KSC-Innenverteidiger Martin Stoll will sich zurückkämpfen
Karlsruhe (mia). „Ich bin eher der stille Arbeiter“, beschreibt sich Martin Stoll, Innenverteidiger des Karlsruher SC. Der KSC-Spieler ist ruhig, macht seine Arbeit und stellt sich in den Dienst der Zweitliga-Mannschaft, bei der er in dieser Saison noch zu keinem Einsatz gekommen ist.
In der dritten Liga war er Stammspieler, bis er sich Oktober 2012 einen Mittelfußbruch zuzog und lange ausfiel. „Es ist natürlich nie schön, wenn man verletzungsbedingt und aus Leistungsgründen dann rausbricht. Es war halt nur schade, dass es zwei Mal passiert ist“, so Stoll. Denn gerade war er wieder fit, folgte im August 2013 der zweite Mittelfußbruch, der ihn bis Ende Dezember ausfallen ließ.
„Einmal verkraftet man das schon relativ normal. Das sind drei vier Monate. Da kann man darauf hinarbeiten, dass es weiter geht. Aber wenn es dann gleich nochmal passiert, ist es ärgerlich. Man war gut im Tritt, hat gespielt, den Aufstieg mitgemacht,…“ Dann war er wieder raus musste ins Reha-Training, statt ins Stadion. „Es geht an die Substanz und man muss schauen, die Geduld zu behalten.“
Nach vorne schauen
Den Biss, sich wieder heranzukämpfen hat er. Auch die Familie hatte einen großen Anteil. „Mit zwei Kindern bleibt nicht groß Zeit, um Trübsal zu blasen. Aber zum anderen ist mein Ehrgeiz auch groß, da wieder rauszukommen und zu kämpfen.“
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Er schaut nach vorne, das ist seine Mentalität. Daher ist er auch keiner, der aufmuckt, wenn er keine Einsatzzeit bekommt. Schließlich liegt es auch „an der sehr guten Leistung“ der anderen Innenverteidiger. In der aktuellen Saison saß Stoll zehn Mal als Ersatzspieler des KSC auf der Bank, hatte keinen Einsatz bei den Profis, nur einen bei der Oberligamannschaft des KSC.
Nahe an der Mannschaft sein
Schließlich sei es nach der Verletzungshistorie auch ein Schritt, wieder auf der Bank zu sitzen und „nahe an der Mannschaft dran zu sein“. „Das ist nicht das Endgültige auf der Bank, sondern wenn du spielst bist du fast hundertprozentig glücklich. Aber ich sehe es positiv, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist. Ich akzeptiere, dass die Konkurrenz richtig gut spielt, nicht umsonst stehen wir da oben und haben wenig Gegentore.“ Sein Ziel ist es wieder zu spielen.
Die Spielpraxis würde er auch in der Zweiten Mannschaft kriegen wollen. Aber es ergab sich nicht. Die U23 hatte spät begonnen, zudem ist er im Kader der Ersten, während die Zweite parallel spielte. „Jetzt muss man da eine Lücke finden“, so Stoll, dem es darum geht „90 Minuten zu spielen und sich Physis anzueignen, da ist es egal wo du spielst, in welcher Liga“.
Manchmal geht alles schnell
Der Vertrag des 32-Jährigen läuft noch bis 2016. Man müsse im Sommer nun sehen, wie die Situation ist. Er würde gerne noch ein paar Jahre als aktiver Fußballer spielen. In Karlsruhe fühlt er sich heimisch, würde gerne hier spielen. Aber, alles ist möglich, da müsste man schauen, „wie mein Level ist, wo ich spielen könnte oder ob der Verein sagt, er setzt nicht mehr auf mich. Das geht manchmal schnell.“ All das hat er schon erlebt.
Solange gelte es, sich zu verbessern und die Qualität auf den Platz zu bringen, damit KSC-Coach Markus Kauczinski nicht mehr an ihm vorbei komme im Training. Der größte Kritiker ist er ohnehin selbst. „Mein Antrieb war immer, alles so perfekt wie möglich zu machen und meine Qualitäten zu verbessern.“
Neben Familie und Fußball macht er ein Fernstudium zum Sportfachwirt für die Zeit nach der aktiven Laufbahn. Ob er das danach machen würde, nach dem Fußball, weiß er noch nicht. Er sucht seinen Weg noch.