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Drei glückliche Sieger von DANKE SCHIRI. in Baden

Foto: v.l.n.r. Verbandsschiedsrichterobmann Rolf Karcher, Helmut Zickwolf, Annette Röser (Vorstand Röser Medienhaus), bfv-Präsident Ronny Zimmermann, Sonja Reßler (stellvertretend für Annika Karim), Boris Dugandzic und bfv-Vizepräsident Rüdiger Heiß (Quelle: bfv)

Karlsruhe (bfv). Am Samstag ehrten der bfv und Das Örtliche die diesjährigen Landessieger*innen der Aktion DANKE SCHIRI. 2024 im Röser Medienhaus. Mit Annika Karim, Boris Dugandzic und Helmut Zickwolf erhielten drei überaus engagierte Unparteiische die Auszeichnung.

„Wie schön, dass wir die Veranstaltung nun schon zum dritten Mal bei uns im Haus haben dürfen“, freute sich Hausherrin Annette Röser in ihrer Begrüßung, in der sie alle Anwesenden recht herzlich willkommen hieß. Mit einem Gedicht von Thomas Gsella zur Regelauslegung beim Handspiel brachte sie direkt zu Beginn jeden im Saal zum Schmunzeln. Denn die zehn Paragrafen schlossen mit der Weisheit: „Dieses sind die Paragrafen. Also spricht das Sportgericht: Wer die Hand nutzt, muss mit Strafen – Manchmal rechnen, manchmal nicht.“

bfv-Vizepräsident Rüdiger Heiß nahm den Ball direkt auf und schloss spontan ein Zitat von Horst Hrubesch an: „Frau Röser, ich sag nur ein Wort: vielen Dank!“ In der folgenden Stunde führte er gemeinsam mit Verbandsschiedsrichterobmann Rolf Karcher gewohnt souverän durchs Programm. Ein Video zum „Jahr der Schiris“ zeigte im Schnelldurchlauf die vielen Maßnahmen und Veranstaltungen, die in Baden im vergangenen Jahr den Fokus auf die Unparteiischen gelegt hatten. bfv-Präsident Ronny Zimmermann griff sowohl die positiven Aspekte daraus auf, indem er die erstmals seit 20 Jahren wieder gestiegenen SR-Zahlen hervorhob und an alle appellierte, am Ball zu bleiben, damit diese Entwicklung auch nachhaltig Bestand hat. Darüber hinaus betonte er mehrfach: „Respekt ist keine Einbahnstraße!“ Das gelte natürlich nicht nur unter Schiris oder generell im Fußball, sondern für das gesamte Leben und unser Miteinander. Für einen nachhaltigen Erfolg des Jahres der Schiris bat er nochmals um Unterstützung auf allen Ebenen, damit „solch wertvolle Initiativen auch überall an der Basis ankommen.“

Heiß und Karcher erläuterten anschließend die Kriterien des Wettbewerbs DANKE SCHIRI., denn diese zielen nicht vorrangig auf die Leistungsklasse der Schiris ab, sondern auf das soziale Verhalten und Engagement in den Vereinen und Schiedsrichtervereinigungen. Aus allen Kreissieger*innen, die bereits in ihren Vereinigungen geehrt wurden, wählte eine Jury nach der Vorauswahl des Verbandsschiedsrichterausschusses die Siegerin und je einen Sieger in den Kategorien U50 und Ü50 aus. „Um es vorwegzunehmen: Ihr seid alle Sieger!“, lobte Heiß das Engagement der Schiris, bevor er das Ergebnis der Abstimmung dem gespannten Publikum präsentierte.

Annika Karim ist Siegerin der Frauen

In der Kategorie Frauen fiel die Wahl der Jury auf die Annika Karim aus der Schiedsrichtervereinigung Mannheim. Zwar wollte sie ursprünglich persönlich an der Ehrungsfeier teilnehmen, ein spontaner beruflicher Einsatz machte das allerdings unmöglich. Doch auch ohne Karims Anwesenheit waren ihre beiden Kolleg*innen Sonja Reßler und Ivo Leonhardt aus der SRVgg Mannheim voll des Lobes über die Preisträgerin. „Sie ist zwar erst seit knapp zwei Jahren Schiedsrichterin, aber dennoch bereits unverzichtbar für die SRVgg Mannheim“, erklärte Reßler. Oftmals springt Karim kurzfristig ein, wenn ein Spiel spontan noch besetzt werden muss. Als Ansprechpartnerin für junge SRinnen liegt ihr vor allem die Gewinnung und Bindung des weiblichen Nachwuchses sehr am Herzen. Sie unterstützt ihre Kolleg*innen bei der Vorbereitung und Durchführung von Lehrabenden und ist Mitglied des bfv-Kontrollausschusses. Darüber hinaus ist sie auch in ihrem Verein TSV Neckarau vielseitig engagiert. Reßler und Leonhardt nahmen den Preis stellvertretend für Karim entgegen und versprachen, ihn ihr bei nächster Gelegenheit feierlich zu überreichen. „Ich bin mir sicher, Annika wird sich riesig freuen“, bekräftigte Leonhardt.

U50-Auszeichnung für Boris Dugandzic

Es gibt kaum einen Job in der SRVgg Karlsruhe, den Boris Dugandzic noch nicht ausgeführt hat. Selbst zur Pfeife greifen, andere Schiris als Pate und Beobachter unterstützen, Spiele einteilen sowie als Ansprechpartner für Vereine zur Verfügung stehen. Klar, dass es eine gewisse Zeit benötigt, um das alles unter einen Hut zu bekommen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der 37-Jährige bereits seit 23 Jahren als Schiri aktiv ist. Dugandzic sieht viele Vorteile in seinem Hobby: „Man stärkt gerade in jungen Jahren seine Persönlichkeitsentwicklung. Man lernt Verantwortung zu übernehmen. Man entwickelt ebenso früh Führungsqualitäten, weil man sich Woche für Woche auf die verschiedensten Persönlichkeiten einlassen darf.“ Wirklich gerechnet hat der Preisträger nach seiner Ehrung auf Kreisebene nicht damit, nun auch als Landessieger von DANKE SCHIRI. ausgezeichnet zu werden. „Momentan bin ich etwas baff. Ich kann nur danke sagen“, freute sich der U50-Sieger.

Ü50-Preisträger Helmut Zickwolf „will weiterpfeifen“

Die Ehrung für sein „Lebenswerk“, wie Karcher betonte, erhielt Helmut Zickwolf aus der SRVgg Bruchsal. Er ist bereits seit 55 Jahren als Schiedsrichter aktiv, berichtete Alexander Bollheimer in seiner Laudatio. Erst vor fünf Jahren, also mit 72, drückte Zickwolf nochmal die Schulbank, um sich als Futsal-Schiri ausbilden zu lassen. Doch damit nicht genug: Als Pate und bei Lehrgängen unterstützt er Neulinge bei ihren ersten Schritten in der Schiedsrichterei. Auch selbst springt Zickwolf immer ein, wenn „Not am Mann“ ist und leitet so häufig Spiele, die noch kurzfristig besetzt werden müssen. Was ihm daran besonders gefällt? „Ich treffe immer wieder alte Sportkameraden und halte mich gleichzeitig körperlich fit.“ Grundsätzlich ist das Thema Ehrenamt eine wichtige Säule im Leben des Rentners. Beim TSV Rinklingen bekleidete er in der Vergangenheit bereits das Amt des Jugendleiters, des Spielausschusses und war neun Jahre lang 2. Vorsitzender. Die Ehrung machte ihn nahezu sprachlos, wie er selbst sagte. Für ein Bekenntnis reichten seine Worte dann aber doch noch: „Ich will noch ein paar Jahre weiterpfeifen!“ Das brachte ihm einen riesigen anerkennenden Applaus der Anwesenden ein.

Die rundum gelungene Ehrungsfeier klang bei einem Stehimbiss aus, bevor die Preisträgerinnen und Preisträger auf dem einen oder anderen Fußballplatz in Baden direkt wieder zur Pfeife griffen. DANKE SCHIRIS.