Karlsruher SC

Jahresabschluss Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA: KSC sucht weiterhin strategischen Investor – „Sind vollkommen durchfinanziert“

KSC Pressegespräch Jahresabschluss KSC

Karlsruhe (mia). Am 20. Oktober findet die ordentliche Hauptversammlung der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA. Hierzu muss der Karlsruher SC vorab den Jahresabschluss der KSC GmbH & Co. KGaA veröffentlichen. KSC-Geschäftsführer Finanzen des KSC Michael Becker stellte den Abschluss zum Geschäftsjahresende am 30. Juni 2021 vor.

„Wir sind vollkommen durchfinanziert, auch die laufende Saison und wären auch durchfinanziert, wenn der Zuschauerzuspruch rückläufig ist. Auch die Saison darauf. Es ist uns gelungen den kompletten Zeitraum bis zur Fertigstellung des Stadions abzusichern“, erklärte Becker. Auch der Lizenzspieler-Etat für die kommende Spielzeit soll angehoben werden. Die Fertigstellung des Stadions hat der KSC für die Saison 2023/24 „eingeplant“. Offizielle Angaben vom Bauherr Stadt gibt es noch nicht.

Trotz Durchfinanzierung sei der KSC selbstverständlich weiterhin auf der Suche nach einem strategischen Investor, der dann 25 Prozent der Anteile erhält. Insgesamt hat der KSC 3.156.980 Aktien ausgegeben, davon hält der KSC e.V. 79,19 Prozent.

Die Fans halten rund 1 Prozent. 10.000 Einzelaktionäre haben sich bisher ihren Teil am KSC gesichert. Diese rund 800.000 Euro wurden ins Stadion investiert – hauptsächlich in die Kioske, die den Fans dann wieder zugute kommen.

Der KSC wolle noch einmal eine Emission an die Fans geben, damit die die Chance bekommen, die beim ersten Durchgang noch nicht dabei waren, kündigt Becker an.

Bei der Mitgliederversammlung des e.V dieses Jahr am 19. will das Präsidium sich dann die Legitimierung einholen, das genehmigte Kapital zu erhöhen, um mehr Aktien ausgeben zu können.

Nachhaltigkeit: Keine Mannschaft auf Pump

Immer noch befinde sich der KSC im Veränderungsprozess. Verwaltung, Geschäftsstelle und Organisation wachsen. Auch die Vision Wildpark wächst. Das kleine Stadion, das auf dem Gelände der Germania entstehen soll, soll dann auch dem Spielbetrieb der Frauenmannschaft dienen. So wolle sich der KSC weiter stabilisieren und konsolidieren und nicht die KSC-Mannschaft durch Fremdkapital finanzieren oder „Risiken eingehen“.

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Die Finanzierungsstrategie habe Früchte getragen, so Becker. Nachhaltig zu investieren sei weiter wichtig.

Sondereffekte durch Corona

„Corona haben andere Unternehmen auch, aber für uns ist die Herausforderung, dass wir einen Stadionneubau haben, wo ein Großteil durch den KSC zu finanzieren ist“, so Becker.

Die Mietereinbauten – die Kioske, Ausstattung der Funktionsräume, VIP-Räume, usw – haben ein Volumen von rund 11 Mio Euro. Bis zur Fertigstellung muss der KSC diese investieren.

Ganz in weiß?

Der zweite Block dieser Investitionen sind die „Sonderwünsche“. Dazu zählt zum Beispiel auch, dass das Stadion ursprünglich mit weißen Sitzen geplant war. Diese waren aber nicht wirklich praktikabel. Der KSC änderte die Farbe in blau, das zähle nun auch zu Sonderwünschen. Die Investitionen betragen insgesamt 23 Mio Euro .

Parkhaus

Auch das geplante Parkhaus zählt dazu und soll vom KSC realisiert werden. Man sei für alles bereits in Gesprächen mit möglichen Investoren. Beim Parkhaus erweise sich das Erbbaurecht als problematisch.

Für eine Nutzung außerhalb der Spieltage denkt der KSC über eine Ladestelle für Flotten oder ein Park-and-ride-Parkhaus für Besucher der City nach.

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Jahresabschluss

Sondereffekte durch Corona haben sich in der G u V niedergeschlagen. Die Coronaverluste belaufen sich auf 5.200.000 Euro. „Wir haben einen Verlust in der G u V von 5.804.000 Euro.“ Das sei von Sondereffekten stark geprägt. Ohne diese liege man jedoch im ausgeglichenen oder positiven Bereich. Die Gegenfinanzierung erfolgte durch einen KfW-Kredit in Höhe von 3 Mio Euro sowie über Einsparungen.

„Wir sind durch die Einhaltung der Finanz- und Investitionsstrategie relativ gut durch die Krise gekommen. Nichts desto trotz haben wir weiteres Fremdkapital aufnehmen müssen, um diese Krise zu bewerkstelligen.“ Daher müsse der KSC weiter gut wirtschaften, um das Geld auch zurückzuzahlen.

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Positiv sei: Durch Aktienverkäufe und Vergleiche (mit Sportfive) hat der KSC sein Eigenkapital verbessern können, freut sich Becker.

Einbrüche gibt es beim Ticketing und Hospitality – Zuschauer konnten ja nicht zugelassen werden. Bei den Werbeerlösen jedoch sei man sehr zufrieden.

Das Merchandising habe sich gut entwickelt. Insgesamt hatte der KSC Umsätze in Höhe von 19 Mio Euro generiert (3,5 Mio weniger).

So hatte der KSC zwar 5.2 Mio Euro weniger generiert, aber diese durch andere Einnahmen teils kompensieren konnten.

Einsparungen gab es auch beim Lizenzspieleretat.

Der Vergleich mit Sportfive bilde ebenso einen Sondereffekt. „Dieser stellt uns um einiges besser. Wir leben den Vergleich.“ Der KSC habe eine neue Kooperation gefunden, die gut funktioniere. Der KSC vermarkte sich selbst und entscheide was er an Sportfive abgebe – Beispiel Dienstleistungen, Marktforschung oder nationale Werbemittel.

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Ausblick

Für die kommende Saison lasse die Pandemie keine neuen Prognosen zu. Man wisse noch nicht, wie es weiter geht mit 2G oder 3G, erklärt Becker. „Daher gehen wir weiter davon aus, dass wir ein negatives Ergebnis einfahren.“

Der KSC sei mittlerweile sehr gut aufgestellt, aber habe mit den Stadioninvestitionen eine große Herausforderung.

Ob es weiterhin durch die Pandemie Einschränkungen gebe, sei ebenso nicht voraussehbar.

Am 15. Oktober wird es eine neue Verordnung geben. So wird der KSC nach aktuellem Stand das Erzgebirge-Spiel wie bisher mit 12500 Zuschauern planen. Danach müsse man schauen, was die Verordnung bringt.

Hemmschuh Maskenpflicht

„Am Ende müssen ja auch die Leute kommen.“ Schließlich sehe man an anderen Vereinen, die mit 2G Vollauslastung planen könnten, dass dennoch nicht die nötigen Zuschauer kommen.

Ein großer Hemmschuh sei beim KSC die Maskenpflicht und auch personalisierte Tickets, so Becker. Man müsse also abwarten. Generell bemerke der KSC aber keine sinkende Nachfrage oder einen Einbruch. Dass sich Fans zurückziehen, sehe man nicht, könne das aber durch den Stadionumbau nicht messen, da die Vergleichszahlen fehlen.

Die Aktieninhaber wurden vom KSC über den Abschluss informiert, am 20. Oktober gibt es dann die erste Versammlung für die Aktionäre.

Überblick zur Aktien-Struktur:

KSC e.V. 2.500.000 Aktien – 79,19 Prozent

 Bündnis KSC 300.000 Aktien – 9,50 Prozent
Günter Pilarsky 225.000 Aktien – 7,13 Prozent
 MK Medien 50.000 Aktien – 1,58 Prozent
Regionaler Investor 50.000 Aktien – 1,58 Prozent
Streubesitz Fans 31.980 Aktien – 1,01 Prozent

Insgesamt: 3.156.980 Aktien