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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

Basketball

BG Karlsruhe: Sieg im Overtime

Karlsruhe (ps). Die BG wiederholte den Erfolg der letzten Woche vor eigenem Publikum im letzten Heimspiel der regulären Saison gegen die EN Baskets aus Schwelm mit einem 87:78-Sieg im Overtime. 560 Zuschauer sahen ein desaströses erstes Viertel der Hausherren, die sich bis zur Halbzeit einen zwei-Punkte-Vorsprung erarbeiteten, diesen zwischenzeitlich auf 10 Punkte ausbauten, um dann doch noch in die Verlängerung gezwungen zu werden. Da sorgten Rouven Roessler und David Watson mit einem frühen 5:0-Lauf wieder für klare Verhältnisse, zwei Freiwürfe der Schwelmer wurden mit zwei Dreiern von Dorsey und Roessler beantwortet, so dass die fünf Minuten Verlängerung für das Publikum weniger nervenaufreibend ausfielen, als die 40 Minuten zuvor. Horst Schmitz wurde darüber philosophisch: „Es gibt immer Höhen und Tiefen. Das ist Basketball. Die Qualität zeigt sich immer dann, wenn es darum geht, aus Tiefen wieder hochzukommen.“ Beeindruckend aus welcher Tiefe sich die BG nach dem ersten Viertel und einem Rückstand von 12 Punkten zu einem Sieg kämpfte.

Mann des Abends wäre bei einem Erfolg wohl zweifelsfrei Christopher Johnson gewesen. Der Kanadier markierte 34 Punkte, holte sechs Rebounds, eroberte zweimal den Ball und hatte auch einen Assist zu verzeichnen. Rahim ließ ihn 39:33 Minuten auf dem Parkett zaubern und doch reichte es nicht, um einen Auswärtssieg in der Friedrich-List-Halle zu landen. Kein anderer Schwelmer kam auf zweistellige Punktzahlen. Man darf unterstellen, dass die Feldwurfquote von 29% den Ausschlag gab, denn die Rebound starken Julius Dücker und Jody Johnson sicherten den Westfalen die Hoheit an den Brettern. (47:56 Rebounds).

Die BG hatte ihre besten Momente im zweiten Viertel, als die beiden Leitwölfe des Teams Rouven Roessler und Paul Brotherson nach desolater Leistung in den ersten zehn Minuten immer wieder unter den Korb zogen und punkteten. Brotherson und Lind zeigten sich während dieses Spielabschnittes auch bei den Rebounds endlich präsent und das Wunder gelang: Kenny Fluellen wurde von Paul Brotherson bedient und drehte einen 10:22-Rückstand in eine 39:37-Halbzeitführung.

 

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Erfreulich aus Karlsruher Sicht: Die BG kam aufgeräumt aus der Pause zurück und konnte auch das dritte Viertel für sich entscheiden. Dabei gelang viertelübergreifend der beste Lauf als man die Führung mit einem 10:0-Lauf auf 59:49 ausbaute. Man hätte meinen sollen, dass eine 10-Punkte-Führung im letzten Viertel ein ordentliches Polster ist. Doch die Schwelmer traten den Gegenbeweis an: Ein zweiter Freiwurf von Schröter, der durch die Reuse rutschte, ein Dreier von Christopher Johnson und nochmal zwei Punkte des Kanadiers sorgten für eine Auszeit durch Nenad Josipovic. Bis drei Minuten vor Schluss konnte die BG die Gäste dann auf Abstand halten, ehe Jody Johnson der Anschluss zum 65:64 gelang. Die groteskeste Szene des Spiels kam dann in den letzten 22 Sekunden. Die BG führte 68:66, Schwelm hatte eine Auszeit geordert und gleich nach dem Einwurf der Westfalen gelang Adrian Lind gegen Dücker der vermeintlich entscheidende Steal. Lind gelang es, mit dem Ball in der Hälfte der Schwelmer in Richtung Seitenaus zu kommen, ehe er den Ball unkontrolliert in die eigene Hälfte warf, wo weder Watson noch Roessler an das Spielgerät kamen. Ballbesitz war wieder bei Schwelm und Brotherson foulte Kramer, der mit seinen beiden Freiwürfen den Endstand herstellte. Weder Dorsey noch Fluellen konnten in der verbleibenden Zeit den Ballbesitz in Punkte ummünzen.

Brotherson hatte mit seiner Aktion gegen Kramer ebenso mit dem fünften Foul die Partie verlassen wie Matthias Perl auf Seiten der Schwelmer. Diesen Verlust wusste Karlsruhe besser zu kompensieren und raffte sich in den letzten fünf Minuten noch einmal zu einer großartigen Leistung auf. Drei der fünf Distanztreffer kamen durch Watson, Roessler und Dorsey in diesen fünf Minuten zustande und Gilchrist krönte einen unterhaltsamen Abend mit einem klasse Alley-Hoop nach Zuspiel von Watson, ehe Christopher Johnson seine Ausnahmeleistung mit zwei Punkten von der Freiwurflinie zum Endstand beschloss.

Punkte BG Karlsruhe: Roessler 21/2, Brotherson 14, Lind 11, Dorsey 11/1, Fluellen 9/1, Watson 8/1, Gilchrist 8, Thomany 5, Schmitz ohne Punkte