Basketball

BG schlägt Tabellenzweiten

Karlsruhe (ps). 55 Tage nach dem Niederschlag durch Filmore Beck in Langen feierte Paul Brotherson seine Rückkehr auf das Parkett. Es war ein furioses und würdiges Comeback, denn 711 Zuschauer sahen einen 86:75-Sieg der BG über den Tabellenzweiten TG Würzburg Baskets Akademie. In einem jederzeit spannenden und intensiven Spiel spielte die BG vor allen Dingen gegen Donovan Morris, der zur Halbzeit 20 der 35 Würzburger Punkte markiert hatte. Schlüssel zu diesem wunderbaren Erfolg zu Jahresbeginn war ein extrem starkes zweites Viertel, das die BG mit +13 für sich entschied.

Vor dem Spiel waren es die „Je-suis-Charlie“-Warm-Up-Shirts beider Teams und die Einlaufkinder der Spielvereinigung Söllingen, welche die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Die BG hatte sich gemeinsam mit den Gästen zu dieser Aktion entschieden, um ein klares Zeichen gegen den Terror und ein Bekenntnis zur Demokratie zu setzen. Mit dem Sprungball war es dann die überraschende Starting Five der BG, die ohne Jimmy Dorsey und ohne Brotherson auf dem Parkett agierte. Von Anfang an ging es physisch robust zur Sache und davon profitierten erst einmal die Gäste, die im Gegensatz zu den Hausherren 14 Freiwürfe zugesprochen bekamen, die auch 10-Mal durch die Reuse rauschten. Der Aufreger des ersten Viertels kam beim Stand von 12:17, als nach einem Foul von Adrian Lind auch noch Jimmy Dorsey ein technisches Foul kassierte, so dass vier Freiwürfe für die Gäste gegeben wurden. Allesamt gingen daneben und die BG erwachte mit einem 8:2-Lauf zu Viertelende.

Das zweite Viertel begann bestechend: Lenke unterlief ein Schrittfehler, Brotherson bediente Watson und der versenkte einen Dreier. Lenke antwortete mit einem Korbleger um in der Defensive dann zusehen zu müssen, wie Watson von Außen erfolgreich einen Heat-Check zum 26:21 durchführte. Zwei Fouls an Paul Brotherson unterbrochen durch ein Würzburger Time-Out und vier verwandelte Freiwürfe von Brotherson brachten das 30:21. Beide Mannschaften schenkten sich danach so gar nichts und das Scoren wurde niemandem leicht gemacht. Als Morris dann ein Dreier zum zwischenzeitlichen 38:33 gelang, ließ auch Rouven Roessler sich nicht lange bitten und fackelte Versuch zum 41:33 rein. Den Schlusspunkt unter ein starkes Viertel setzte Jimmy Dorsey mit einem letzten Dreier zum 49:35.

 

Sören Zimmermann sagte später: „Hut ab vor meiner Mannschaft. Die BG hat das zweite Viertel deutlich für sich entschieden und ich bin stolz auf die Jungs, dass die sich mit einem immensen Kraftaufwand noch einmal bis auf vier Punkte in das Spiel zurückgekämpft haben. Die BG hat einige entscheidende Würfe getroffen und verdient gewonnen.“ Eine Einschätzung, die das Karlsruher Publikum definitiv teilen dürfte. Die Sicherheit, das Spiel tatsächlich zu gewinnen, kam erst in den letzten Sekunden. Würzburg steckte zu keinem Zeitpunkt auf und erst als Nico Brauner drei Minuten vor Ende der Partie mit dem fünften Foul vom Parkett musste, Dorsey beide Freiwürfe zum 80:71 verwandelte und Rouven Roessler in der nächsten Spielszene nach einer Auszeit der Gäste den Ball erobern konnte, zeichnete sich ab, dass die BG an diesem Abend nicht mehr viel anbrennen lassen würde.

Bei den Würzburgern fehlten mit Ugrai und Ebert sicherlich zwei starke Spieler, allerdings gelang es einer bemerkenswerten Rotation der BG auch jederzeit, die Intensität hochzuhalten und in schwierigen Phasen gute Antworten zu finden, so dass nach einem mit 20:23 abgegebenen dritten Viertel ein ausgeglichenes Schlussviertel mit 17:17 diesen Erfolg sicherte. Morris war natürlich zu keinem Zeitpunkt zu kontrollieren und war mit 34 Punkten, , drei Steals und zwei Assists wieder der auffälligste Spieler der Würzburger.

Ralf Rehberger gab nach dem Spiel Einblick in das Mannschaftsleben: „Vor 24 Stunden hatten wir keinen Point-Guard: Jimmy hat Magen-Darm-Virus, Aaron laboriert an einem eingeklemmten Nerv. Die medizinische Abteilung hat einen Riesen-Job gemacht, die Guards wieder herzustellen. Die Mannschaft hat mit Herz und Leidenschaft das Spiel für sich entschieden. Es war ein hochintensives, kraftraubendes Spiel. Jetzt haben wir einen wichtigen Sieg errungen und darüber hinaus den direkten Vergleich mit einem Top-Team zu unseren Gunsten entschieden.“

Und mit diesem Statement geht die Konzentration schon wieder auf das kommende Wochenende, wenn die Giraffen aus Langen in der Friedrich-List-Halle gastieren.

Punkte BG Karlsruhe: Roessler 15/2, Watson 13/4, Brotherson 13, Thomany 11/3, Goode 10, Dorsey 10/1, Lind 7, Gilchrist 4, Fluellen 2, Schmitz ohne Punkte