abseits-ka

Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

KSC – Coach: Nicht immer Zauberfußball – Warnung vor Spinnereien

KSC Training 15 12013Karlsruhe (mia). Wichtig war KSC-Interimscoach Lukas Kwasniok in den zwei Wochen, in denen er den Karlsruher SC trainierte nicht nur, am Samstag (13 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig das Jahr mit einem positiven Erlebnis zu beenden, sondern auch die Chance zu nutzen, gehört zu werden.

„Ich werde meine letzten zwei Tage ein bisschen so versuchen dazu zu nutzen, auch dem Umfeld ein Stück weit die Augen zu öffnen, welche Möglichkeiten uns zur Verfügung stehen  und dass man ein Stück weit besonnener mit den Ansprüchen umgehen muss“, fordert KSC-Coach Kwasniok.

Natürlich wolle man ein Stück mehr, aber „man muss die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen sehen und dass es auch mal ein, zwei Jahre gibt, wo kein Zauberfußball gespielt wird“.

Man müsse überlegen, was beim KSC überhaupt möglich sei. „Fans, Umfeld, Journalisten, alle Angestellten, Verantwortlichen, alle meine ich damit. Das ist mein persönlicher Appell. Ich bin 88 hier her gekommen und als die Ansprüche zu groß wurden nach dem UEFA-Cup, hat man die größten Fehler gemacht.“

„Wir haben das Spinnen angefangen“

Nun seien die Ansprüche so hoch, weil man einmal in der Relegation war. „Wenn man es realistisch sieht, waren wir im Relegationsjahr mit relativ wenig Punkten Dritter. Aber auf einmal wurde eine Erwartungshaltung hier im gesamten Umfeld auserkoren, die einfach nicht mit den Möglichkeiten übereinstimmt.“

Wenn er als Fan hier im Stadion sei, merke er die Erwartungshaltung, auch in sozialen Medien, in persönlichen Gesprächen, „meint man dass man in den nächsten zehn Jahren acht Jahre Erstligafußball vor sich hat und ich finde das wird einfach der Mannschaft und dem Verein nicht gerecht. Das wäre traumhaft“, so der KSC-Interimstrainer.

Die Relegation sei super gewesen, aber „deshalb muss man doch nicht im nächsten Jahr spinnen anfangen“, wundert sich der KSC-Coach. „Wir haben das Spinnen angefangen – das gesamte Umfeld 300.000 Leute. Wir müssen einfach die Kirche im Dorf lassen, solange der Platz so da liegt, die Trainingsmöglichkeiten so sind wie sie sind, und das wird mindestens die nächsten zwei bis vier Jahre so sein.“

Demut und Realitätssinn

Ihm liege das sehr am Herzen, dass es gehört werde. „Ich habe die Verantwortung zumindest in den zwei Wochen die Leute davon zu überzeugen, dass es eben nicht so ist.  Jetzt wird es gehört. Je öfter man Dinge wiederholt,… dann kommt die Einsicht vielleicht.“

Der KSC kämpfe um jeden einzelnen Punkt. „Dazu brauchen wir alle, damit jeder weiß, das ist eine schwierige Situation.Wir wollen sie verbessern aber tendenziell werden sich die Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren nicht verbessern. Wir sollten jede gute Phase ein Stück weit genießen und schätzen“, hofft er auf Demut und Realitätssinn von allen.

Auch Braunschweig habe Ruhe bewahrt.“Ich glaube nicht, dass Braunschweig vor fünf oder sechs Jahren mehr Möglichkeiten hatte, als der KSC oder andere Vereine auf diesem Niveau. Das ist deren große Stärke, dass sie in schwierigen Zeiten die Ruhe bewahrt haben. Und zwar nicht nur der Verein, sondern das gesamte Umfeld, Fans, alle.“

Wenn er am 18. Dezember wieder zurück in die U19 kehrt, hat der KSC eine kurze Weihnachtspause vor sich, ehe es am 7. bis 15. Januar ins Trainingslager nach Spanien geht. Dann mit einem neuen Coach.