Gebrauchter Sonntag für den ASV: Zweimal Gelb-Rot und ein Eigentor
Karlsruhe (asv). Viel dämlicher hätte der Start des ASV Durlach in die neue Landesligsaison nicht verlaufen können. Mit 0:2 (0:1) setzte es beim Verbandsligaabsteiger Olympia Kirrlach eine ebenso verdiente wie vermeidbare Niederlage, so der Bericht des ASV.
Die Gastgeber starteten furios in die Partie, knöpften mit hartem Einsatz dem auf rein technischen Fußball setzenden ASV den Schneid ab und hätten nach einer Eckballserie und mehreren Angriffen über den rechten Flügel in Führung gehen können. Bei einem der seltenen ASV-Fouls sah Alper Demirci schon in der 7. Minute die gelbe Karte, allerdings mit Verzögerung, nachdem Schiedsichter Dominik Wegert (Umpfertal) den lautstarken Forderungen von der Kirrlacher Bank nachgekommen war. Erst ab der 20. Minute hatte der ASV mehr Ballbesitz und konnte eigene Aktionen starten, aber ohne große Kreativität, bis Alper Demirici allein vor Torhüter Andre Just vom Linienrichter am sicheren Führungstor gehindert wurde, obwohl deutlich erkennbar nur der nicht ins Spiel eingreifende Antonino Amella, nicht aber Demirci selbst im Abseits gewesen war. Doch es sollte alles noch schlimmer kommen: Bei einer Spielunterbrechung in der 43. Minute rückte Alper Demirci den Ball nicht gleich heraus und ließ ihn, statt ihn dem Linienrichter zu überreichen, zu Boden fallen. Das Ganze ereignete sich unmittelbar vor der Kirrlacher Trainerbank und der Schiedsrichter kam erneut deren massiver Kartenforderung nach – der ASV war von nun an zu zehnt. Zwei Minuten später musste Oguzhan Dogancay, auch zermürbt von den Scharmützeln mit seinem Gegenspieler Robin Korn, nach einem Tritt verletzt ausscheiden. Der ASV, vorübergehend zu neunt, hoffte auf den Halbzeitpfiff, um sich wieder sortieren zu können. Doch Schiedsrichter Wegert ließ sechs Minuten nachspielen und in der mittlerweile 51. Minute fälschte Lukas Jonhoff eine flache Hereingabe von links unglücklich ins eigene Tor ab.
Nach der Pause war es natürlich illusorisch, in der Form dieses Tages in Unterzahl den Ausgleich zu erzielen. Vielmehr nutzte Komlan Abegniadan in der 65. Minute einen Stellungsfehler in der ASV-Innenverteidigung per Kopf zum 2:0. Fünf Minuten später gab es Gelb-Rot für Lorik Gashi, der bei einem Zweikampf ins Stolpern geriet und ein unabsichtliches Foul beging, was dem Schiedsrichterallerdings ausreichte. Damit war der ASV, wie schon vor der Pause, wieder zu neunt, doch Tore fielen nicht mehr. Fazit: Der ASV, ohne Kampfstärke und Kreativität, ließ sich von einem Gegner, der um jeden Quadratmeter fightete, provozieren und hatte auf dem Platz nichts entgegenzusetzen.Deshalb ist die Niederlage verdient. Immerhin gelang es in Unterzahl, ein Debakel zu vehindern. Zu elft wäre mehr drin gewesen. Keines der letzten drei Pflichtspiele (!) hat der ASV zu elft beendet. Wenn der ASV erfolgreich sein will, müssen die Disziplinlosigkeiten beendet sowie Kampfstärke und Kreativität entwickelt werden. Sonst wird es, trotz eines hochveranlagten Kaders, schwierig, in die Punkte zu kommen. Am kommenden Mittwoch (18.15 Uhr) kommt der SV Huchenfeld mit dem Rückenwind eines 4:1-Heimsieges gegen Knielingen ins Turmbergstadion.