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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Supporters und Fanprojekt bemängeln Fandialog des KSC

Karlsruhe (ps). Der Dialog mit den KSC-Fans steht als ein wesentliches Ergebnis des Fußballgipfels aus der vergangenen Woche fest. Dennoch habe der Karlsruher SC einen in dieser Woche zugesagten Termin mit dem Fanprojekt Karlsruhe und den Supporters des KSC „überraschend abgesagt“, erklären die Supporters und das Fanprojekt gemeinsam.

In einer öffentlichen Erklärung äußern sie sich zum aktuellen Stand des Fandialogs des Karlsruher SC.
Der Fußballgipfel war nach den Vorfällen beim KSC-Spiel beim VfB Stuttgart anberaumt worden.

 

„SUPPORTERS KARLSRUHE 1986 e.V.:

Bereits am 22. Mai 2017, also vor Bekanntwerden der Ergebnisse des Fußballgipfels, war es dem Fanprojekt und uns wichtig, dem neuen für die Fanarbeit zuständigen Präsidiumsmitglied des KSC das Karlsruher 3-Säulen-Modell – bestehend aus Fanprojekt, vereinseigener Fanbetreuung und den Supporters – näher zu bringen. Geplant war, die Räumlichkeiten des Fanprojektes, die dortigen Mitarbeiter, die Vorstandsmitglieder der Supporters und die jeweiligen Rollen und Aufgaben unserer beiden Institutionen in der Fanarbeit vorzustellen und wieder in den gemeinsamen Austausch zu kommen. Dies alles vor Beginn der neuen Runde, um von Anfang an, einen möglichst gemeinsamen Weg der Fanarbeit zu gehen.

 

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In den gemeinsam u.a. zwischen Politik und Vereinen vereinbarten Ergebnissen des politischen Fußballgipfels am 10. Juli 2017 wird die Wichtigkeit des Dialogs mit den Fans immer wieder angeführt. Dies befürworten wir sehr! Überrascht waren wir daher, dass man uns diesen Dialog, trotz Zusage vom 23. Mai 2017, nun in der vergangenen Woche verweigert. Man wolle mit den Supporters vor jeglichem weiteren Dialog und „insbesondere vor dem Hintergrund der Ereignisse der vergangenen Monate“ zuerst ein „Grundsatzgespräch“ führen. Wir stehen unter gewissen Rahmenbedingungen zu diesem Gespräch, differenzieren aber sehr wohl einerseits zwischen unserer in der Vergangenheit durchaus kritischen vereinspolitischen Arbeit, die seitens der Vereinsführung ein Grundsatzgespräch notwendig macht. Andererseits stehen wir auch für eine von der Vereinspolitik unabhängige Fanarbeit ein. Letzteres sehen wir als Grundlage unserer Einladung an den Verein das Fanprojekt und uns kennenzulernen. Da in dem genannten Grundsatzgespräch das Fanprojekt außen vor ist, bedauern wir, dass diesem sehr wichtigen Bestandteil des 3-Säulen-Modells keine Möglichkeit des Austauschs vor Saisonbeginn gegeben wird.“

FANPROJEKT KARLSRUHE:

„Wir, das Fanprojekt Karlsruhe, wünschen uns, dass nach dem Sicherheitsgipfel in Baden-Württemberg und verschiedenen Arbeitsgruppen zum Thema Sicherheit im Fußball, die Ergebnisse auch in Karlsruhe umgesetzt werden. Ein Punkt, die hohe Dialogbereitschaft von allen beteiligten Institutionen wurde erneut gefordert und unterstrichen. Dies war im vergangenen Jahr aus unserer Sicht leider nicht der Fall. Das Fanprojekt beklagt eine mangelnde Bereitschaft des Vereins, den im Lizensierungsverfahren geforderten Fandialog zu führen. Das zu recht gelobte Karlsruher „3-Säulen-Modell“ tagt seit geraumer Zeit nicht mehr und auch die Präsidiumsrunde, geführt durch den damaligen Vizepräsidenten Herrn Schattling, existiert aktuell ebenfalls nicht mehr. An diesen Gesprächen nahmen jeweils der Vizepräsident, der Fanbeauftragte, die Supporters, das Fanprojekt und ein Vertreter der Ultras teil. Die Ultras verließen diese Gesprächsrunde bereits vor mehr als einem Jahr und quittierten die Zusammenarbeit mit dem Verein aus eigenen Gründen. Die Supporters waren und sind für das Fanprojekt hierbei immer eine verlässliche und konstruktive Konstante im Dialog. So findet ein Austausch mit den Supporters und den Ultras regelmäßig statt.

Wir als Fanprojekt Karlsruhe möchten diese Zeilen nicht als Generalkritik am Verein verstanden wissen. Auf der Arbeitsebene gibt es mit dem Verein und seinen Mitarbeitern einen guten, professionellen und kontinuierlichen Austausch. Dies sehen wir allerdings losgelöst vom oben beschriebenen Fandialog.

Aus diesem Grund möchten wir den Wunsch nach einem Dialog auf Augenhöhe mit konstruktiven Gesprächen bekräftigen und hoffen, dass dies im Laufe der kommenden Saison gelingt und alle Beteiligten wieder an den Tisch bringt.“

So die Erklärung der Supporters Karlsruhe und des Fanprojekts Karlsruhe.