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Junges Karlsruher-WM-Trio verkauft sich gut

Moskau (ps). Das Abschneiden des Deutschen Kanuverbands (DKV) bei den Kanu-Weltmeisterschaften in Moskau sorgte zwei Jahre vor den Olympischen Spielen für Ernüchterung. Mit jeweils einmal Gold, Silber und Bronze in den olympischen Disziplinen blieb das deutsche Team hinter den Erwartungen.

Die jungen Karlsruher Athletinnen: Verena Hantl, Sabrina Hering und Sabine Volz zeigten sich in ihren olympischen Strecken mit sehr guten Leistungen, wenngleich auch ihnen der Sprung auf das Podium verwehrt blieb. Für den Chefcoach der Rheinbrüder und Herren Bundestrainer Detlef Hofmann steht nach der WM die Analyse seiner Herren-Crew an vorderster Stelle. Gerade die verpassten Medaillen der Europameister Max Hoff (Essen) im Einerkajak und der Zweierkajak mit Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) lassen den akribischen Arbeiter nicht kalt. „Die Jungs haben alle ihr Bestes gegeben und bis zum Umfallen gekämpft. Die internationale Konkurrenz schläft halt nicht. Das Ergebnis ist enttäuschend und ernüchternd. Wir sind hingefallen, jetzt gilt es in Ruhe zu analysieren was wir besser machen müssen – und dann müssen wir aufstehen und zeigen, dass wir es besser können“, so Hofmann kämpferisch.

WM-Platz vier für Verena Hantl

Der Deutsche Kanuverband (DKV) hatte auf den 4. Platz des Damenflaggschiffs bei den Europameisterschaften reagiert und die Positionen im Boot nochmals optimiert. Verena Hantl wurde im Vorbereitungstrainingslager in Kienbaum Schlagfrau des Viererkajaks, dahinter sorgten nun die Olympiasiegerinnen Franziska Weber (Potsdam), Tina Dietze (Leipzig) und Conny Waßmuth (Potsdam) für Druck. Das Ziel für die Weltmeisterschaften war es das in Brandenburg auf den Bronzerang vorgepreschte russische Boot auf der Regattastrecke Krylatskoye zu schlagen. Wie schon bei der EM machten die Boote aus Ungarn und Polen Gold und Silber unter sich aus. Das Vorhaben des deutschen Vierers sich dieses Mal vor den EM-Dritten aus Russland zu positionieren ging in Moskau auf, allerdings schob sich der weißrussische Viererkajak am deutschen Quartett vorbei und so blieb für Hantl und Co wieder nur die „Holzmedaille“. „Mit dem Rennen sind wir eigentlich nicht unzufrieden, es war kein schlechtes Rennen. Aktuell müssen wir uns in der Entwicklung des K4 um Platz vier herum sehen. Die anderen sind halt momentan stärker. Bis Rio haben wir noch viel Arbeit vor uns. An unserem Ziel, eine olympische Medaille, halten wir auf jeden Fall fest“, so die einhellige Meinung der Besatzung nach dem Rennen.

Sabrina Hering und Steffi Kriegerstein erreichen einen guten 6. Platz

Eine große Überraschung war es für die U23-Weltmeisterinnen Sabrina Hering und Steffi Kriegerstein (Dresden) als sie im Vorbereitungstrainingslager erfuhren, dass sie den olympischen 500-Meter-Zweierkajak bei der WM fahren dürfen. Der DKV setzte mit der mutigen Entscheidung ein so junges Boot an den Start zu schicken ein Zeichen. Für Hering/Kriegerstein stand von da an das Ziel: sich so teuer wie möglich bei der WM zu verkaufen und den Einzug ins WM-Finale zu schaffen. Diese eigene Erwartung haben sie souverän mit dem 6. Platz erfüllt. „Das Rennen war gigantisch. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so mitfahren können! Auch schön, dass wir die Britinnen und Russinnen im Sack hatten!“, kommentierte die glückliche „Rheinschwester“ das Rennen.

Sabine Volz schafft den Sprung in die Sprint-Weltelite

Ebenfalls das Finale als großes Ziel hatte sich Sabine Volz vorgenommen. Im letzten Jahr noch knapp an der WM-Qualifikationshürde gescheitert lies sie in Moskau keinen Zweifel daran, dass sie ihr Sprinttalent in diesem Jahr noch mit viel Trainingsfleiß unterstützt hat und belohnte sich selbst mit der WM-Finalteilnahme. Mit dem 9. WM-Platz hat sie sich in den Kreis der Sprint-Weltelite geschlichen und kann sich nun aus dieser Position heraus weitere Ziele bis Rio 2016 stecken.

Im letzten Rennen der Weltmeisterschaft paddelte die deutsche 4x200m Damenstaffel – mit den Rheinschwestern Sabrina Hering, Sabine Volz, sowie der Leipzigerin Tina Dietze und Conny Waßmuth aus Potsdam – den 5. Platz.