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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

BG trifft im unteren Tabellendrittel auf die HEBEISEN WHITE WINGS

Karlsruhe (ps). Was haben Ralf Rehberger, Carl Mbassa, Steven Key, Matthias Grothe, Dejan Kostic, Mladen Drijencic, Boris Kaminski, Sören Zimmermann, Thomas Krzywinski und Danny Jansson gemeinsam? Sie sind die ProB-Trainer, die auf die Frage nach dem ProB-Meister dieser Saison die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau genannt haben. Steven Key verwies auf die starke letzte Saison der Hessen und prognostizierte, dass diese ihre Lehren aus dem Ausscheiden in den Play-Offs ziehen würden, sich dementsprechend verbessern.

Umso überraschender mutet die tatsächliche sportliche Entwicklung nach den ersten drei Spieltagen an: Die Hanauer zieren mit drei Niederlagen das Tabellenende. Da die BG die 175 Kilometer lange Reise nordwärts als Tabellenzehnter antritt, darf man von einem richtigen Kellerduell sprechen, in dem es bereits jetzt für beide Mannschaften schon um einiges geht. Als Zuschauer darf man sich auf ein Kampfspiel einrichten, bei dem keine Geschenke verteilt werden.

Ty Shaw hat in den bisherigen drei Spielen auf eine Neuner-Rotation gesetzt, in der dem US-Amerikaner Jefferson William Mason eine Schlüsselrolle zukommt. Er wechselte von Jeremy Blacks neuem Arbeitgeber AB Contern zu den White Wings, konnte sich mit 33:41 Minuten durchschnittlicher Einsatzzeit länger als jeder andere Mitspieler auf dem Parkett bewegen, fiel als guter Rebounder und zweistelligen Punktzahlen auf. Der zweite Ausländerspot McFarland ist derzeit noch nicht gut einzuschätzen, weil er sich im ersten Spiel verletzte, seitdem noch nicht wieder eingesetzt wurde.

Deutsche Leistungsträger auf Seiten der Gastgeber sind Kapitän Christian von Fintel (Karlsruher Fans sicher noch aus seiner Zeit bei den MLP Academics bekannt) und der Flügel Tobias Jahn. Gerade letzterer hat sich durch starkes Reboundverhalten in allen Partien auszeichnen können. Da die Niederlage gegen Speyer deutlich gezeigt hat, dass Rebounds eine Schwachstelle im BG-Spiel waren, dürfte man auf ihn in der Karlsruher Defensive ein besonderes Auge haben. Gleiches gilt auch noch für einen alten Bekannten aus der ProA: Center Joleik Schaffrath hat nach den Stationen Chemnitz und Gotha in der Brüder-Grimm-Stadt angeheuert und ist als erfahrener Spieler natürlich ein Faktor an den Brettern.

Was bei den Hanauer Statistiken besonders auffällt: Die Mannschaft hat die wenigsten Assists zu verzeichnen, hat mit 53,4% die schwächste Freiwurfquote der Liga, findet sich mit einer Feldwurfquote von 33,9% an gleicher Stelle wieder und kommt derzeit auf einen Punkteschnitt von 62 pro Begegnung. Man darf unterstellen, dass Ty Shaw, der den Karlsruhern als Spieler im Chemnitzer und Nördlinger Trikot in bester Erinnerung sein dürfte, mit seinem Kader verstärkt an dessen Wurfschwäche gearbeitet hat.

Ralf Rehberger weiß, dass man den Gegner entgegen der Statistiken auf keinen Fall unterschätzen darf: „Zum einen fehlen Hanau bisher 20 Punkte des verletzten Cardell McFarland, die er jeden Spieltag ohne Probleme auflegen kann. Zum anderen hat Hanau die wahrscheinlich beste Inside Rotation der Liga mit Jahn, Eichler und Schaffrath, dazu zwei athletische Flügelspieler und Erfahrung auf den Guard-Positionen. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis Hanau Spiele gewinnen wird. Wir müssen mit einer geschlossen Mannschaftsleistung gegen dieses starke Team aufwarten und weiter daran arbeiten, aus unseren Fehlern zu lernen, dann haben wir auch als junges Team unsere Gewinnchance!“

Zehn ProB-Trainer irren sich nicht, wenn es um die Einschätzung eines Ligakonkurrenten geht. Hanau hat ein starkes Umfeld und in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet, so dass es tatsächlich wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis der erste Sieg der Hessen eingefahren und ein Turn-around eingeleitet ist. Seitens der BG Karlsruhe ist es Pflicht, alles in der Macht Stehende dafür zu tun, dass man nach Speyer nicht auch noch den White Wings an diesem Wochenende ein Erfolgserlebnis beschert. Michael Müller, Kenny Fluellen und David Watson werden dabei lediglich mentale Unterstützung leisten können, da alle drei sich noch im Verletztenstand befinden.