Basketball

Klare Niederlage nach starker erster Hälfte in Gießen – LIONS bereits am Sonntag gegen Bochum

Karlsruhe (psk). Teil eins des Doppelspieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA nahm am 1. März für die PS Karlsruhe LIONS nach hoffnungsvollem Beginn und einer streckenweise starken Performance zu Gast bei den JobStairs GIESSEN 46ers kein glückliches Ende. War das Endergebnis beim Hinspiel zum Saisonauftakt in der Fächerstadt mit 77:78 noch denkbar knapp gewesen, setzten sich nun am Freitagabend die Hessen auch in der Deutlichkeit verdient durch. Karlsruhe lieferte bis kurz vor der letzten Pause eine gute Leistung gegen ein Spitzenteam, ließ in der verbleibenden Spielzeit allerdings deutlich Federn. Nach 40 Minuten blieben beim Endstand von 88:75 keine Fragen mehr offen.

Die Begegnung zwischen dem Fünft- und dem Siebtplatzierten war lange Zeit sehr ausgeglichen und insbesondere in Hälfte eins meist eng. Nach einer anfänglichen Führung der Gastgeber gingen die LIONS in Minute drei erstmals in Front. In dieser Phase wirkte Karlsruhe etwas frischer und wacher als die Gießener, die zeitweise trotz lautstarker Unterstützung ihrer Fans leicht verunsichert wirkten. Doch zur Mitte des ersten Viertels schienen die 46ers im Spiel angekommen und eroberten sich kurzzeitig die Führung, die lange Zeit sehr häufig wechselte, zurück. Beide Mannschaften spielten Tempobasketball und zeigten teils spektakuläre Aktionen. Kurz vor der ersten Pause holten sich die Hausherren erneut die Führung und verteidigten diese nach zehn Spielminuten beim Stand von 24:20. Dann sah es zuerst so aus, als ob die LIONS den besseren Lauf entwickeln würden. Gießen haderte mit einer schwachen Freiwurfquote, traf dann aber nach und nach aus dem Spiel heraus besser. So musste LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic beim Stand von 32:26 in Minute 13 die erste Auszeit nehmen. Sein Team hielt daraufhin die Intensität hoch. In einem von beiden Seiten offensiv geführten Match stand es zur Mitte des zweiten Abschnitts 37:34. Kurz darauf waren die Gastgeber zur ersten Auszeit gezwungen, konnten aber trotzdem die erneute Karlsruher Führung in der 17. Minute nicht verhindern. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts und waren unterm Strich absolut ebenbürtig. Ein absolut sehenswertes Duell ging beim Stand von 45:48 in die zweite Halbzeit, die erst einmal weiterhin mit Tempo und Emotionen aufwarten konnte. Das Spiel blieb zunächst eng wie in den ersten 20 Minuten. Doch Minute für Minute wurden nun die Sequenzen der 46ers zunehmend zwingender, während bei den LIONS meist die letzte Präzision fehlte. Die letzten knapp drei Minuten im dritten Viertel brachten dann den ersten richtigen Run des Abends – 9:2 für die Hausherren, die damit mit 71:61 und der bis dahin höchsten Führung der Begegnung in die letzten zehn Minuten starten konnten. Es sollte allerdings noch schlimmer kommen für die Gäste, bei denen in den folgenden Minuten gar nichts mehr fiel. So betrug der Vorsprung Gießens in Minute 33 bereits 18 Punkte, was einer gefühlten Vorentscheidung gleichkam. Spannung kam nicht mehr auf. Denn das Selbstbewusstsein des Tabellenfünften, der nun die Chance sah, sich angemessen für die herbe Niederlage im Spiel zuvor bei den FRAPORT SKYLINERS zu rehabilitieren, war nicht mehr zu erschüttern. Mehr als die Vermeidung eines überdeutlichen Ergebnisses war somit für das Team vom Oberrhein nicht mehr möglich.

Da einige andere eher unauffällig geblieben waren, wurde am Ende Melvin Jostmann nach einer persönlich guten Vorstellung LIONS-Topscorer mit 14 Punkten. Die Point Guards Garai Zeeb und Lachlan Dent (je 13) sowie der erst vor wenigen Wochen verpflichtete Victor Bailey (11) punkteten ebenfalls zweistellig.

Basketballfans in Karlsruhe sollten nun den Dämpfer schnell vergessen und dürfen sich bereits auf den Sonntag freuen. Denn keine 48 Stunden nach der Begegnung in Gießen empfangen die LIONS in der heimischen Lina-Radke-Halle die VfL SparkassenStars Bochum. Das Duell mit dem Ruhrgebietsklub verspricht im Vorfeld beste Basketball-Unterhaltung. Bochum rangiert nur knapp über der Abstiegszone und gilt somit nicht als hochklassiger Gegner. Doch das Team, das aktuell seine dritte ProA-Saison spielt, ist immer für viele Körbe gut und macht im Schnitt mehr Punkte als Karlsruhe. Andererseits kassiert auch keine Mannschaft mehr Treffer als die Basketball-Herren des Fußball-Bundesligisten. So scheint ein Highscoring-Game fast vorprogrammiert. Darauf deutet auch die Bilanz der bisherigen Duelle zwischen LIONS und SparkassenStars hin. In fünf Spielen erzielte der jeweilige Sieger viermal über 100 Punkte. Eine Ausnahme bildet lediglich das Hinspiel der laufenden Saison am 9. Dezember in der Rundsporthalle Bochum. Damals hieß es nach 40 Minuten 75:89. Viermal behielten die Badener bisher die Oberhand. Lediglich am 15. Februar 2023 triumphierte der Underdog mit 114:81.

Eine gute Karlsruher Defense sollte am 3. März der Schlüssel zum Erfolg sein. Wenn die LIONS dazu noch ihr gewohnt schnelles Angriffsspiel aufziehen können, stehen die Chancen mehr als gut für das Karlsrudel, das sich zudem am Sonntag auf ein Wiedersehen mit Tom Alte freut. Der Bochumer Center ist gebürtiger Karlsruher und stand auch bereits für die LIONS in 30 ProA-Partien auf dem Court. Das war 2021/2022. Außerdem freut man sich in der Lina-Radke-Halle wieder auf voraussichtlich an die 1.500 Zuschauer. Denn die Begegnung ist bereits nahezu ausverkauft.