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Kampf für das Indoor Meeting Karlsruhe – Unschlagbarer Marketingeffekt

Indoor MeetingKarlsruhe (mia). „Wir rechnen mit Hochdruck alles durch“, so Martin Wacker von der KEG Karlsruher Event GmbH, die die Kosten für das Indoor Meeting im Auftrag des Karlsruher Gemeinderats noch einmal aufzeigen soll.
Eine Woche ist es her, dass der Gemeinderat das Indoor Meeting, das seit 2016 Teil der IAAF World Indoor Tour ist und damit eines der vier besten Meetings weltweit ist, in Frage gestellt hatte. Zu hoch die Kosten, für ein Sportevent von einem Tag, so die Argumente gegen das Meeting, das bereits eine 32-jährige Tradition hat.
Nicht nur Profisport wurde dort gezeigt, auch der Nachwuchs präsentierte sich jährlich bei der Veranstaltung der LG Region. Eine Verpflichtung für Karlsruhe, denn 1100 Leichtathletik-Vereine gibt es deutschlandweit, Karlsruhe hat Platz sieben inne.
Nicht beachtet wurde auch aber der große Faktor des Standortmarketings. In 29 Länder wurde das Meeting aus Karlsruhe übertragen und war während der gesamten World Tour immer wieder im Gespräch.
Karlsruhe weltweit im Gespräch
Außer beim Indoor Meeting spielt Karlsruhe auf der Weltkarte kaum eine Rolle. „Die Entscheidung muss man treffen, ist es uns das Wert, als Standortmarketing international oder nicht, so Wacker.
Die Kernaufgabe der KEG ist, die Veranstaltung gemeinsam mit hunderten Ehrenamtlichen erfolgreich durchzuführen und „das auf einem Niveau wie keine andere Stadt in Deutschland“, so Wacker, der nun im Auftrag der Stadt alle Kosten mit einem „sehr spitzen Stift“ durchrechnen muss.
„An der Kernveranstaltung ist nicht zu knapsen. Die hat ein Budget, das wir immer halten. Auch im Sponsorenbereich wird tolle Arbeit geleistet. Daran ist nicht zu rütteln.“ Weder am Sportlichen könne man sparen, noch wolle man an den Zuschauern mehr verdienen.
Was berechnet wird, ist der Zusatzaufwand, den man durch den Wechsel von der Europahalle in die Neue Messe hat. “Wo kann man an der Rahmeninfrastruktur den Bleistift spitzen, mit Lieferanten nachverhandeln, wo kann die KMK noch entgegenkommen, …“, zählt Wacker auf.
„Wir werden die Messe nicht auf ein Preisniveau wie die Europahalle bringen. Dafür fehlt es an zu viel. Tribünen, Infrastruktur,….“
Im vergangenen Jahr hatte man den Coup geschafft und eine EM- wie WM-taugliche Rundbahn und das Infield erworben und auf die Messe konfektionieren lassen. „Die hat uns international nach vorne gebracht“, so Wacker.
Begehrte Serie – Städte stehen in der Schlange
Im Juni wolle man die Wirtschaftspläne dem Gemeinderat vorstellen. Mehr als 100.000 Euro Einsparung sei aber wohl nicht drin. Man schaue wo man die Erlöse noch steigern könne. Es laufen Initiativen von Ehrenamtlichen, wie man Sponsoren hinzu gewinne. Neue Pakete werden geschnürt, um mehr Einnahmen zu generieren.
Wacker verstehe den Spar-Druck, der auf den Gemeinderäten lastet, und rät daher von Meeting zu Meeting zu denken. Man solle zunächst 2017 in Angriff nehmen und keine Dauerlösung. 2017 könne das Indoor Meeting vertraglich zugesichert, noch zur World Tour gehören. Der Verband möchte Karlsruhe als Standort gerne halten, so Wacker.
„Die World Indoor Tour ist eine begehrte Serie. Viele Städte würden gerne an die Stelle von Karlsruhe treten.“ Auf das Aus der Karlsruher warten bereits andere Städte, wie New York, die mit den Füßen scharren, um sich den Karlsruher Platz in der Tour zu sichern. Dann wäre der Zug für Karlsruhe bis auf weiteres abgefahren.