Karlsruher SC

KSC-Coach: „Nicht Männermannschaft genug“

IMG_5490Karlsruhe (mia). Enttäuschte KSC-Profis machten sich am Montagabend nach der 0:1-Niederlage des Karlsruher SC gegen den SV Darmstadt 98 aus dem Stadionrund auf in ihre Kabine. Die KSC-Fans hatten die Mannschaft dennoch nach Abpfiff ausgiebig gefeiert.

„Was ich total bemerkenswert finde, ist der Schulterschluss mit den Fans nach dem Spiel. Das ist ganz großartig und wenn das so bleibt, kann hier richtig was entstehen“, konnte KSC-Sportdirektor Jens Todt dem Abend noch etwas Positives abgewinnen.

„Das Ziel bleibt der Aufstieg, solange es rechnerisch möglich ist. Es war heute ein ganz bitterer Abend für uns, ein herber Rückschlag“, so der KSC-Sportdirektor.

 

„Schlimmer Abend“ für den KSC

 

Die Mannschaft hatte sich viel vorgenommen, und sei dementsprechend niedergeschlagen.  „Wir haben am Ende alles nach vorne geworfen, es fehlte an Kleinigkeiten. Ganz bitter ist, dass wir nach einer eigenen Ecke ausgekontert worden sind. Es ist ein schlimmer Abend für uns, aber wird uns nicht umwerfen.“

Der KSC hatte es zu selten geschafft, die Darmstädter massiv unter Druck zu setzen. „Offensiv hatten wir weniger Wucht als wir brauchten, um Darmstadt zu knacken. Das ist nur in den letzten 20 Minuten deutlich besser geworden. Und man darf sich solche Fehler nicht erlauben.“

Auch KSC-Coach Markus Kauczinski sprach von einem „schweren Schlag“. Auch die Mannschaft sei sehr niedergeschlagen. „Unter dem Strich steht für mich eine Erkenntnis, dass je höher man will, umso mehr entscheiden die Kleinigkeiten. Umso mehr ist eine einzelne Aktion entscheidend, ob ein Spiel in die eine oder andere Richtung geht.“

 

KSC zu blauäugig

 

Besonders bitte sei auch für ihn, dass man nach einer eigenen Ecke ausgekontert wird. „Darmstadt hat ihn super genutzt. Aber wir sind da einfach zu blauäugig in so einer Situation. Verlieren den Ball, stürmen in eine Situation rein, die nicht sein muss.“ Das sei nicht zum ersten Mal, dass der KSC in so eine Situation reingehe, wo man nicht „Männermannschaft genug“ sei, die Situation zu erkennen und einfach nach vorne zu spielen.

Der KSC hatte dann alles nach vorne geschmissen, was auch gelungen war. „Aber letztlich habe ich heute einen kleinen Unterschied gesehen. Der Unterschied ist, dass so ein Ballverlust,so eine Situation Darmstadt nicht passiert. Uns ist das passiert und damit geht das Spiel in eine Richtung, die dann einfach sehr schwer wird. Das müssen wir akzeptieren, was natürlich für den Moment nicht einfach ist.“

Sammeln und nach vorne schauen

Jetzt heiße es, sich zu sammeln, zu schauen, was geht noch in zwei Spielen. Darmstadt ist vier Punkte weg, „das sehe ich nicht als realistisch an, zu sagen, das holen wir noch. Das sind nicht die Gedanken, die wir uns machen müssen. Wir müssen uns Gedanken machen mit der Mannschaft zusammen, dass wir so Dinge kapieren, dass Fußball an Kleinigkeiten hängt , das haben wir einfach nicht verstanden.“

Lilien-Coach Dirk Schuster freute sich über die drei Punkte. Ich glaube, dass wir heute ein atemberaubendes Spiel mit sehr hohem Tempo und vielen Zweikämpfen gesehen haben. Der große Wille war auf beiden Seiten erkennbar, dem Gegner keinen Millimeter Platz zuzulassen.“

Von beiden Mannschaften wurde jeder Zweikampf gesucht, jedes Kopfballduell angenommen. Beide haben sich überhaupt nichts geschenkt. „Uns war klar, dass der KSC alles versuchen wird, das Heimspiel zu gewinnen und waren darauf vorbereitet, dass sie auch mit dieser Aufstellung nach vorne spielen.“

In der zweiten Halbzeit habe man den KSC „richtig spielen lassen“. „Da wurden wir in der eigenen Hälfte ziemlich eingeschnürt und haben dann durch den blitzgescheiten Konter von Marcel Heller überragend vorbereitet, der dann auch noch nach einem 60-Meter-Sprint den Überblick hat den Ball in den Rücken der Abwehr zu legen zum Tobi Kempe der nur noch einschieben musste. Eine überragende Aktion“, die zum Tor für Darmstadt führte.

„Es war ein gelungener Fußballabend. Es macht uns sehr stolz und froh die drei Punkte mitzunehmen“, so Schusters Fazit.