Erste Saison im neuen Olympiazyklus
Karlsruhe (ps). Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) richtet am 22. April die 1. Nationale Qualifikation der Leistungsklasse, sowie die 2. Nationale Qualifikation der Juniorenklasse im Kanurennsport aus. Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung werden, aufgrund von Umbauarbeiten an der Regattastrecke
Duisburg/Wedau, die Qualifikationswettkämpfe auf dem Beetzsee in Brandenburg ausgetragen. Von den Rheinbrüder Karlsruhe werden 15 Athleten an den Start gehen. Spannend wird es in diesem Jahr in der Leistungsklasse, in der nach dem Karriere-Ende von Cathrin Dürr, Verena Hantl und Sabine Volz keine etablierten Leistungsträger der A-Nationalmannschaft ins Rennen gehen. Mit Sarah Brüßler und Carola Schmidt, den beiden U23 Europameisterinnen des vergangenen Jahres, sowie Felix Frank stehen jedoch aussichtsreiche Talente in den Startlöchern, die das Potential für den Sprung in die A-Nationalmannschaft besitzen.
„Ob dies bereits 2017 gelingt, können wir aber erst im Mai sagen. Alle drei Athleten haben gut trainiert und sich entsprechend weiterentwickelt. Prognosen sind nach dem Winter immer schwer, denn man kennt die Entwicklungsschritte der nationalen Konkurrenz noch nicht und die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele Talente ihr Potential für die A-Nationalmannschaft erst Mitte Zwanzig erreichen. Insofern verspüren wir auch überhaupt keinen Druck, sondern bauen unsere Athletinnen und Athleten langfristig auf“,
so Nachwuchs-Chefbundestrainer und Karlsruhes Headcoach Detlef Hofmann, der zudem Neuzugang Sophie Koch den Vorstoß in die A-Nationalmannschaft im Canadierbereich zutraut.
Sprintspezialist Moritz Aldag wird im ersten Jahr in der Leistungsklasse an den Start gehen. Sein Ziel ist es, sein Können an den beiden Ranglistenregatten bestmöglich aufs Wasser zu bringen, um sich eventuell für eine der U23-Mannschaften zu empfehlen. Mit dem Rosenheimer Neuzugang Simon Krautloher haben die Rheinbrüder, sieben Jahre nach Stefan Holz, auch wieder einen Canadierfahrer in der Leistungsklasse am Start. Für den Spät- und Quereinsteiger Krautloher geht es dabei weniger darum, sich als Newcomer gleich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren, sondern sich langfristig an das nationale Niveau heranzutasten. Der Junioren WM-Starter von 2016, Jan Bechtold, muss sein Debüt bei der Leistungsklasse leider erst einmal verschieben. Der 19-jährige Karlsruher laboriert seit mehreren Monaten an einer
Handgelenksverletzung. „Nach intensiven Beratungen untereinander sowie mit unserer medizinischen Abteilung, haben wir uns entschlossen, kein Risiko einzugehen und Jan langfristig auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten“, schildert U23-Bundestrainer Ralf Straub die Sachlage.
Im Junioren-Bereich halten aus Karlsruher Sicht vor allem Junioren-Vizeweltmeisterin Katinka Hofmann (Kajak) und Sophie Speck (Canadier) die besten Karten für die Nationalmannschaftsqualifikation in Händen. Doch auch die Trainingsleistungen von Ausdauerspezialistin Clarissa Eichhöfer oder den beiden Neuzugängen Ken Pfeiffer und Verena Schmidt stimmen die Trainer optimistisch. Allen drei Athleten ist, wenn es ihnen gelingt ihre Stärken zu kompensieren, ein Sprung zumindest ins Junioren EM-Team
zuzutrauen.
Neu wird in diesem Jahr auch sein, dass die Jugendfahrer*innen bei den Qualifikationswettkämpfen eine eigene Wertung erhalten. Denn in diesem Jahr steht das European Youth Olympic Festival (EYOF) im internationalen Wettkampfkalender. Die Spiele werden vom 22. bis 30 Juli 2017 in Györ (Ungarn) ausgetragen. Um die begehrten Tickets kämpfen aus der Riege der Nachwuchstrainerin Maren Knebel sowie Canadiercoach Hennadyi Vorobyov, die Jugendfahrerinnen: Alisha Gashi (Kajak), Maya Miller, Lisa
Neureuther (beide Canadier) und Pauline Zetzmann (Kajak). Insbesondere Pauline Zetzmann hat aufgrund ihrer Vielseitigkeit beste Chancen sich zu qualifizieren.