Dezimierte TVK-Sieben erkämpft Punkte – Majunke-Verletzung als Wermutstropfen
Karlsruhe (tvk). Auch im zweiten Saisonspiel blieben die Knielinger Badenliga-Handballer siegreich. Beim 22:27 (8:13) gewannen die Männer aus dem Karlsruher Westen am Ende deutlich beim TSV Rot. Herausragend war die Leistung allein schon deshalb, weil sich die ohnehin schon dünne Personaldecke des TVK weiter verringerte und zum Spielende hin keine Auswechslung mehr möglich war.
Der Spielfilm der Begegnung liest sich eigentlich als klare Angelegenheit für die Männer um Coach Jochen Werling. Ganz so einfach war es nicht. Die Knielinger sahen sich einem aufopferungsvoll kämpfenden Gegner gegenüber, der nichts unversucht ließ den Knielingern den Schneid abzukaufen. Doch die Gelb-Schwarzen nahmen den Kampf an und gewannen letztlich verdient beide Punkte im ersten Auswärtsspiel.
„Im Großen und Ganzen kann man von einem hoch verdienten Sieg sprechen. Den Grundstein haben wir in der Anfangsphase gelegt, als wir hinten sehr gut gedeckt und nur sehr wenig zugelassen haben.“, beschreibt Jochen Werling das Agieren seiner Mannschaft. Über die Zwischenstände 1:4, 3:10 und 5:13 schien sich für den TSV Rot eine deftige Pleite anzubahnen. Der Halbzeitstand von 8:13 hätte durchaus noch etwas komfortabler ausfallen können, als die TVK-Angreifer kurz vor dem Halbzeitpfiff noch zwei freie Würfe nicht im Tor des Gegners unterbringen konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings auch Pascal Fuchs bereits zwei Roter Siebenmeter entschärft. „Die Angriffsleistung geht mit den 13 Toren in Rot vor der Pause absolut in Ordnung. Da waren wir im Angriff sehr souverän.“, beurteilt Jochen Werling.
Nach der Pause spielte Rot eine knallharte Abwehr und versuchte so die Knielinger aus dem Konzept zu bringen. Das gelang nur bedingt, weil die Karlsruher sich nicht beeindrucken ließen. Die Knielinger reisten bereits dezimiert an. Ganze zwei Feldspieler hatte Jochen Werling auf der Bank, ihn selbst bereits mitgerechnet. Erschwerend kam bereits nach 13 Spielminuten eine weitere personelle Schwächung hinzu, als die Schiedsrichter eine Abwehraktion von Philipp Schollmeyer mit der roten Karte bedachten. Scheinbar machte sich in der TVK-Sieben allerdings eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ breit, was auch durch das laut und engagiert mitgehende Roter Publikum noch befördert wurde. An diesem Tag schien die Knielinger einfach nichts zu beeindrucken. Ganz im Gegenteil.
„Im Auswärtsspiel kann es immer mal wieder vorkommen, dass die Heimmannschaft zurück kommen kann.“, erklärt Jochen Werling und lobt dann: „Die Jungs sind immer dran geblieben und haben nie aufgesteckt.“ Tatsächlich rückten die Gastgeber immer mal wieder heran und verkürzten. Aber wenn es darauf ankam, waren die Knielinger wieder da. Den nächsten personellen Rückschlag hatten die Gäste nach 38 Spielminuten wegzustecken, als Außen Lukas Metzger mit der dritten Zeitstrafe den Weg auf die Tribüne nehmen musste. Aber auch das beeindruckte den TVK an diesem Tag nicht. Der Gegner wurde durch eine jederzeit kompromisslose Abwehr immer wieder zu Fehlern gezwungen. Hinten machte die Werling-Sieben in den entscheidenden Spielsituationen dicht und vorne kassierten die Gastgeber Wirkungstreffer.
Jochen Werling wurde nun einmal mehr zum Spielertrainer, damit wenigstens ein Aktiver des TVK zeitweise auf die Bank gehen konnte. Über die Zwischenstände 10:15, 13:15, 14:19 und 18:20 gelang es den Gastgebern aber nicht das Spiel zu drehen. Knielinger Wermutstropfen war am Ende die Verletzung von Yann Majunke, der in der zweiten Halbzeit für die wichtigen Tore sorgte. In den letzten neun Spielminuten war an einen Einsatz nicht mehr zu denken.
Spätesten nach dem Strafwurftreffer des zehnfachen Torschützen Gerrit Kirsch zum 27:21, zwei Minuten vor dem Spielende, gingen die Köpfe der Hausherren runter und der Drops war gelutscht. Der zweite doppelte Punktgewinn im zweiten Saisonspiel war unter Dach und Fach. Das „Wie“ lässt die mitgereisten Knielinger Anhänger mit etwas Stolz auf die Leistung der Mannschaft zurückblicken.
TV Knielingen: Pascal Fuchs (Tor), Lukas Zanki (Tor), Felix Wald (2), Jochen Werling, Philipp Ast, Dennis Estedt (4), Gerrit Kirsch (10/4), Jochen Rabsch (2), Lukas Metzger (2), Yann Majunke (6) Philipp Schollmeyer (1).