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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

SSC bietet Sport für Flüchtlingskinder und ihre Mütter

Foto: SSC/Schwitalla
Foto: SSC/Schwitalla

Karlsruhe (ps). Immer sonntags lädt ein Team von über 40 Freiwilligen aus den verschiedensten Abteilungen des SSC Karlsruhe Kinder und Frauen aus der Flüchtlingsunterkunft Mackensen-Kaserne in die Sporthalle der Kita Wirbelwind zum Sport und zu einem kleinen gemeinsamen Frühstück ein.
Dort können die Kinder einen sorgenfreien, fröhlichen Morgen verbringen – in der Turnhalle mal nach Herzenslust toben, turnen und tanzen, während ihre Mütter bei Tee und Kuchen entspannen, zusammensitzen oder selbst im Gymnastikraum ein Sportangebot wahrnehmen.
„Wir wollen den Frauen und Kindern einfach ein paar schöne Stunden bescheren“, erzählt Susanne Stöbener, Vorstandsmitglied des SSC Karlsruhe und Initiatorin des Projekts „Flüchtlingssport“, so die Meldung des SSC.
„Die Idee kam von verschiedenen Leuten aus dem SSC und dem Bürgerverein der Waldstadt, die alle gerne helfen wollten, besonders natürlich den Flüchtlingen, die direkt bei uns im Stadtteil untergebracht sind“, berichtet sie.
Man hat sich beim Regierungspräsidium und bei der Unterkunftsleitung die Erlaubnis für das Projekt „Flüchtlingssport“ eingeholt und mit den Planungen begonnen. Die haben etwa zwei Monate gedauert, nun ist das Projekt bereits seit vier Wochen am Start. Am schwierigsten sei die Frage gewesen, wie die Teilnehmer in die Sporthalle kommen und natürlich, dass die Kinder eine Erlaubnis ihrer Eltern brauchen. „Das ist schwierig zu vermitteln, wenn man jeweils die Sprache des anderen nicht spricht ist“, berichtet Susi Stöbener von ihren Erfahrungen. Es wurde ein mehrsprachiger Flyer entworfen, auf dessen Rückseite sich ein Formular für die Eltern befindet.
Einige Kinder kommen nun schon regelmäßig. Trotzdem in der Mackensen Kaserne mittlerweile weniger Menschen untergebracht sind, ist der Andrang noch immer groß. Fröhlich strömen die Kids in die Halle, grüßen mit einem lauten „Hallo“ und ziehen sich die vom Lehrstuhl für politische Ökonomie am KIT gespendeten Stoppersocken über. In der Halle ist ein großer Turnparcours aufgebaut: Matten, Seile, Ringe, ein Barren, Pedalos, Bälle und Springseile liegen für die Kinder bereit – ehrenamtliche Helfer beaufsichtigen die muntere Truppe und geben bei Bedarf auf den Geräten auch mal Hilfestellung. Im Gymnastikraum läuft Musik, hier können die älteren Mädchen, die Frauen und Mütter unter Anleitung tanzen oder Gymnastik machen. Und nach dem Sport stärken sich alle gemeinsam bei Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen – Sprachbarrieren werden schnell überwunden – man verständigt sich, hört einander zu und lernt voneinander.
Derzeit sind rund 40 Ehrenamtliche engagiert, die im wöchentlichen Wechsel helfen. Kuchen backen, die Kinder betreuen, Geräte auf- und abbauen – Unterstützer werden eigentlich immer gebraucht, denn die kleine Truppe stemmt das Projekt Flüchtlingssport derzeit noch ganz alleine – auch was den finanziellen Aufwand betrifft. „Solange Flüchtlinge in der Unterkunft sind, werden wir dieses Projekt weitermachen. Wir versuchen auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zu integrieren, allerdings suchen wir da noch nach einer Lösung, wie sie zu uns in die Waldstadt kommen“, erklärt Susanne Stöbener. Das Projekt wird bestens angenommen, auch die Leitung der Unterkunft ist begeistert: „Wir haben mit dem Projekt eine tolle Stimmung in die Unterkunft gebracht, hat uns auch das Security-Team gesagt“, so Susanne Stöbener. „Die Kinder freuen sich immer, wenn wir kommen. Sie stehen schon in Jacken und Schuhen bereit. Auch die Frauen gehen immer gerne mit uns und bedanken sich am Ende ganz herzlich bei allen Helfern“, freut sie sich.