Wassersport

Silber für Katinka Hofmann bei den European Games

Das deutsche Team mit Paulina Paszek (Hannover), Jule Hake (Lünen), Katinka Hofmann (Karlsruhe) und Lena Röhlings (Berlin) kurz nach der Überquerung der Ziellinie. ©DKV | Ludwig Degmayr

Karlsruhe (MaT). Katinka Hofmann von den Rheinbrüder Karlsruhe gewinnt bei ihren ersten European Games in Krakau/Polen die Silbermedaille im Viererkajak über 500 Meter. Eigentlich lag der Fokus in der deutschen Kanu-Rennsport-Szene vor der Saison ganz auf der Heim-WM, die Ende August in Duisburg stattfinden wird und zu der die Rheinbrüder eine Fan-Fahrt organisieren werden.

Doch mit dem Näherrücken der European Games stieg auch das Kribbeln für dieses einzigartige Multisportevent, das nur alle vier Jahre stattfindet. Spätestens als sich Katinka Hofmann im internen Entscheid für die Spiele qualifiziert hatte, schwappte die Vorfreude dann auch in den Rheinhafen. Wo man heute vor dem Bildschirm saß und mitgelitten hat. 1:32,619 Minuten so lange wurden die Daumen gedrückt, bis das deutsche Boot in der Besetzung Paulina Paszek (Hannover), Jule Hake (Lünen), Katinka Hofmann und Lena Röhlings (Berlin) als zweites die Ziellinie überfuhr.

Bereits nach dem Vorlauf und der zweitbesten Zeit, war klar, dass das von Damen-Bundestrainer Ralf Straub ausgegebene Ziel, eine Medaille zu gewinnen, in greifbarer Nähe war. Aber man traute den Zeiten aus dem zweiten Vorlauf noch nicht ganz, war es doch wahrscheinlich, dass das starke ungarische Quartett im Finale einen Angriff auf das deutsche und polnische Team wagen würde. Doch bereits am Start, den das deutsche Quartett sehr gut traf und direkt mit den Polinnen in Front lag, zeigte sich, dass sich die Ungarinnen heute schwer tun würden. Und so war es 250 Meter vor dem Ziel nicht verwunderlich, dass Polen führte, dicht dahinter die rosafarbene Bootsspitze der deutschen Crew durch die Lichtschranke stach und dahinter, nicht etwa die Ungarinnen, sondern das dänische Boot. Auf dem letzten Drittel gab es zwar noch Spurtversuche bei jeder Crew aber am Ende änderte sich an der Reihenfolge nichts mehr. Polen vor Deutschland und Dänemark, das ungarische Team kam vier Zehntel nach den Däninnen ins Ziel. Überglücklich fasste Ralf Straub das Rennen direkt nach der Siegerehrung zusammen: „Das war ein geiles Rennen. Selbst die starken Ungarinnen geschlagen. Gegen Polen zu Hause hatten wir leider keine Chance, aber ich bin stolz, dass wir in nur sieben Tagen Vorbereitung einen so schlagkräftigen Viererkajak formiert haben!“

Die Siegerinnen des Viererkajak-Wettkampf bei den European Games 2023 – das deutsche Team von links: Katinka Hofmann (Karlsruhe), Lena Röhlings (Berlin), Paulina Paszek (Hannover) und Jule Hake (Lünen) Foto: ©DKV | Ludwig Degmayr

Voller Freude aber auch schon wieder mit dem Blick nach vorne meinte Katinka Hofmann mit der Medaille um den Hals: „Wir freuen uns richtig doll über Silber, auch weil wir noch nicht so lange zusammenfahren und freuen uns jetzt einfach auf alles, was noch kommt!“

Zu Hause fieberte die Familie, allesamt dem Kanusport verschrieben, mit. Papa und Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann war einfach nur stolz auf seine Tochter: „Ich freue mich riesig für Katinka.“ Selbstironisch fügte der Olympiasieger von 1996 hinzu, „jetzt ist sie die Einzige aus der Familie, die eine EM-Medaille hat.“

Das nächste Highlight werden die Weltmeisterschaften vom 23.-27. August 2023 in Duisburg sein. Dann wird das Rheinbrüder-Team noch größer sein, denn mit Sarah Brüßler und Saeid Fazloula stehen schon weiter zwei Teilnehmende fest, außerdem kann es noch Canadierfahrerin Sophie Koch ins WM-Team schaffen. Auf jeden Fall wird dort dann auf der Tribüne ein großer Karlsruher Fan-Block für Stimmung sorgen.