SSC nach klasse Pokalfight ausgeschieden: 1:3-Niederlage gegen Frankfurt
Karlsruhe. In einem hochklassigen Spiel haben die Volleyballer des SSC Karlsruhe im DVV-Pokalachtelfinale gegen den Bundesligisten United Volleys Rhein-Main mit 1:3 (27:25, 15:25, 26:28 und 23:25) verloren.
Von Seweryn Sadowski
Irgendwie überwog am Ende des Tages im Otto-Hahn-Gymnasium trotzdem die Enttäuschung. Zu groß war die Chance gewesen, dem Favoriten aus der ersten Liga ein Schnippchen zu schlagen.
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So konnte auch SSC-Coach Diego Ronconi nicht richtig glücklich sein: „Wir haben verloren, da können wir nicht hundertprozentig zufrieden sein.“ Denn bis auf einen relativ einseitigen zweiten Satz haben die Karlsruher eine tolle Leistung gezeigt.
Vor ausverkaufter Kulisse drehten die SSC-Volleys gleich von Beginn an auf. Zwischenzeitlich führte der SSC gar 21:16 bzw. 23:19. Zwar gelang den Frankfurtern der 25:25-Ausgleich, der erste Satz ging mit 27:25 aber trotzdem an die Fächerstadt.
Die große Freude über den unerwarteten Satzerfolg währte nicht lange. Bis zum 8:9 blieb der SSC im zweiten Satz dran, danach zogen die Gäste davon. Gedanklich bereits im dritten Durchgang sahen die Zuschauer nun den Klassenunterschied von Liga eins und zwei. Zahlreiche harte Aufschläge und noch härtere Angriffe rollten auf die Karlsruher zu, die letztlich den Satz mit 15:25 abgaben.
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Wer im dritten Satz eine ähnliche Vorführung der Gäste erwartete, sah sich getäuscht. Es entwickelte sich eine unglaublich aufregende und intensive Partie. „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Erstligamannschaften mithalten könnten“, resümierte Ronconi. Zu Beginn geriet der SSC mit 3:6 in Rückstand. Eine Aufschlagsserie von Kapitän Benny Loritz brachte die Hausherren aber wieder zum 6:6-Ausgleich. Im Anschluss gelang es weder den Gästen noch dem SSC einen größeren Vorsprung herauszuspielen. Punkt um Punkt kämpften beide Teams. Selbst von den teilweise punktgenauen Angriffen ließen sich die SSC-Volleys nicht beeindrucken. Und als die Fächerstadt beim Stande von 25:24 und 26:25 plötzlich zwei Satzbälle hatte, hielt es keinen mehr auf seinen Sitzen. Zurzeit fehlt laut Ronconi seinem Team aber die „Chancenverwertung im Endkampf.“ Genau das sah man nun. Frankfurt verteidigte beide Satzbälle und holte sich mit seinem ersten Satzball den dritten Durchgang.
Ähnliches Bild dann auch in der vierten Partie. Einen frühen 3:6-Rückstand glichen die Karlsruher aus, als Seyar Rahmani den Aufschlag übernahm. Es folgte eine unglaubliche Serie des Afghanen. Die Gäste ließen sich von den präzisen Aufschlägen anstecken und machten plötzlich mehr Fehler. Rahmani servierte insgesamt sieben Mal in Folge und brachte seine Kollegen dadurch mit 15:10 in Front. Ungewöhnlich auch für Rahmani, der sich an so eine lange Aufschlagsserie in seiner Karriere „nicht erinnern“ kann. Besonders nach dem 20:15 für den SSC schien das Türchen für einen weiteren Karlsruher Satzgewinn mehr als offen zu sein. Auf diesem Niveau darf man sich jedoch kaum Fehler erlauben. Im Anschluss machte der SSC eben wieder mehr Fehler, sodass Frankfurt schnell zum 20:20 Ausgleich kam. Wenig später nutzten sie standesgemäß den ersten Matchball zum 3:1-Erfolg.
So überwog am Ende auch die Enttäuschung, die Ronconi sachlich zusammenfasste: „Im Moment sind wir einfach nicht gut genug, auch wenn wir gegen eine der Top-Mannschaften aus Deutschland verloren haben.“ Dass seine Jungs das Zeug dazu haben, sah man an diesem Abend mehr als deutlich. Auch Rahmani (MVP-Gewinner Silber) ärgerte sich über die „zwei knapp verlorenen Sätze.“ Dennoch genoss er den fast historischen Abend mit jeder Sekunde, die er auf dem Feld verbrachte. „Ohne die großartigen Fans und die herausragende Stimmung, wäre diese Leistung aber nicht möglich gewesen“, betonte Rahmani.