Buchtipp: Fieberwahn – Wie der Fußball seine Basis verkauft
Karlsruhe (ps). Helene Fischer in der Halbzeitpause des DFB-Pokalfinals, elf verschiedene Anstoßzeiten in den Ligen eins bis drei und ein völlig überhitzter Transfermarkt.
In dem soeben erschienenen Buch „Fieberwahn“ zeigt der renommierte Journalist Christoph Ruf die Gefahren der Kommerzialisierung eindringlich auf und hat dafür an der Basis des Fußballs recherchiert: bei den Vereinen in den unteren Ligen, die sich zunehmend von den Verbänden im Stich gelassen fühlen. Und bei den Fans, deren Proteste gegen Kommerz, Schikanen und Kollektivstrafen aus gutem Grund an Vehemenz zunehmen.
Denn tatsächlich lauern vor der Tür Veränderungen, die das Ende des Volkssports Fußball einläuten. Dabei beleuchtet Ruf nicht nur die Entwicklung bei investorengetriebenen Vereinen wie Hannover 96 und 1860 München.
Am Beispiel von Klubs wie Dynamo Dresden, SC Freiburg und FC St. Pauli zeigt er auf, dass es den Vereinen nützt und nicht schadet, wenn sie der Kreativität und dem Engagement ihrer Mitglieder und Fans mehr vertrauen als den Lobbyisten, für die die 50+1-Regel das letzte Hindernis vor der endgültigen Durchkapitalisierung des Fußball ist.
Erschienen ist das Buch Fieberwahn im Verlag Die Werkstatt GmbH und ab sofort erhältlich.
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Christoph Ruf, geb. 1971, arbeitet als freier Journalist u.a. für Süddeutsche Zeitung, Spiegel, Spiegel Online und taz. Sein Buch Ist doch ein geiler Verein wurde 2008 zum Fußballbuch des Jahres gewählt. 2013 erschien von ihm Kurvenrebellen. Die Ultras – Einblicke in eine widersprüchliche Szene.