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WTA-Turnier beim TC Rüppurr: Turnierdirektor Markus Schur zieht sein Fazit

Markus Schur TC Rüppurr
Markus Schur TC Rüppurr

Karlsruhe (mia). Das WTA-Tennisturnier Liqui Moly Open beim TC Rüppurr ist am Sonntag zu Ende gegangen. Das 125.000 Dollar-Turnier war am Dienstag gestartet und fand am Sonntag auf der Anlage in Rüppurr eine doppelte Siegerin. Mayar Sherif siegte im Einzel und verteidigte damit ihren Titel von 2021 und gemeinsam mit Panna Udvardy holte sie auch den Doppelsieg.

Turnierdirektor Markus Schur zieht sportlich ein positives Fazit – Zuschauertechnisch ist allerdings noch weit Luft nach oben. „Sportlich war es ein tolles Turnier wie die letzten zwei Jahre auch. Wir hatten ja bereits die letzten zwei Jahre festgestellt, dass es sportlich deutlich einen Tick besser war als im Vorjahr. Ich denke auch, dass sich dieser Trend bestätigt und fortgesetzt hat.“ Zwar habe es 2021 noch etwas mehr enge Matches gegeben, aber die Besetzung in diesem Jahr begeistert Schur.

Sportlich tolle Besetzung

„Wir hatten eine tolle Besetzung. Die letzte Spielerin war bei 135 – das ist schon ziemlich außergewöhnlich für ein 125er. Damit hat sich der Termin aus rein sportlicher Sicht sehr positiv dargestellt.“

Zuschauertechnisch seien die ersten Tage jedoch „sehr schlecht“ gewesen. „Es war sogar enttäuschend“, bedauert Schur.

Erst am Freitag sei der Besuch auf der Tribüne „ordentlicher“ gewesen. „Das Minimum das man sich an einem Freitag vorstellt. Samstag war noch etwas besser.“

Gutes Tennis hat Zuschauer verdient

Das gezeigte Tennis habe es verdient, dass Zuschauer da sind und ihn sehen. Auch damit sich das Turnier etablieren könne. „Weil ohne Zuschauer ist so ein Turnier leider nicht viel wert. Wir machen das ja nicht zum Selbstzweck, sondern es sollen Leute sehen und die Spielerinnen haben es auch verdient, dass sie gesehen werden.“

Auch die deutschen Tennisspielerinnen hatten sich gut präsentiert und zogen die Zuschauer auf ihre Seite. Auch deren Abschneiden war besser als im Vorjahr.

Große Lücke

„Es entsteht gerade eine ziemlich große Lücke im deutschen Damentennis zwischen den etablierten Spielerinnen der letzten Jahre und den Nachwuchsspielerinnen. Aber einige haben jetzt in den letzten Wochen angezogen. Diesen Trend haben sie hier fortgesetzt. Allen voran Eva Lys, die toll gespielt hat und auch ein Publikum mitziehen kann, mit ihrer Art wie sie spielt.“ Lys habe einen „wirklich großen Sprung“ gemacht.

Unterstützung des Publikums

„Jule Niemeier spielt gut, Nastasja Schunk spielt gut, sind in einem Bereich der 100 der Weltrangliste angekommen. Sie brauchen einfach etwas Zeit, um weiter nach vorn zu kommen. Aber da brauchen sie genau diese Turniere,die Unterstützung des deutschen Publikums, um sich dann gegen wirklich sehr, sehr gute internationale Konkurrenz durchzusetzen. Dafür sind wir einfach ein wichtiges Turnier.“

Eingekreist wurde das Turnier jedoch vom deutschen Verletzungspech. „Es hat mit einer verletzten deutschen Spielerin angefangen, mit Laura Siegemund und jetzt mit Anna-Lena Friedsam, die die ganze Woche mit diesem Tape gespielt hat und sehr lange sehr schwere Matches hatte, die sie gewonnen hat.“

Friedsam musste im zweiten Satz des Halbfinales gegen Bernarda Pera abbrechen. „Es ist sehr schade, ich hätte sie gerne im Finale gesehen auch wenn Bernarda Pera es verdient hat.“ Es freue ihn für Friedsam, dass sie so weit gekommen sei, „weil sie immer mit Verletzungen zu kämpfen hat“ „Ich hoffe es gibt ihr Aufschwung, dass sie sich unter die 100 spielt wieder.“

Und dann natürlich auch im kommenden Jahr beim TC Rüppurr aufschlagen wird.