Knielingen aus dem Titelrennen raus
Karlsruhe-Knielingen/Bretten (ps). Dem TV Knielingen ist es im Spitzenspiel beim TV Bretten nicht gelungen die Tabellenführung zu verteidigen. Bei der 22:26-Niederlage konnte die Job-Sieben lange Zeit kompensieren, das einige Spieler des TVK-Kaders u.a. wegen Erkrankungen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren oder gar ganz fehlten.
Vor einer stattlichen Kulisse entwickelte sich vor voll besetzten Rängen von Beginn an ein Spiel das so ziemlich alles bot, was man von einem Topspiel erwarten kann. Dies war aus Knielinger Sicht eigentlich erstaunlich, denn Stammkräfte fehlten (Schunk, Kirsch) und der eine oder andere Spieler der aktuellen Grippewelle seinen Tribut zollten mussten (Kracht, Abt). So gesehen startet die Mannschaft von TVK-Trainer Tobias Job sensationell, da die Gastgeber zunächst einen holprigen Start an den Tag legten. Nach dem 2:0 schafften es die Knielinger, gestützt auf den prächtig haltenden Florin Panazan auf 7:4 (13. Spielminute) zu erhöhen. Danach wurden die Aktionen der Gastgeber allerdings zwingender, während sich der TVK einige „Fahrkarten“ vor dem Brettener Tor leistete. Geschwächt durch Zeitstrafen kassierte man nach 15 Spielminuten den Ausgleich (7:7) und kurze Zeit später den ersten Rückstand (7:8). Dann blieben die Angriffsreihen einige Zeit erfolglos. Erst drei Tore von „Außen“ Lennart Kann sorgten für eine 10:8-Führung der Gäste. In den letzten fünf Minuten versäumte es die Knielinger den Vorsprung nachhaltig auszubauen. Im Gegenzug schafften die Brettener um Spielmacher Bourlakin mit, aus Knielinger Sicht, viel zu leichten Toren noch das Remis vor der Pause.
In der zweiten Spielhälfte hatten die Gastgeber den besseren Start als sie mit drei Treffern plötzlich deutlich in Front waren (14:11). Nach der 34. Minute berappelten sich die Fächerstädter und kämpften sich wieder heran. Nach dem 15:17 schickte Coach Job den siebten Feldspiel aufs Feld. Diese in der laufenden Saison oftmals angewandte taktische Formation machte sich auch diesmal bezahlt. Benny Borrmann (8 Tore) übernahm nun vollends die Rolle des Knielinger Shooters. Mit dem 16:17 durch Frederic Spoden war man an Betten wieder dran. Doch nun machte sich der Kräfteverschleiß gerade bei den angeschlagenen Akteuren bemerkbar. Spielmacher Abt verlegte sich mehr und mehr darauf seine Mitspieler in guten Wurfpositionen zu bringen und warf kaum mehr selbst in Richtung Brettener Gehäuse. Zudem konnte Felix Kracht nur noch wenige Minuten eingesetzt werden. Zudem kassierten die Knielinger im zahlenmäßigen Vergleich die doppelte Anzahl an Zeitstrafen gegenüber den Melanchthonstädtern. Phasenweise waren nur noch drei TVK-Feldspieler auf der Platte. Dies alles wussten die Brettener geschickt für sich zu nutzen. Mit dem 24:19 war die Messe gelesen, auch wenn Knielingen es hier noch mit einer extrem offensiven Deckung versucht hatte. Alles Weitere war nur noch Ergebniskosmetik.
TVK-Trainer Tobias Job bilanzierte: „Heute haben wir ein wirkliches Spitzenspiel gesehen. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben es aber versäumt den Vorsprung auszubauen. Da haben wir auch zu viele leichte Gegentore bekommen. Kompliment an meine Mannschaft. In Anbetracht der Umstände hat sich alles gegeben. Hinten raus hat es nicht mehr so gut geklappt. Wir gehen heute mit erhobenem Haupt aus der Halle.“ Im Hinblick auf die Tabelle stellte Job fest: „Die Meisterschaft ist wohl entschieden, wenn man das Restprogramm anschaut. Unser Ziel ist jetzt der zweite Platz und die damit verbundene Aufstiegsrelegation, was ein riesen Erfolg wäre. Natürlich tut diese Niederlage im Spitzenspiel weh, aber meine Mannschaft sollte aus der Leistung heute Selbstbewusstsein mitnehmen. Wenn wir mit der gleichen Einstellung in die letzten Spiele gehen, bin ich zuversichtlich, dass wir die Relegation erreichen.“
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TV Knielingen: Florin Panazan (Tor), Sascha Helfenbein (Tor), Lennart Kann (3), Benny Borrmann (8/4), Jochen Rabsch, Hannes Abt (5), Jochen Werling (2), Mike Sauer, Felix Kiefer (1), Felix Kracht, Frederik Spoden (1), Fabian Meinzer (2).
Am kommenden Sonntag kommt die HG Oftersheim/Schwetzingen 2 nach Knielingen. Danach reist der TVK zum TV Neuthard. Im letzten Saisonspiel kommt es womöglich zum Endspiel um Rang zwei, wenn der direkte Konkurrent TSV Viernheim in der Fächerstadt seine Visitenkarte abgibt.
Bei Erreichen der Aufstiegsrelegation müsste der TV Knielingen im Mai zunächst zum Zweiten der Südbadenliga, aktuell TUS Schutterwald, und anschließend käme der „Vize“ aus Württemberg, derzeit TV Plochingen oder TSV Weinsberg.