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KSC-Spieler Dominic Peitz: „Natürlich kann ich die Pfiffe verstehen“

KSC 023Karlsruhe (mia). 0:9 Tore hatte sich der Karlsruher SC in nur zwei Spielen eingefangen. Dies ist nicht nur schwer für die Spieler und Verantwortlichen des KSC, sondern auch für einige Fans ein Grund, ihrem Unmut mithilfe von Pfiffen während der 0:3-Niederlage des KSC gegen Union Berlin, Luft zu machen.

Bei Sport1 auf die Pfiffe angesprochen hatte KSC-Zweitliga-Profi Dominic Peitz gesagt: „Das Publikum ist leider zu verwöhnt. Was hier teilweise für ein Anspruch herrscht und für ein Wunschgedanke.“

Einen Tag nach dem Spiel stellte Peitz klar, „dass ich in keiner Weise jemals unsere Fans angreifen würde – ganz im Gegenteil“. Peitz pflegt schon immer einen „engen und guten Kontakt“ zu den KSC-Fans und ist auch Gast bei vielen ihrer Veranstaltungen, „auch abseits des „offiziellen“ Terminkalenders“.

„Abgesehen davon ist es ein einfaches Mittel, um eine Schlagzeile zu bekommen – Teile aus einer Antwort herauszugreifen, die darüber hinaus gar nicht zur Frage passen“, erklärte Peitz gegenüber abseits-ka.

Verständnis für Pfiffe

„Die Frage war allgemein, was ich davon halte, wenn nach 30 Minuten gepfiffen wird. Daraufhin habe ich süffisant gesagt, wir haben auch Pfiffe gehabt hier nach 30 Minuten gegen Darmstadt am 30. Spieltag als es 0:0 stand. Da waren wir Dritter und der Gegner Zweiter, da stand es auf Messerschneide ob wir aufsteigen oder nicht.“

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„Natürlich kann ich die Pfiffe verstehen, so naiv bin ich nicht. Nach zwei Spielen mit einem Gesamtergebnis von 0:9 dürfen die Fans pfeifen, selbstverständlich.“ Das sei Fußball, da müsse der KSC seinen Mann stehen. „Das ist das Letzte, wo ich jemandem böse sein kann. Dass es dann in der Publikation in den Textpassagen drumherum so dargestellt wird, als wäre das so, ist schade.“

Klar suche man immer jemanden, der schuld an der Misere sei. „Wenn es so ist, dass ich schuld bin, wie bei dem dritten Gegentor, da bin ich bereit für – aber das ist definitiv nicht der einzige Grund.“  Abgänge wichtiger Spieler, Verletzungen und Derartiges seien auch bei anderen Vereinen Ursachen.  „Seit drei Jahren sind wir auf einem Weg – und sind es nach wie vor. Ich glaube, dass wir da wieder hinkommen können.“

Man darf sich nicht zerfleischen

In der Vergangenheit wurde viel geleistet. Jetzt aber sei eine Orientierungsphase. „Aber je mehr wir die Erwartungen nach oben schrauben und uns den Kopf darüber zerbrechen, dann blockiert das am Ende eher, wenn es zu viel wird. Die Gründe suchen wir, aber wir dürfen uns auch nicht zerfleischen.“

„Vielleicht vergleicht man auch zuviel mit dem Vorjahr. Warum hat es vorher funktioniert, warum jetzt nicht? Die ersten beiden Jahre waren wir das Überraschungsteam, und im letzten Jahr habt alles, was wir an Aufwand investiert haben, ineinander gepasst. Die Erwartungshaltung ist groß.“

Aber man dürfe auch die Realität nicht vergessen. „Hier geben die Bedingungen nicht alles her, um zu sagen dass es Platz eins bis drei garantiert wird, oder eine hohe Wahrscheinlichkeit hierfür. Das ist nicht gegeben. Das nehmen wir an, das ist kein Problem, das haben wir die letzten zwei Jahre angenommen. Es gilt nicht so viel zu reden, sondern zu machen.“

Chancenverwertung müssen wir uns vorwerfen

Gegen Union hatte der KSC versucht, den Rückstand aufzuholen. „Wir hatten den Zug zum Tor. Dass wir die Chancen nicht machen, müssen wir uns – auch ich war ja beteiligt – vorwerfen, aber dementsprechend gilt es im Training daran zu arbeiten. Wir müssen daran arbeiten und die Dinge besser machen.“

Beim KSC sei man so viele „negative Erlebnisse“ nicht mehr gewohnt. „Damit umzugehen, das sind auch Lerneffekte. Für unsere jungen Spieler ist das dazu komplett neu, was wir Erfahrenen ausgleichen, aber das Zusammenwachsen braucht Zeit, das ist Fakt.“