KSC U19: Wütende Fans stürmen den Rasen
Karlsruhe (mia). „So etwas habe ich noch nie erlebt“, war die einhellige Meinung beim KSC und dem FCI nach dem 1:1(1:0) der A-Junioren des Karlsruher SC gegen die U19 des FC Ingolstadt. Aber nicht die bittere Punkteteilung, die der dominierende und gut spielende KSC in der Schlussminute hinnehmen musste, war Grund für das Kopfschütteln.
Die KSC-Fans, die die Zweitligisten der Karlsruher in Düsseldorf unterstützt hatten, waren auch zur U19 gekommen, um die abstiegsbedrohten A-Junioren-Bundesligisten tatkräftig zu unterstützen. Eine schöne Kulisse mit Fahnen und Bannern und positive lautstarke Unterstützung begleitete die U19 von Beginn an.
Besonders als Valentino Vujinovic (9.) den KSC in Führung schoss und die Karlsruher die Führung mit einem offensiven und auch defensiv starken Spiel bis zur 89. Minute hielten, feierten sie ihren Verein.
Spieler trauen sich nicht vom Platz
Als aber durch einen individuellen Fehler in der 90. der Ausgleich durch Roman Schweizer fiel und dieser provozierend sein Tor feierte, lagen die Nerven blank. Die KSC-Fans liefen auf den Platz, lieferten sich Wortgefechte mit den Spielern – das Spiel drohte abgebrochen zu werden, erklärte Sicherheitsbeauftragter Holger Brandenburg. Die Schiedsrichter entschieden aber doch die letzten Minuten spielen zu lassen.
Nach Abpfiff der Partie aber gerieten die KSC-Anhänger erneut in den Blickpunkt. Die KSC-Fans versammelten sich am Ausgang von Platz zwei im Wildpark, applaudierten den KSC-Spielern beim Verlassen des Platzes, aber die Ingolstädter Spieler wagten es über eine dreiviertel Stunde nicht den Platz zu verlassen. Die „Bedrohung“ durch die wartenden Fans schien ihnen zu groß.
KSC Abteilungsleiter Nachwuchs Werner Schön und Brandenburg mussten die Polizei rufen, damit diese die Spieler in die Kabine begleitet und die KSC-Fans des Stadions verwies. Besonders um den Torschützen sorgte man sich.
Noch nie erlebt
„So etwas habe ich noch nicht erlebt. Aber solche Dinge kann ich nicht beeinflussen. Aber auch das auf dem Platz habe ich noch nie erlebt“, so KSC-Coach Lukas Kwasniok. „Ich weiß nicht, dass man als Vorletzter der Bundesliga so wenig ertrag ernten kann. Das ist etwas Unfassbares. Aber ich glaube es ist ein riesiger Unterschied von der Art und Weise, wie man sich präsentiert.“
Sein KSC hatte 89 Minuten lang konzentriert gearbeitet, offensiv und defensiv den Gegner im Griff gehabt. „Wir sind jederzeit in der Lage die restlichen Spiele zu gewinnen. Es ist unfassbar ärgerlich jetzt und fühlt sich wie eine Niederlage an.“ Aber die Leistung mache Mut, dass man nächstes Wochenende gewinne. „Ich hoffe, dass dieser eine Punkt am Ende trotzdem der sein kann, den wir brauchen.“ Dass man auch heute die drei Punkte verdient gehabt hätte, tue weh, aber man werde weiter arbeiten und mit diesem Auftritt in Saarbrücken als Sieger vom Platz gehe.
Auch KSC-Kapitän Niklas Hoffmann fehlten die Worte. „Dass wir in der letzten Minuten die Konzentration ein bisschen verloren hatte, wurde hart bestraft.“