Dang), Abwehrspieler (Xi), zwei Linkshänder (Tobi und Min Ha) sowie einen Shake-Hand-Rechtshänder (Deni) zurückgreifen kann. Inwieweit mit diesem Kader die tollen Erfolge der Vorsaison -Pokalsieg und 7. Tabellenplatz in der TTBL – wiederholt werden können, bleibt abzuwarten, da es auch bei der Konkurrenz einige Änderungen gab.
An der Tabellenspitze werden sich sicherlich wieder Meister Saarbrücken, Rekordmeister Düsseldorf und Final-Four-Teilnehmer Werder Bremen, die allesamt großteils unverändert in die Saison starten, tummeln. Bei Vizemeister Ochsenhausen gesellen sich drei Talente – Kanak Jha, Maciej Kubik und Samuel Kulczycki – zu Hugo Calderano und Simon Gauzy. Die Ochsen wollen sicher ebenso in die Playoffs wie die zuletzt knapp an diesem Ziel gescheiterten Postler aus Mühlhausen (unverändert) und Bergneustadt, wo Stefan Fegerl für Paul Drinkhall kam. Stärker als in der Vorsaison sind sicherlich Fulda – hier greifen künftig Afrikameister Quadri Aruna sowie Lam Siu Hang zum Schläger – sowie Neu-Ulm mit Ex-Europameister Emmanuel Lebesson und U21-Europameister Vladimir Sidorenko, einzuschätzen. In Bad Königshofen wurde Abdel-Kader Salifou für Mizuki Oikawa verpflichtet, Grenzau bringt mit Tischtennis-Urgestein Alexandar Karekasevic, Cristian Platea und Robin Devos ein nahezu komplett neues Team an den Start, während es Aufsteiger TTC OE Bad Homburg um Gustavo Tsuboi schwer haben dürfte.
Wo sich der ASV am Ende einreihen wird, bleibt abzuwarten. Sollte jedoch Dang Qiu seine zuletzt starken Auftritte auch in der TTBL bestätigen können und die beiden Neuzugänge die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen, scheint ein Platz im Mittelfeld der Tabelle machbar.
Eine völlig neue Ausrichtung hat unsere zweite Herrenmannschaft erfahren. Nach fünf Spielzeiten in der 3. Bundesliga, soll nun Talenten aus der Region die Gelegenheit gegeben werden, am KITT zu trainieren und in der Oberliga für den ASV an den Start zu gehen. Vier dieser Talente besuchen das Otto-Hahn-Sportgymnasium in Karlsruhe, mit dem das KITT kooperiert. Aus der letztjährigen Mannschaft ist nur noch Edu Gonzalez Perez mit von der Partie, während Jonathan Thimon, Ahmed Elmahdy und Alvaro Gainza erstmals für den ASV an den Start gehen. Sie werden unterstützt von Mohammad und Nureddin Mahmoud, die vor Jahren schon einmal für den ASV spielten, dem vom TTC Iffezheim gekommenen Samuel Amann sowie dem ASV-Eigengewächs Nima Ghaffari.
Das Youngster-Team von Trainer Bene Gonzales Perez hat sich zum Ziel gesetzt, sich achtbar in der Oberliga zu schlagen und den Klassenerhalt zu sichern.