Buchen und Heidelberg sagen „DANKE SCHIRI.“
Buchen/Heidelberg (bfv). Nachdem die Schiedsrichtervereinigungen (SRVgg) Tauberbischofsheim, Sinsheim und Karlsruhe den Anfang gemacht haben, ehrten nun auch Buchen und Heidelberg ihre je drei Kreissieger*innen der Aktion „DANKE SCHIRI.“. Unterstützt wird die Aktion vom bundesweiten Partner „Das Örtliche“.
Das aktuell laufende „Jahr der Schiris“ legt den Fokus auf die Wertschätzung unserer Schiedsrichter*innen. Natürlich darf auch in diesem Jahr der bundesweite Wettbewerb „DANKE SCHIRI.“ nicht fehlen. Die Kreise wählen in den Kategorien Schiedsrichterin, Schiedsrichter U50 und Schiedsrichter Ü50 ihre jeweiligen Sieger*innen aus, bevor aus diesen am 9. März 2024 bei der bfv-Ehrung jeweils ein*e Verbandsieger*in gekürt wird. Im Rahmen des D-Junioren Hallenkreisturniers in der Arno-Hagenbuch Sporthalle Rosenberg fand die Ehrung der SRVgg Buchen statt.
Buchen
Die SRVgg Buchen ehrte Albrecht Morast in der Kategorie U50 als Kreissieger. Der 32-Jährige besuchte erst vor gut zwei Jahren den Neulingslehrgang, brachte sich in dieser Zeit aber bereits engagiert in die Arbeit der SRvgg ein. Als Pate unterstützt er jüngere Neulinge, nimmt sie als Assistenten mit und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. In sozialen Medien und im Verein wirbt er für weitere Nachahmer an der Pfeife. „Das Positivste am Schiedsrichtersein ist für mich, mit meinem Hobby dafür zu sorgen, dass andere ihrem Hobby, nämlich dem Fußballspielen, nachgehen können“, findet der Götzinger. „Andere Menschen sollten auch Schiri werden, um eine andere Sichtweise aufs Spiel zu bekommen und die Entscheidungen der Unparteiischen besser nachvollziehen zu können.“ Als Stadionsprecher, Verantwortlicher für die Homepage und Torwarttrainer engagiert er sich außerdem in seinem Heimatverein TSV Götzingen. „Die Ehrung empfinde ich als sehr große Wertschätzung und Motivation für die Zukunft“, freut sich Morast.
Rudi Strachon heißt der Ü50-Sieger aus Buchen. Mit 77 Jahren ist er der älteste noch aktive Schiedsrichter in seinem Kreis. Seit genau 30 Jahren ist er an der Pfeife aktiv, inzwischen noch bis zur A-Klasse. Dabei kam er auf eine beachtliche Anzahl von 700 Spielleitungen. Strachon beteiligt sich intensiv an den Lehrabenden, die er ausnahmslos besucht, und gibt Jüngeren aufgrund seiner Lebenserfahrung wertvolle Tipps. Zwischenzeitlich war der Rentner auch vier Jahre lang Schriftführer der SRVgg Buchen. Strachon, so SR-Obmann Thomas Mistele, sei für die Schiedsrichtereinteiler ein Gewinn, „denn er übernimmt jedes ihm zugeteilte Spiel. Auch mit seinem hohen Alter ist er nicht „kleinzukriegen“ und lebt für den Fußball.“ Bei „Wind und Wetter“ sei der Geehrte auf Buchens Sportplätzen unterwegs, was sicher „nicht immer leichtgefallen ist“, wie er selbst berichtet. „Umso mehr freue ich mich über die Ehrung. Denn sie ist eine Bestätigung für die vielen Stunden meines Engagements, mit dem ich für Gerechtigkeit, Fairness und Kameradschaft im Fußballsport sorge“, erklärt Strachon.
In der Kategorie Frauen erhielt Patricia Jakob die Ehrung der SRVgg Buchen. Sie ist wie Albrecht Morast erst seit zwei Jahren Schiedsrichterin und war in diesem Jahr bei 19 Spielen im Einsatz. Sie sei „ein Aktivposten“ in der Schiedsrichtervereinigung und darüber hinaus eine „sehr engagierte Kreisjugendleiterin“, wie ihr Kreisvorsitzender Horst Saling zu berichten weiß. Seit sie im Frühjahr 2022 den Neulingskurs besuchte, nimmt Jakob an allen Versammlungen und Online-Regeltests teil. Sie unterstützt zudem die jüngeren Unparteiischen bei Turnieren und bietet einen Fahrdienst für den Nachwuchs ohne eigenen Führerschein an. „Jugend und Schiedsrichter sind seit Jahren eine Einheit“, so Mistele, „und Patricia Jakob steht stellvertretend für die großartige Zusammenarbeit und den bisherigen Erfolg.“ Sie selbst sieht sich als Kreisjugendleiterin und Schiedsrichterin als Vorbild und ist froh, durch ihr Engagement dazu beizutragen, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten und selbst einen Ausgleich zum Berufsleben zu haben.
Heidelberg
U50-Sieger aus Heidelberg ist in diesem Jahr Dennis Eling. Der 32-Jährige hat bereits im Jahr 2005 seinen Schiedsrichterschein gemacht, pfeift seitdem 20 Spiele pro Saison und steht weitere zehnmal als Assistent an der Seitenlinie. Warum er das immer noch gerne macht? „Für mich liegt die Motivation nach so langer Zeit immer noch darin, dass ich als Schiedsrichter einen großen Teil dazu beitragen kann, dass der Spielbetrieb an der Basis – mit all seinen positiven gesundheitlichen und gesellschaftlichen Aspekten – aufrechterhalten bleibt.“ Als Ansprechpartner für Neulinge gibt er gerne seine Erfahrung weiter, wirbt für weitere Schiris und engagiert sich darüber hinaus als Pate. „Dabei unterstütze und bestärke ich neu gewonnene SR*innen bei einer eigenverantwortlichen Spielleitung und stehe mit Rat und Tat zur Seite. Die Wissensvermittlung und der Erfahrungsaustausch sind hierbei aus meiner Sicht wertvolle und wichtige Säulen der Nachwuchsarbeit. Dafür bringe ich mich gerne aktiv ein“, berichtet Eling. „Dennis stellt das Team und nicht seine eigene Person in den Mittelpunkt, ihm ist Kameradschaft sehr wichtig“, lobt Heidelbergs Schriftführer Fabian Reuter seinen Kollegen. Dieser freut sich riesig über seine Ehrung: „Die Auszeichnung ist für mich ein starkes Zeichen der Wertschätzung. Es bedeutet für mich, dass das Engagement und die Liebe zu meinem Hobby an Sichtbarkeit gewinnen. Außerdem wird so auch der Stellenwert der Schiris in der Öffentlichkeit vermittelt und zum Ausdruck gebracht, dass dieses Ehrenamt keine Selbstverständlichkeit ist.“
Ebenfalls nach fast 20 Jahren für sein Engagement ausgezeichnet wird Armin Kheil. Er erhält die Kreisehrung in der Kategorie Ü50. Anfang 2004 absolvierte der damals 36-Jährige den Neulingslehrgang der SRVgg Heidelberg. Er engagiert sich stark in der Schiedsrichterwerbung und steht potentiellen Neulingen bei Fragen stets zur Verfügung. Weil er selbst aktiver Fußballer war, weiß Kheil, wie wichtig die Unparteiischen für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs sind. Durch sein Hobby möchte er dafür sorgen, dass weiterhin alle Spiele mit einem Schiri besetzt werden können. Er sieht auch nach den 20 Jahren immer noch viele Vorteile: „Es ist eine sehr interessante Freizeitgestaltung, die einen körperlich und mental fordert. Kein Spiel ist gleich und auch wenn Routine viel ausmacht, erlebt man immer wieder etwas Neues. Langweilig wird das nicht.“ Als Pate begleitet er neu gewonnene Unparteiische bei ihren ersten Einsätzen und gibt ihnen dank seines großen Erfahrungsschatzes gute Ratschläge. Kheil ist Vorsitzender des Heidelberger Fußballschiedsrichter e. V. und unterstützt hierdurch die Vereinigung in vielen Fällen wie z.B. bei der Planung der SR-Ausflüge, Ehrungen oder Einsätzen der SR-Fußballmannschaft. „Wenn sich nach dem Spiel beide Mannschaften sportlich verhalten und einem für die Spielleitung danken, ist das immer positiv“, erläutert der 56-Jährige. „Diskussionen gibt’s natürlich immer, aber ich habe nie allzu Negatives erlebt. Und das nach fast 20 Jahren!“ Also möchte er auch andere dazu ermuntern, Schiri zu werden. „Damit ich mal eine längere Pause bekomme und selbst mal wieder ein Spiel von außen anschauen kann“, erklärt Kheil schmunzelnd.
Die Kreissiegerin in der Kategorie Frauen Kimberly Heger kam durch ihre Geschwister zur Schiedsrichterei und tritt mit ihrer Ehrung in die Fußstapfen ihrer großen Schwester Fabienne, die bereits 2019 mit der DANKE SCHIRI.-Ehrung ausgezeichnet wurde. Kimberly ist 18 Jahre alt und hat dennoch schon viel Erfahrung, schließlich pfeift sie seit über fünf Jahren. Von Beginn an brachte sie sich mit großem Engagement in die Arbeit der SRVgg ein. Und das, obwohl sie zeitgleich auch noch selbst beim VfB St. Leon Fußball spielt und als Jugendtrainerin aktiv ist. Wo immer möglich, wirbt Heger für ihr Hobby, was vor allem ihrem Heimatverein, aber auch der gesamten SRVgg bereits einige Neulinge beschert hat. Die Kameradschaft unter den Unparteiischen empfindet die junge Frau als sehr positiv. „Ich freue mich immer, dass Schiris, die gerade selbst keine Einteilung haben, mir beim Pfeifen zuschauen und mir oft hilfreiche Tipps geben. Das fördert meine Weiterentwicklung, zudem ist es immer schön, auch als Schiri ‚Fans‘ dabei zu haben“, erklärt Heger. Das „Jahr der Schiris“ hält sie für eine gute Sache, durch die die Unparteiischen mehr Wertschätzung erfahren. „Und das ist auch nötig, denn ohne sie ist der Spielbetrieb nicht möglich. Eigentlich sollte jedes Jahr ein ‚Jahr der Schiris‘ sein“, findet die 18-Jährige. Die Ehrung bedeutet ihr viel: „Neben dem Kicken und dem Trainieren meiner Jugendmannschaft, nimmt die Schiedsrichterei sehr viel meiner Freizeit in Anspruch, daher freue ich mich sehr, dass mein Aufwand anerkannt wird.“