Karlsruher SC

Linke wollen Bürgerentscheid zum neuen KSC-Stadion

Dunkle Wolken über dem KSC-Stadionneubau?

Karlsruhe (mia/ps). Der Karlsruher SC ist in die Dritte Liga abgestiegen. Ein Jahr in dieser Liga ist im Finanzierungsplan für das neue Stadion für den KSC vorgesehen. Ein weiteres würde die Pachtzahlungen und damit die Refinanzierung des neuen Stadions wieder nach hinten verschieben.

So fordern die Linken Karlsruhe im Gemeinderat in einem offenen Brief an Bürgermeister Frank Mentrup  einen Bürgerentscheid zum neuen Wildparkstadion.

In einem offenen Brief wenden sich Stadträtin Sabine Zürn und Stadtrat Niko Fostiropoulos an den Oberbürgermeister und den Gemeinderat der Stadt Karlsruhe.

Wenn Stadt und Gemeinderat trotz der prekären wirtschaftlichen Aussichten des KSC am kompletten Neubau des Wildparkstadions festhalten, müssen sie nach Auffassung der LINKEN die Bürgerinnen und Bürger darüber entscheiden lassen, ob diese trotz der finanziellen Belastungen aus Haushalts­kon­solidierung und Kosten der Kombilösung ein steuerfinanziertes neues Fußballstadion haben wollen, heißt es in der Pressemeldung der Linken.

Im Folgenden der Offene Brief im Wortlaut:

„Offener Brief 08.05.2017

Bürgerentscheid zum neuen Wildparkstadion

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Bürgerinnen und Bürger sind zu einer ersten Haushaltskonsolidierungsmaßnahme herangezogen worden. Jetzt folgt eine nächste mit einem Volumen von weiteren 200 Millionen EURO in den nächsten zwei Jahren. Zusätzliche 500 Millionen werden durch die Kostenexplosion bei der Kombilösung von der Stadt aufzubringen sein. Das wird zu weiteren Kürzungen in der kommunalen Daseinsvorsorge führen.

Der Gemeinderat hat mehrheitlich den Neubau des Wildparkstadions für ca. 120 Mio EURO beschlossen. Bis auf den Landeszuschuss finanziert die Stadt die Summe, und der KSC soll verteilt über 30 Jahre Rückzahlungen leisten. Ob und in wie weit der KSC nach dem Abstieg in die 3. Liga in der Lage sein wird, der Stadt die Kosten für den Neubau des Fußballstadions zurück zu erstatten, steht derzeit in den Sternen. Damit ginge die Finanzierung des neuen Stadions voll zu Lasten der Karlsruher Bürgerinnen und Bürger.

In dieser Situation besteht die Möglichkeit einer Teilrenovierung des Stadions, beschränkt auf die notwendigen Erneuerungen. Wenn der Gemeinderat beim vollständigen Neubau bleibt, muss er unserer Ansicht nach die Bürgerinnen und Bürger darüber entscheiden lassen, ob sie trotz der aktuellen finanziellen Belastungen ein steuerfinanziertes neues Fußballstadion haben wollen.

Die Frage für einen Bürgerentscheid sollte lauten:

Soll das neue Fußballstadion zu 100 Prozent aus Steuermitteln von der Stadt

Karlsruhe gebaut werden?

Wir werden einen entsprechenden Antrag in den Gemeinderat einbringen.

Mit freundlichen Grüßen,

Sabine Zürn Niko Fostiropoulos“