ASV Grünwettersbach: Drama in vier Akten
Grünwettersbach (asv). Ein Lehrbeispiel dafür, wie schnell im Tischtennis ein Spiel kippen kann, erlebten die zahlreichen Zuschauer im nahezu ausverkauften Tischtenniszentrum des Bundesligisten ASV Grünwettersbach.
Tragischer Held des Abends war Tiago Apolonia. Der eigentlich äußerst nervenstarke Portugiese gab sowohl gegen Martin Allegro, als auch gegen Bastian Steger eine scheinbar komfortable 2:0 Satzführung aus der Hand und damit letztlich auch den Sieg für sein Team. Doch während die Niederlage gegen den erfahrenen Haudegen Steger noch verständlich war, sorgte die Niederlage im Auftakteinzel gegen Martin Allegro kurzfristig für eine Schockstarre beim ASV. Denn Apolonia hatte die ersten beiden Sätze, in denen er fast fehlerfrei agierte und tollen Sport bot, mit 11:6 und 11:2 klar dominiert und lag auch im 3. Satz schon mit 10:6 vorne. Doch zwei starke Bälle des Belgiers und zwei leichte Fehler von Apolonia brachten den Gästespieler wieder ins Spiel, der nun Morgenluft witterte, auch im 4. Satz 3 Matchbälle abwehrte und dann im Entscheidungssatz das Momentum auf seiner Seite hatte.
TTBL: ASV Grünwettersbach – TSV Bad Königshofen 1:3
Da neben dem an einer langwierigen Krankheit laborierende Wang Xi auch noch Ricardo Walther passen musste, kam das erst 17jährige Schweizer Talent Timothy Falconnier zu seiner TTBL-Premiere. Im Duell der Generationen zeigte der Youngster gegen Bastian Steger eine couragierte Leistung, holte sich auch den 2. Satz, scheiterte jedoch am Ende vor allem an den Aufschlägen des 25 Jahre älteren Routiniers.
Nach der Pause standen sich in einem rasanten Match Deni Kozul und Filip Zeljko gegenüber. Nachdem der Kroate in Diensten des TSV den besseren Start erwischt hatte, nahm der Slowenische Meister ab Mitte des 2. Satzes immer mehr das Heft in die Hand und konnte die Sätze zwei bis vier jeweils mit 11:8 für sich verbuchen und damit seine momentan starke Form untermauern.
Als dann wie erwähnt Tiago Apolonia Bastian Steger die ersten beiden Sätze abknüpfen konnte, keimte kurz die Hoffnung auf ein happy end bei den Zuschauern auf. Doch der Tischtennis-Veteran im Dienste der Franken ließ sich nicht beeindrucken, kam nach einer Auszeit im 3. Satz zurück und hatte schließlich im Entscheidungssatz deutlich die Nase vorn.
Der ASV, der mit 8:8 Punkten auf Tabellenplatz 6 zurückgefallen ist, muss sich nun schütteln und den Misserfolg schnell vergessen, denn bereits am Dienstag gastiert mit dem SV Werder Bremen erneut ein starker Gegner im Tischtenniszentrum.