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KSC-Stadion: Gemeinderat kann Ausstieg mehrheitlich entscheiden

Karlsruhe (mia/ps). Kommenden Dienstag treffen sich die Gemeinderäte in Karlsruhe zu ihrer aktuellen Sitzung. Auf der Tagesordnung steht auch ein Antrag den Karlsruher SC betreffend. Die Grünen beantragen, dass nach dem Abstieg des KSC in die Dritte Liga der „Neubau des Wildparkstadions auf das Notwendige reduziert“ wird.

„Beim Neubau des Wildparkstadions wird zunächst nur die Gegentribüne neu gebaut. Die Haupttribüne wird erst erneuert, wenn sicher ist, dass der KSC wieder in die zweite Liga aufsteigt.“ Der zweite Punkt des Antrags lautet: „Die Maßnahmen zur Infrastruktur des Wildparkstadions werden auf das reduziert, was angesichts der absehbar deutlich geringeren Zahl an Zuschauern in der dritten Liga unabdingbar ist“, beantragen die Grünen.

Ablehnung des Antrags wird empfohlen

Die Stadt Karlsruhe empfiehlt den Gemeinderäten dagegen die Ablehnung des Antrages und begründet dies folgendermaßen:

„Beim Projekt „Neues Fußballstadion im Wildpark“ handelt es sich um ein äußerst komplexes Infrastrukturvorhaben, dessen Wiederaufnahme im Jahr 2013 eine langjährige Vorgeschichte vorausgeht. Die Vorlaufzeit bis zur Unterzeichnung der Verträge und zur Ausschreibung des Projektes betrug fast vier Jahre. Derzeit ist das Projekt als Gesamtvorhaben in der Ausschreibungsphase.“

Ein ganzes Jahr werde noch vergehen, bis eine Firma gefunden wurde, die den Neubau des KSC-Stadions als „Generalübernehmer verwirklichen wird“. Die anschließende Bauzeit betrage zwei bis drei Jahre.

Es könne „fast unmöglich“ auf Entwicklungen wie einen Abstieg in Liga drei reagiert werden, erklärt die Stadt. Die Perspektiven seien vor nur zwei Jahren beim möglichen Erstligaaufstieg noch ganz andere gewesen, als heute im Abstiegsjahr 2017.

Gemeinderat kann Ausstieg entscheiden

Für die Planungen des neuen Fußballstadions gelte weiterhin der Gemeinderatsbeschluss vom Juli 2016, eine Ausstiegsklausel sei dort – „auch aufgrund der großen zeitlichen Dimensionen, in denen gedacht werden muss – nicht verankert“. „Selbstverständlich kann sich der Gemeinderat mit der entsprechenden Mehrheit für einen Ausstieg oder eine Modifizierung des Projektes entscheiden.“

Die Verwaltung empfehle einen solchen Schritt jedoch nicht. Sollte man das Verfahren jetzt zum Stillstand bringen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut anstoßen, sobald der KSC wieder in die zweite oder gar erste Liga aufsteige, würde es sich noch einmal über mehrere Jahre in die Länge ziehen.

Klagen sind möglich

Auch könnten sich die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Stadionneubau verändert haben – eine erneute Prüfung wäre notwendig. „Aus vergaberechtlicher Sicht sieht die Verwaltung in Übereinstimmung mit den von ihr beauftragten Rechtsexperten erhebliche Probleme. Bei einer Modifizierung des Projektes zu diesem Zeitpunkt, an dem das „Gesamtpaket“ in Form der FLB bereits ausgeschrieben ist, ist mit Klagen zu rechnen. Sollte das Projekt in einem so erheblichem Umfang, wie in der Anfrage vorgeschlagen, verändert werden, müsste es aus rechtlicher Sicht neu ausgeschrieben werden.“
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Zur Möglichkeit der Erhaltung der Haupttribüne und des Neubaus der Gegen- und Kurvengeraden insgesamt ist zu sagen, dass diese Option bereits unter dem Arbeitstitel „Generalsanierung“ geprüft und im Gemeinderatsbeschluss vom Oktober 2014 dargestellt wurde. Die Variante wurde von der Verwaltung damals nicht empfohlen.

Auch in puncto Infrastruktur verweist die Stadt auf die zeitliche Dimension.  „Bei den geplanten Infrastrukturmaßnahmen handelt es sich in großen Teilen um längerfristige Projekte. Auf einen Aufstieg kann – ebenso wie auf einen Abstieg – nicht kurzzeitig reagiert werden. Die Arbeiten an der Infrastruktur nehmen mehr als eine Saison in Anspruch. Dies gilt auch mit Blick auf das seit langem geforderte und im Projektverlauf erstellte Sicherheitskonzept, aus dem weite Teile des Infrastrukturprogramms abgeleitet wurden.“