VAR, Bodycams und Co.: Wie die Klub-WM 2025 den Fußball revolutioniert

Die Klub-WM 2025 in den USA wird mehr als nur ein sportliches Großereignis. Sie dient als Testfeld für eine Reihe neuer Regeln, die das Spiel grundlegend verändern könnten.
Von Teodora Andric
Ziel ist es, das Geschehen auf dem Platz schneller, fairer und transparenter zu machen. Sollte das Experiment gelingen, könnten viele dieser Innovationen schon bald in sämtlichen nationalen und internationalen Wettbewerben Standard sein – ein wegweisender Schritt für den globalen Fußball.
Schluss mit Zeitschinden: Neue Regel bringt Bewegung ins Spiel
Eine der auffälligsten Änderungen betrifft das Zeitspiel durch Torhüter. Künftig dürfen Keeper den Ball nur noch acht Sekunden in der Hand halten – andernfalls erhält der Gegner einen Eckball. Während die alte Sechs-Sekunden-Regel häufig ignoriert wurde, verspricht das neue Vorgehen deutlich mehr Konsequenz. Bereits nach fünf Sekunden beginnt der Schiedsrichter, für alle sichtbar, die verbleibende Zeit herunterzuzählen. So entsteht spürbarer Druck auf den Keeper, den Ball schnell wieder ins Spiel zu bringen.
Diese Regel wurde in mehreren Jugend- und Amateurligen erfolgreich getestet und tritt ab dem 1. Juli 2025 weltweit in Kraft. In mehr als 400 Spielen kam es nur zu vier tatsächlichen Eckball-Strafen – ein Zeichen, dass allein die Sichtbarkeit der Regel präventiv wirkt. Für den legendären Schiedsrichter Pierluigi Collina ist das ein Meilenstein im Kampf gegen das Zeitschinden. Das Spiel wird beschleunigt, das Spieltempo steigt – zur Freude der Fans und im Sinne eines dynamischeren Fußballs.
Transparenz dank Bodycams und Mikrofon
Die Klub-WM setzt auch in Sachen Schiedsrichtertransparenz neue Maßstäbe. Bei VAR-Entscheidungen müssen die Unparteiischen künftig ihre Urteile per Mikrofon öffentlich erklären. Stadionbesucher und Fernsehzuschauer erfahren so direkt, weshalb ein Tor aberkannt oder ein Elfmeter gegeben wurde. Dieses Prinzip ist bereits aus der Bundesliga bekannt, findet nun aber weltweit Anwendung – und dürfte helfen, Verständnis und Akzeptanz gegenüber den Entscheidungen zu fördern.
Zusätzlich testet die FIFA den Einsatz von Bodycams bei Schiedsrichtern. Diese Körperkameras liefern nicht nur wertvolle Aufnahmen für Schulungszwecke, sondern sollen auch für mehr Disziplin auf dem Platz sorgen. Denn wer weiß, dass jede Diskussion und jede Geste aufgezeichnet wird, überlegt sich das Verhalten zweimal. Diese neue Transparenz verändert auch das Fanerlebnis. Je nachvollziehbarer die Spielverläufe, desto attraktiver werden Live-Wetten. Besonders gefragt sind Anbieter mit direktem Zugang – bei Online Wettanbietern ohne Verifizierung spielen zu können, bietet für viele Wettfreunde den entscheidenden Vorteil, um spontan auf Spielsituationen zu reagieren.
Neue Elfmeter-Logik und Technik für Trainer
Nicht nur beim Zeitspiel und der Schiedsrichtertransparenz wird experimentiert. Auch die Regeln rund um den Strafstoß wurden angepasst. Künftig zählt ein Elfmeter, bei dem der Schütze den Ball versehentlich doppelt berührt, nicht automatisch als Fehlschuss. Trifft der Spieler dennoch, wird der Strafstoß wiederholt. Wird der Ball jedoch gehalten oder geht daneben, bleibt die Konsequenz ein indirekter Freistoß für den Gegner. Im Elfmeterschießen erhält in solchen Fällen die gegnerische Mannschaft die nächste Chance – eine präzisere und gerechtere Auslegung der Regel.
Darüber hinaus wird bei der Klub-WM eine modernisierte Version des Schiedsrichterballs getestet. Wird das Spiel unterbrochen, erhält künftig das Team den Ball, das ihn zuletzt kontrolliert hat – oder die Mannschaft, die zuvor in Ballbesitz war. Ein weiteres Novum: sogenannte Auswechseltablets. Sie sollen den Trainern einen besseren Überblick über verfügbare Wechsel und bereits genutzte Optionen bieten. Diese Tablets vereinfachen die Kommunikation mit dem Schiedsrichterteam und könnten bald auch in anderen Wettbewerben Standard werden.
Zwischen Innovation und Tradition: Eine neue Fußballrealität
Die FIFA zeigt mit der Klub-WM 2025 Mut zur Erneuerung. Viele der getesteten Regeländerungen greifen tief in das Spielgeschehen ein, versprechen aber zugleich mehr Fairness, Klarheit und Dynamik. Gerade für Fans, die sich ein authentisches und spannendes Spiel wünschen, sind die Neuerungen ein echter Gewinn.
Wenn sich die Maßnahmen bewähren, könnten sie weltweit zum neuen Standard werden – nicht als Bruch mit der Tradition, sondern als konsequente Weiterentwicklung des modernen Fußballs. Für Spieler, Schiedsrichter, Trainer und Zuschauer beginnt damit ein neues Kapitel auf und neben dem Platz.