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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Fußball-Experten diskutierten über Nachwuchsförderung

Karlsruhe (ps). Unter dem Titel „jung, dynamisch – weltmeisterlich?“ stand die Podiumsdiskussion am KIT. bfv-Präsident Ronny Zimmermann, Jens Todt und Markus Kauczinski vom Karlsruher SC und Bernhard Peters von 1899 Hoffenheim diskutierten im voll besetzten Hörsaal des Instituts für Sport und Sportwissenschaft die Entwicklung der Nachwuchsförderung im deutschen Fußball.

Der freie Journalist Christoph Ruf moderierte die Expertenrunde. Todt und Kauczinski, Sportdirektor und Cheftrainer des KSC sowie Peters, Direktor für Sport und Nachwuchsförderung in Hoffenheim, beschrieben die Nachwuchsförderung der Proficlubs, die sich mit der Einführung von Nachwuchsleistungszentren stark professionalisiert habe. Der bfv-Präsident und DFB-Vize erläuterte die verbandliche Talentförderung: „Bei einem engmaschigen Netz von bundesweit 350 DFB-Stützpunkten, davon elf im Badischen Fußballverband, ist es heutzutage unwahrscheinlich, dass ein Talent nicht entdeckt wird. Und dann beginnt die Förderung von unten bis nach oben.“

Einig waren sich alle Experten, dass die Qualität des Trainings gestiegen sei, dass Spieler immer früher top ausgebildet seien und auch eher als früher die Chance erhielten, sich zu beweisen. Auch die Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung hoben alle heraus. Im Hinblick auf die WM in Brasilien äußerte Zimmermann: „Titel holst du nur mit Persönlichkeiten.“ Welche Rolle der Trainer bei dieser Entwicklung spielt, betonte Kauczinski.

Zu frühen zu großen Wettbewerb, radikales bis zuweilen unmoralisches Buhlen um Spieler und zu frühes „Verheizen“ von Spielern sahen alle kritisch. Der bfv-Präsident verwies in diesem Zusammenhang auf die DFB-Regularien, dass Spieler in Ersten Mannschaften erst ab dem 17. Lebensjahr eingesetzt werden dürfen, durch die ja gerade solche Verhaltensweisen verhindert werden sollen.

Prognosen für die WM gaben die Experten an diesem Abend nicht ab. Es wurde aber deutlich, dass die Clubs und Fußballverbände in Deutschland mit ihrer Talentförderung auf dem richtigen Weg sind.