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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Karlsruher SC

KSC nimmt im Hinblick auf die geplante IMK 2025 Stellung

Karlsruhe (ksc). Der Karlsruher SC hat auf seiner Website eine Stellungnahme zur geplanten IMK gepostet.

„Von Seiten des Karlsruher SC werden die Vorbereitungen der Gespräche zum Thema „Stadionsicherheit“ auf der Innenministerkonferenz (IMK), die Anfang Dezember 2025 in Bremen stattfinden wird, aufmerksam verfolgt. Der KSC distanziert sich von jeglicher Form von Gewalt in und um Stadien. Der sichere Stadionbesuch liegt uns allen am Herzen.“

Vor diesem Hintergrund nimmt der KSC im Hinblick auf die IMK 2025 wie folgt Stellung:

1. Motivation für behördliche Maßnahmen

Die ZIS-Statistiken weisen in der Saison 2024/25 einen Rückgang der Verletzten um 17 % aus – bei gleichzeitig 4 % mehr Besucherinnen und Besuchern. Diese Entwicklung bestätigt den erfolgreichen Weg aus Prävention, Dialogarbeit und enger Kooperation zwischen Vereinen, Sicherheitsbehörden und Fanprojekten. Es stellt sich somit die Frage, aufgrund welcher Motivation das Thema „Stadionsicherheit“ bei der IMK 2025 in den Fokus gerückt wird?

Der KSC plädiert dafür, bei allen Diskussionen rund um neue Maßnahmen die objektive Sicherheitslage zu berücksichtigen und gemeinsam zu prüfen, wo tatsächlicher Handlungsbedarf besteht – und wo bestehende Strukturen bereits sehr gut funktionieren.

2. Kollektivmaßnahmen vs. zielgerichtetes Vorgehen

Die vielfältige Fankultur in Deutschland ist eine Bereicherung für den Fußball und besitzt eine hohe gesellschaftliche Integrationskraft. Zugleich ist klar: Straftaten im Stadionumfeld müssen konsequent verfolgt werden und Täter müssen individuelle Verantwortung tragen.

Die im Raum stehenden Kollektivmaßnahmen wie pauschale Einschränkungen von Gästekontingenten oder umfangreiche Ticketpersonalisierungen würden jedoch viele unbeteiligte Fans treffen, ohne nachweislich zur besseren Strafverfolgung beizutragen.

Erfolgreich ist hingegen ein zielgerichtetes Vorgehen, das auf nachweislichen Tatsachen, klaren rechtlichen Standards und enger Zusammenarbeit basiert.
Ein Stadionverbot darf nicht willkürlich verhängt werden, sondern muss sich – wie bisher – auf konkrete und belastbare Erkenntnisse stützen. Hierbei arbeitet der KSC eng mit den Beteiligten zusammen und unterstützt Entscheidungen, die transparent und rechtsstaatlich begründet sind.

3. Transparenz, Einbindung und gemeinsame Verantwortung

Die Zusammenarbeit zwischen Vereinen, DFB, DFL und der Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS) hat in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gebracht. Der DFB hat sich erst kürzlich klar zur Stärkung von Prävention und Netzwerkarbeit bekannt.

Der KSC empfiehlt, diesen kooperativen Ansatz weiter auszubauen und insbesondere auch die Expertise der Vereine sowie der Fanprojekte frühzeitig und systematisch einzubeziehen.

Nur wenn die Perspektiven aller relevanten Akteure – Fans, Vereine, Polizei, Politik, Kommunen und Fanprojekte – zusammengeführt werden, können Maßnahmen entstehen, die wirksam, verhältnismäßig und gesellschaftlich akzeptiert sind.

So bleibt der Fußball ein sicherer, offener und verbindender Raum für hunderttausende Menschen jedes Wochenende“, so die Stellungnahme des KSC.

Bilder von der KSC-Fan-Demo