BG im Overtime zu einem ganz wichtigen Sieg
Karlsruhe (ps) Am Ende lief es wieder laut vom Band: „Hey, was geht ab? Wir feiern die ganze Nacht!“ Von der Anzeigetafel leuchtete das Endergebnis von 78:74 nach Overtime und dank der Zeitumstellung durfte die BG beim „die-ganze-Nacht-Feiern“ eine Stunde länger über einen denkwürdigen Sieg gegen ein bärenstarkes Weißenhorn freuen. 650 Zuschauer hatten das Heimteam am Ende zu einem Sieg getragen, der daran erinnerte, dass die BG nicht unverwundbar, aber als Team auf einem phantastischen Weg ist. Da enge Spiele „immer der Coach gewinnt“, dürfen Nenad Josipovic und Horst Schmitz sich als Väter des Siegs feiern lassen, der den Karlsruhern die Tabellenspitze sichert und das Publikum einmal mehr bestens unterhalten haben dürfte. Trotz bisweilen bedenklichen Wackelns an diesem Samstag bleibt die BG in der Spielzeit 2015/2016 auch im fünften Spiel ungeschlagen, so die Pressemeldung der BG.
„Hey, was geht ab?“, dürfte sich auch mancher Zuschauer an diesem Abend gefragt haben. Während auf Seiten der Gäste Christopher Anderson mit den bekannten Stärken und seiner nie zu kontrollierenden Geschwindigkeit gemeinsam mit Tom Alte, der in seiner Heimatstadt Karlsruhe gerne mit überdurchschnittlichen Galavorstellungen glänzt, gefielen, spielten die tragenden Säulen der BG wie Rouven Roessler und Dimitrij Kreis eine eher untergeordnete Rolle. Darüber hinaus leistete die BG sich mit 18 Turnover und lediglich 14 Assists schlechtere Statistiken als in den vier Spielen zuvor und wurde von der guten Transition der Gäste immer wieder unangenehm überrascht. 18 Fastbreak-Punkte zu kassieren, ist in der Friedrich-List-Halle so auch noch nicht zu sehen gewesen.
Letzten Endes spricht es für den großen Charakter des Teams, dass man alle Rückschläge- wie das zweite Viertel (12:19) und am Ende der Partie in den letzten anderthalb Minuten einen sechs-Punkte-Vorsprung noch abzugeben- wegsteckte und in einem wirklich schlecht begonnen Overtime noch das bessere Ende für sich verbuchen konnte. Dabei reichten am Ende für die BG komplett unterdurchschnittliche Wurfquoten von 36% aus dem Feld und 50% von der Linie.
Die besten Effektivitätswerte an diesem Abend durften Marcus Smallwood, Jeremy Black und Marcel Davis auf Seiten der BG für sich verbuchen. Gerade Davis, der die kompletten ersten zehn Minuten durchspielte und mit sieben Punkten bei zwei Steals bester Akteur im ersten Viertel war, zeigte mit seiner Leistung, dass die BG über junge Spieler verfügt, die wenn andere einen schwächeren Tag erwischt haben, in die Bresche springen können, um die Dinge noch zum Guten zu wenden. Ähnlich gut passte ins Bild, dass der Schlusspunkt zum Endstand durch Aaron Schmitz von der Linie gesetzt wurde, die Wende im Overtime mit einem Dreier zum zwischenzeitlichen 74:72 von Hayden Lescault eingeläutet wurde.
Das Spiel war längst vorbei, die Spieler saßen noch gemeinsam im VIP-Raum, wo sie mit Pizza und Getränken des neuen Sponsors „Mauritius“* großzügig bewirtet wurden, als Marcel Davis die letzten bemerkenswerten Worte über die Zustände bei der BG verlor: „Es ist wichtig, so enge Spiele zu gewinnen. Das haben wir heute zum Glück als Team geschafft. Dass ich heute gut ausgesehen habe, verdanke ich aber auch zu einem großen Teil Nenad Josipovic, der mir mit allen Anweisungen von Außen eine große Hilfe war. Meine zwei Steals waren auch seinen Hinweisen geschuldet.“ Es war ein Statement, das von Herzen kam und das wohl jeder der 650 Zuschauer in der Halle an diesem Abend unterschrieben hätte: Selbst in Phasen wie bei den Punkten zum zwischenzeitlichen 66:62, als die BG drei Versuche verlegte und vier Offensivrebounds benötigte, um den Ball endlich durch die Reuse zu bringen, als das Publikum immer verzweifelter und lauter stöhnte, behielt Nenad Josipovic die Contenance und trieb sein Team von der Linie aus unermüdlich zu diesem wichtigen Sieg.
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*Mauritius Bar-Restaurant-Lounge trat an diesem Abend als neuer Sponsor der BG in Erscheinung. Auf dem Parkett dominierte das Unternehmenslogo im Mittelkreis, im VIP-Raum begeisterte Mehran Nadimi mit seinem Team als Caterer. Für die Gäste gab es einen fruchtigen Begrüßungscocktail mit Haribo-Kirschen und Orchideenblüten, der bei den Jüngeren als alkoholfreier Cocktail, bei den älteren Gästen auch „mit Schuss“ großen Anklang fand. Besonders gezaubert hatte das Franchising-Unternehmen bei der Gestaltung des Raumes: Aus dem eher schmucklosen Schulfoyer wurde eine geradezu mondäne Bar mit Strandliegen, orientalischen Lichtern, Kissen und schöner Deko. „Wir wollen den Zuschauern und unseren Gästen immer ein gewisses Urlaubsfeeling vermitteln.“, erklärt Geschäftsführer Mehran Nadimi, der neben der Filiale am Bahnhofplatz 14-16 in Karlsruhe auch eine zweite Niederlassung in der Württembergerstr. 119 in Bruchsal betreibt. Er selber hat nicht nur zu dem in Stuttgart ansässigen Franchisegeber ein besonderes Verhältnis (seine komplette Karriere fand in diesem Unternehmen statt), sondern auch zum Basketball. „Das erste Mal bei einem BG-Spiel war ich gegen Elchingen. Die Atmosphäre in der Halle war klasse und das gesamte Spiel sehr emotional.“ Die Kooperation mit der BG war dann von basketballbegeisterten Mauritius-Mitarbeitern und BG-Gästen angeregt worden. Mauritius erkannte in der BG einen tollen Partner im Karlsruher Sport, der mit seiner Geschichte und den tollen Auftritten in dieser Saison für das aufstrebende und expandierende württembergische Franchise-Unternehmen eine gute Plattform darstellt.
Punkte BG Karlsruhe: Smallwood 21, Davis 17/2, Black 10, Roessler 9/2, Kreis 7, Lescault 7/2, Schmitz 4/1, Krajewski 2, Lind 1, Schmid ohne Punkte
Punkte Weißenhorn Youngstars: Krämer 15/1, Alte 14/1, Anderson 13/1, Omuvwie 11, Dorsch 9, Pape 6/2, Mittmann 4, Pongo 2, Benke und Rosenbohm ohne Punkte