Karlsruher SC

KSC-Fans versuchen Spieler wachzurütteln – „Wehrt euch wie Männer!“

KSC-Fans appellieren an das Team: Man muss sich wehren

Karlsruhe (mia). Eine halbe Stunde hatte die kleine Gruppe von KSC-Profis am Samstagmorgen bereits trainiert, als rund 60 Fans des Karlsruher SC den Trainingsplatz betraten.

KSC-Coach Mirko Slomka schien sich zu wundern, was die Anhänger des Tabellenletzten der Zweiten Liga auf dem Platz wollten, wurde aber schnell aufgeklärt.

Nicht als „Bedrohung“, erklärten die Fans den teils fragend, teils bedröppelt schauenden Spielern, sondern um die Fußballer endlich wachzurütteln.

„Geht als Männer auf den Platz“

Die beiden Sprecher der Fans appellierten: „Geht als Männer auf den Platz!“ Während die Anhänger beim Auswärtsspiel in Aue alles gegeben hatten, habe man bei den KSC-Profis die „Körpersprache vermisst“, beklagen sie. Die Auer Spieler hatten diese dagegen an den Tag gelegt und den Abstiegskampf angenommen.

„Wer von Euch will nicht absteigen? Das wollen wir sehen!“ Die Fans nehmen die noch verbleibenden neun Endspiele an und geben alles, erklärt der Sprecher.

„Wir wollen nicht in die Dritte Liga, aber wir sind immer hier. Wir können nicht zu einem anderen Verein“, erklären sie und stellen den Profi die Frage, ob nicht der ein oder andere mit dem Kopf bereits woanders sei, Angebote anderer Vereine im Hinterkopf habe.

Gebt Vollgas!

„Wir stehen hinter euch und gehen mit euch durch die neun Endspiele, wenn ihr bereit seid, es zu zeigen“, appellieren sie an die Spieler ihren Mann zu stehen und dies mit der entsprechenden Körpersprache auf den Platz zu bringen. Denn der KSC sei mehr Wert und jeder habe jetzt die Chance und die Pflicht alles zu geben.

Man dürfe verlieren, „aber wehrt euch. Das wollen wir sehen! Gebt Vollgas!“ Denn Aufgeben sei keine Option für die Fans, endet der Sprecher seine Rede im Applaus der anwesenden Fans, in den die Spieler mit einstimmten. KSC-Kapitän Dirk Orlishausen trat vor und richtete im Namen der Mannschaft das Wort an die KSC-Anhänger, dass man eine Reaktion zeigen wolle. Man wisse, dass „nur“ die Reaktion, dass man es verstanden habe und den Kampf annehme, gefordert sei.

„Klasse Aktion der Fans“

Als die Fans den Platz nach rund einer Viertel Stunde wieder verlassen hatten, erklärte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer: „Das war gut. Es ist eine tolle Aktion der Fans. Das zeigt ja auch, dass sie sich Gedanken machen und dahinter stehen.“

„Ich fand es war eine Klasse Aktion“, so KSC-Kapitän Orlishausen, der weiß, dass so auch die Spieler sehen konnten, „wie die Fans ticken“, die nicht „beim Abstieg damals dabei waren“.

„Sie glauben an uns“

„Es zeigt aber auch, dass wir uns trotz unserer schlechten Leistung bis zum Abpfiff am letzten Spieltag auf sie verlassen können, dass sie den schweren Weg mit uns gehen, egal wie schwer er wird. Sie glauben an uns.“ Man müsse jetzt in jedem einzelnen der nächsten neun Spiele die Reaktion zeigen. „Wir stehen das zusammen durch.“
Man werde auch den anderen Spielern, die nicht mit auf dem Trainingsplatz standen von der Aktion der Fans berichten. „Die war etwas Besonderes. Wie sie gesagt haben, woanders hätte man elf Gräber ausgegraben, bei uns nicht. Hier stehen sie hinter uns.“