KSC: „Leider fehlte die Belohnung“
Karlsruhe (mia). Nach dem 0:0 -Unentschieden des Karlsruher SC gegen Union Berlin war insbesondere die fehlende Chancenverwertung des KSC ein Thema. Mit 59 Prozent Ballbesitz sowie 15 Torschüssen, hätte der KSC verdient als Sieger vom Platz gehen können, nutzte seine Möglichkeit aber nicht.
„Es war eine gute Leistung. Wir hatten ausreichend Chancen – wir hätten gewinnen müssen“, analysierte KSC-Sportdirektor Jens Todt nach der Partie. Der KSC hatte das Spiel fast durchgehend, gegen auf Konter lauernde Berliner, unter Kontrolle. „Wir ärgern uns jetzt einen Tag über die verlorenen zwei Punkte, dann geht es in die Vorbereitung gegen Frankfurt“, so Todt.
KSC-Verteidiger Jan Mauersberger ärgerte sich ebenfalls über die fehlende Chancenverwertung. „Wir können uns heute nix vorwerfen außer, dass wir das Tor nicht gemacht haben. Wir haben von hinten bis vorne gut durch kombiniert, aber der letzte Pass war dann nicht am Mann, so haben wir gute Möglichkeiten zunichte gemacht. Union hat sich nur aufs Kontern verlegt, das war brandgefährlich.“
„Sehr gutes Spiel von uns“
„Ich glaube, dass wir eine sehr konzentrierte Leistung geboten haben, wir waren immer sofort da, hatten sehr starke Phasen. Unter dem Strich zusammen gefasst, hatten wir sehr viele Möglichkeiten, die wir dann leider nicht genutzt haben. Das ist das Einzige, das ich der Mannschaft vorwerfen kann. Insgesamt bin ich mit dem Auftritt sehr zufrieden, es war ein sehr gutes Spiel von uns. Nur leider fehlt die Belohnung“, so KSC-Coach Markus Kauczinski. Man müsse am Anfang der Saison damit leben. Der Auftritt mache Hoffnung für die nächsten Spiele.
„Wir haben heute einen Punkt geholt. Vom Ergebnis her sehr zufrieden. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. der uns alles abverlangt hat. wir haben alles investiert, waren sehr organisiert und haben läuferisch alles gegeben. Wir wollten immer wieder Nadelstiche setzen, vielleicht den ein oder anderen mehr. Unter dem Strich ist die Punkteteilung verdient“, so die Analyse des Gäste Coachs.
Handelfmeter oder nicht?
Während Union-Trainer Norbert Düwel die strittige Situation der 33. Minute, in der Toni Leistner offenbar den Ball mit dem Arm führte, nicht als Elfmeterwürdig ansah, wertete dies KSC-Coach Kauczinski anders. Düwel habe die Situation „schemenhaft“ gesehen, „aber in der Schiedsrichterschulung, die wir gerade gehabt haben, hieß es, das ist kein Elfmeter“. Eine bessere Regelung, die keine Diskussionen hervorbringe, sei wünschenswert.
„Dann hatten wir eine andere Schulung“, erwiderte Kauczinski lachend. Die regeln seien wirklich teils diskussionswürdig. „Man kann ihn geben – ich hätte ihn gegeben, klar“, so Kauczinskis Meinung. „Aber in der Saison gleicht sich das immer aus.“
Auch mit den neuen Spielern zufrieden
In der Partie hatte KSC-Coach Kauczinski auch drei seiner Neuzugänge eingesetzt zum Zweitligaauftakt der Blau-Weißen. Einer der drei Spieler, Sascha Traut war nicht nur durch 111 Ballkontakte, sondern auch durch fünf Torschussvorlagen führend beim KSC in der Statistik. Auch KSC-Neuzugang Hiroki Yamada war mit Manuel Torres und Gaetan Krebs mit je drei Schüssen in der Spielstatistik wieder zu finden.
„Sascha Traut hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Dass er nach vorne Potenzial hat, das wussten wir. Er hat auch mit Manuel Torres sehr viel über die rechte Seite angeschoben. Dabei war wichtig, dass er immer wieder einrückt und Konter vermeidet. Das hat er getan“, lobt der KSC-Cheftrainer. Traut selbst ärgerte sich, dass man das Spiel nicht gewonnen hatte, „dann wäre ich zufriedener“. „Die Chancenverwertung muss besser werden.“
Auch Yamada habe seine Sache beim ersten Pflichtspielauftritt für die Karlsruher sehr gut gemacht. „Er hat angedeutet über seine Ballsicherheit und seine Kombinationen, dass er ein sehr wichtiger Spieler werden kann. Aber da ist ganz klar noch Luft“, so der Karlsruher Trainer. Man könne noch mehr herausholen.
Enrico Valentini hatte einen achtminütigen Kurzantritt – er war in der 84. für Yamada gekommen – da könne man nicht wirklich ein Fazit ziehen.