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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

TV Knielingen vor dem Start in die Handballsaison

Ziegenhagen104Karlsruhe (ps). Am kommenden Wochenende startet nun auch der TV Knielingen in die Saison 2015/16 der Handball-Badenliga. In diesem Jahr hat der Verein aus dem Karlsruher Westen sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen ein Team im Rennen. TVK-Pressesprecher Thomas Holstein sprach wenige Tage vor dem ersten Spiel mit den Trainern Tobias Job (Männer) und Ronny Borrmann (Frauen).

Nach sieben Jahren sind die TVK-Frauen in die Badenliga zurückgekehrt. Inwieweit kam der Aufstieg für dich überraschend?

Borrmann:   Überraschend ist glaube ich der falsche Ausdruck. In meinen vier Jahren als Trainer der Damen, waren wir in jedem Jahr mehr oder weniger nahe an der Tabellenspitze dran. Überraschend, beeindruckend war für mich die Moral der Mannschaft nach der bitteren Niederlage in Ettlingenweier.

Deine Mannschaft hat in der Landesliga immer oben mitgespielt. Was war für die Meisterschaft entscheidend?

Borrmann:   Im letzten Jahr hat alles gepasst, wir hatten über die Saison sehr wenig Ausfälle aufgrund von Verletzungen. Der Liga fehlte noch ein-zwei Spitzenmannschaften. So entschied es sich nur zwischen Rintheim und uns. Und wir hatten auch das notwendige Glück, was zu einer so fast perfekten Saison dazu gehört.

Ein Jahr TV Knielingen liegt hinter dir, Tobias. Wie fällt deine Bilanz deiner bisherigen Tätigkeit aus, die du damals vor dem Saisonstart als Herausforderung bezeichnet hast.

Job:               Eigentlich fällt meine Bilanz positiv aus. Ich wurde sehr gut aufgenommen, die Mannschaft hat mitgezogen und es hat wirklich bis zum Schluss Spaß gemacht mit der Mannschaft zu arbeiten. Auch das Umfeld habe ich sehr positiv wahrgenommen.

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Dein Team war in der Vorsaison lange ganz vorne dabei und ist knapp an der Relegation vorbei geschrammt. Im Umfeld war immer wieder der Wunsch nach dem Aufstieg zu vernehmen. War das realistisch? Wie beurteilst du das Abschneiden deines Teams?

Job:               Wir hatten als Ziel so lange wie möglich oben mitzumischen, was uns gelungen ist. Natürlich will man dann auch aufsteigen, aber ich denke, dass die Verletzten und das Ausscheiden von Daniel Schunk gegen Ende der Runde ausschlaggebend waren, warum es nicht ganz gereicht hat. Nichts desto trotz haben wir bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben und es hat leider nicht sollen sein. Trotzdem sollten wir stolz auf das Erreichte sein. Man sollte auch nicht vergessen, dass wir einen komplett neuen Weg gegangen sind und auch noch gehen und fast ausschließlich Spieler aus der Region für den TVK auflaufen. Dieser Umbruch braucht auch eine gewisse Zeit, auch wenn natürlich jeder gerne gestern und nicht erst morgen aufsteigen will bzw. wollte.

Ronny, die Frauen-Badenliga gilt für Aufsteiger oft als sportlich zu anspruchsvoll. Konnte die Mannschaft verstärkt werden? Wie ist die Personalsituation aus?

Borrmann:   Ich glaube zu anspruchsvoll gibt es nicht. Die Badenliga wird mit Sicherheit ein hartes Stück Arbeit und was am Ende raus kommt, muss man abwarten. Ich bin aber der festen Überzeugung, wenn die Mannschaft weiterhin so zusammenhält, wird sich jede Einzelne und das Team weiterentwickeln. Verstärken konnten wir uns unter anderem mit Louisa Brossart (TSV Kandel) im Tor, die gerade erst 18 Jahre geworden ist. Sie ist die ideale Verstärkung zu dem Gespann Jasmin Rink und Stefanie Appel. Weiter wird die in Knielingen bekannte, aber ebenfalls erst 18- jährige, Lina Vosseler (TSV Rintheim) den Kader im Rückraum verstärken. Mit Luisa Hauck und Christina Birner – beide nehmen sich eine Babypause – werden uns zwei erfahrene Spielerinnen in der kommenden Saison sicherlich sehr fehlen. Weiter sind wir mit Sicherheit auch eine der beständigsten Mannschaften, so haben zehn Spielerinnen bereits das Jugendtrikot des TVK getragen. Ich glaube das können nicht allzu viele Mannschaften in der Badenliga von sich behaupten.

Nun zur kommenden Spielzeit. Auch in diesem Jahr gibt es einen personellen Umbruch bei den Männern. Gefühlt die halbe Mannschaft ist gegangen, so auch Shooter Daniel Schunk. Fünf Neuzugänge kamen. Seit Anfang Juli bereiten sich die Mannschaften vor. Wo steht dein Team vor dem Saisonstart? Tobias, wo gibt es noch Baustellen?

Job:               Wie ich bereits erwähnt habe, sind wir noch im Umbruch, der dieses Jahr denke ich dann auch abgeschlossen ist. Wir haben wieder nahezu ausschließlich junge, talentierte und vor allem willige Spieler aus der Region geholt, die nicht nur des Geldes wegen spielen. Im Endeffekt waren es auch alle meine Wunschspieler. Die Vorbereitung lief leider nicht optimal, aber ich denke, dass wir bis zu Rundenbeginn so weit sind, um eine gewisse Leistung abzurufen. Baustellen gibt es lediglich noch in Form von Dominik Hartstern, bei dem abzuwarten bleibt, ob bzw. wann er eingreifen kann. Bei unseren „Knielinger Perspektivspielern“ Julian Oberst, Jochen Rabsch und Nicolai Weis hoffe ich, dass sie den Sprung in die Badenliga-Mannschaft dieses Jahr schaffen.

 Hat sich an deinem sportlichen Konzept etwas geändert?

Job:                           Nein, am Konzept hat sich nicht wirklich was geändert. Im Vordergrund steht nach wie vor eine gute Abwehr und hoffentlich dann auch einfache Tore durch Gegenstöße.

Wie sieht dein sportliches Konzept für die Frauen-Badenliga aus?

Borrmann:   Das sportliche Konzept sieht nicht anders aus als in der Landesliga. Wir hatten in den zurückliegenden Jahren immer eine der besten Abwehrreihen. Mal sehen ob wir in der Badenliga hiermit auch punkten können. Da wir körperlich mit Sicherheit eine der schwächeren Mannschaften sein werden, sind wir auf schnelle einfache Tore angewiesen.

Wie sieht dein Saisonziel aus? Ist mehr drin als der Klassenerhalt?

Borrmann:               Es muss nicht mehr drin sein als der Klassenerhalt. Ich hoffe nur, dass am Ende nicht der doppelte Punktabzug wegen des Schiedsrichter-Mangels beim TVK den Ausschlag über Abstieg oder Nichtabstieg macht. Über diese sportliche Ungerechtigkeit und deren Auswirkungen, egal ob es uns oder einen anderen Verein trifft, haben sich die Verantwortlichen aus meiner Sicht nicht ausreichend Gedanken gemacht.

Ronny kennt ja bereits das Knielinger Handball-Publikum seit seiner Jugendzeit beim TVK, das als fachkundig und kritisch bekannt ist. Tobias, wie sind deine Erfahrungen im ersten Trainer-Jahr bei den Gelb-Schwarzen?

Job:               Auch hier kann ich nichts Negatives berichten. Kritik ist immer OK, wenn sie gerechtfertigt ist und da ich selbst auch immer sehr kritisch mit mir und meiner Mannschaft umgehe, habe ich hier kein Problem damit.

 Welche Zielsetzung gibt es für die neue Spielrunde? Was kann die Truppe erreichen?

Job:               Mein persönliches Ziel ist dieses Jahr der Aufstieg, den wir auch meiner Meinung nach schaffen können. Das Umbruch- bzw. Eingewöhnungsjahr ist vorbei, der Kader passt menschlich wie auch sportlich. Entscheidend wird wieder sein, wie wir verletzungsmäßig durch die Runde kommen. Gerade bei Dominik Hartstern haben wir leider diesbezüglich keinen guten Start gehabt. Gerade er ist ein Spieler, der unheimlich wichtig ist bei der Zielerreichung. Gerade auch nach dem Weggang von Daniel Schunk. Ebenso hoffe ich, dass uns Philipp Ulrich vor allem in den wichtigen Spielen zur Verfügung steht. Aber das Schöne ist, dass Handball ein Mannschaftssport ist und noch genug andere Spieler da sind, die einspringen können. Von daher drücke ich uns allen die Daumen und wünsche uns eine gute Runde, die an die vielen positiven Dingen der letzten Runde anknüpft.