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Nächste Gala! Germanen im Final-Hinkampf nicht zu bremsen

Ringer von der Germania Weingarten Foto: biHeinD Fotodesign


Noch ein Schritt bis zum Titel! Die Germanen haben den Final-Hinkampf beim KSV Ispringen überraschend deutlich mit 21:9 gewonnen und sind ihrem Traum von der Meisterschaft damit ein großes Stück nähergekommen. Vor allem in der ersten Hälfte des Nordbaden-Derbys lief es wie am Schnürchen.

Es scheint, als liefen die Weingartener rechtzeitig zu den ganz großen Kämpfen dieser dritten DRL-Saison zur Höchstform auf. Nachdem sie im Halbfinale den ASV Nendingen mit 21:8 und 19:9 geschlagen hatten, stellten sie nun auch in der Pforzheimer Jahnhalle die Weichen frühzeitig auf Sieg. „In einem Jahr, in dem Olympische Spiele stattfinden, ist es wegen diverser Vorbereitungsturniere und Lehrgänge nicht immer leicht, all seine internationalen Topathleten auf die Matte zu kriegen. Das ist bekannt und betraf auch diesmal beide Seiten“, sagte Weingartens sportlicher Leiter Sebastian Mayer beim Blick auf die Aufstellungen. Dennoch standen wieder mal etliche WM- und EM-Medaillengewinner auf der Waage. Einer von ihnen allerdings nicht mehr rechtzeitig.

Weil sich Ispringens amtierender Weltmeister Nugzari Tsurtsumia bei seiner Anreise aus Nizza verspätete, gingen die ersten vier Punkte des Abends kampflos an seinen Widersacher Javier Dumenigo. Den Vierer, den Eigengewächs Etienne Wyrich durch technische Überlegenheit an den WM-Dritten Nicholas Gwiazdowski abgeben musste, hatten die SVG-Verantwortlichen einkalkuliert. Die anschließenden zwei Siege vermutlich aber nicht – und in dieser Höhe erst recht nicht. Reineri Andreu, der schon in Vorwoche gegen seinen kubanischen Landsmann Yowlys Bonne Rodriguez aufgetrumpft hatte, überraschte Vize-Europameister Muslim Sadulaev mit einem blitzartigen Angriff und legte ihn auf die Schultern. Nikoloz Khakelashvili, der vor wenigen Tagen das Ranglisten-Turnier in Rom gewonnen hatte, schickte Vize-Weltmeister Kiril Milov in die Bodenlage und drehte ihn von dort aus solange über die Matte, bis auf der Anzeigetafel ein 18:2 für ihn aufleuchtete. Eine grandiose Leistung! Und nicht das letzte Ausrufezeichen der Gäste im ersten Durchgang. Denn auch Luis Orta war bestens aufgelegt, hob Ibrahim Fallacara mehrfach aus und siegte durch technische Überlegenheit mit 15:0.

Mit einer sicheren 16:4-Führung im Rücken ließen die Germanen dann auch in der zweiten Hälfte kaum noch etwas anbrennen. Die 0:1-Niederlage von Akhmed Magamaev in einem spektakulären Gefecht mit Zelimkhan Minkailov (10:10) ließ sich verschmerzen. Denn: Publikumsliebling Alejandro Valdes erwischte einen Sahne-Tag und bezwang den aus der 77-Kilo-Klasse nach unten beorderten Russen Israil Kasumov mit 11:2. Jan Fischer begnügte sich bei seinem souveränen 1:0-Erfolg über Bogdan Eismont mit einem Durchdreher, Valentin Petic stand gegen den WM- und EM-Dritten Aik Mnatsakanian wie erwartet auf verlorenem Posten und unterlag mit 1:17. Den Schlusspunkt unter einen aus SVG-Sicht glorreichen Abend setzte Magomed Kadimagomedov, der gegen Darsam Dzhaparov extrem clever agierte und einen sicheren 4:2-Sieg einfahren konnte.

„Wir sind mit dieser Ausgangsposition natürlich hochzufrieden. Aber wir wissen, was in diesem Sport alles passieren kann. Wir müssen den letzten Schritt noch gehen – mit voller Konzentration und aller Kraft, die wir noch haben“, resümierte Mayer. Der sich mit den Trainern Frank Heinzelbecker und Waldemar Galwas sowie Vorstand Ralph Oberacker in den kommenden Tagen noch ein paar Mal Gedanken machen wird über die bestmögliche Aufstellung für den Rückkampf. Der steigt am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in der Weingartener Walzbachhalle. Gemeinsam mit ihren vielen treuen Fans und Wegbegleitern wollen sich die Germanen dort dann endlich die Krone aufsetzen.

Die Einzelergebnisse im Überblick
60G: Nugsari Tsurtsumia – Javier Dumenigo 0:0 (0:4, WS)
130F: Nicholas Gwiazdowski – Etienne Wyrich 16:0 (4:0, TÜ)
63F: Muslim Sadulaev – Reineri Andreu 4:3 (0:4, SS Gast)
97G: Kiril Milov – Nikoloz Kakhelashvili 2:18 (0:4, TÜ)
67G: Ibrahim Fallacara – Luis Orta 0:15 (0:4, TÜ)
87F: Zelimkhan Minkailov – Akhmed Magamaev 10:10 (1:0)
72F: Israil Kasumov – Alejandro Valdes Tobier 2:11 (0:3)
87G: Bogdan Eismont – Jan Fischer 0:2 (0:1)
77G: Aik Mnatsakian – Valentin Petic 17:1 (4:0, TÜ)
77F: Darsam Dzhaparov – Magomed Kadimagomedov 2:4 (0:1)
Endergebnis: 9:21