KSC-Stadion: Baubeginn 2018 egal in welcher Liga
Karlsruhe (mia). „Mit der Gründung eines Eigenbetriebes nimmt das Projekt Wildparkstadion einen nächsten wichtigen Schritt“, freute sich Oberbürgermeister Frank Mentrup über den Fortgang in Sachen neues KSC-Stadion. Der Eigenbetrieb dient dazu, dass „das Wildparkstadion nicht länger eine städtische Immobilie ist, die von verschiedenen Dienststellen bewirtschaftet wird, sondern dass alles was bisher auf verschiedene Ämter verteilt war, in einem Eigenbetrieb“ betreut werde.
Mit Frank Nenninger und Werner Merkel habe man zwei „Wunschkandidaten“ bekommen, die für das Projekt nun intensiv tätig werden, so Mentrup, der klarstellt, dass sich für den Karlsruher SC nichts ändere bis auf den Neubau und dass man nun nur noch einen Ansprechpartner habe, wo vorher mehrere Amtsleiter zuständig waren. „Beide werden prägende Köpfe“, so Mentrup.
Frank Nenninger, Prokurist der KASIG sei „der Kopf des Neubaus“. „Wir brauchen hier einen engagierten, fußballbegeisterten, resistenten, verhandlungssicheren und kompetenten Bauleiter. Er hat in der Kasig schon bewiesen, dass er sich damit auskennt. Die Bauplanung ist zwar beim Wildpark nicht ganz so kompliziert, was es unter der Erde betrifft – zumindest hoffe ich das“, lacht Mentrup, „Aber wir müssen den Spielbetrieb sicherstellen. Da kann sich alle zwei Wochen beim Heimspiel die Situation ändern und wir brauchen dann jemanden, der das unter einen Hut bringt.“
Die KASIG werde im Rahmen der Geschäftsbesorgung für den Eigenbetrieb tätig , um die Vertragserfüllung durch den Totalunternehmer zu gewährleisten und die Baubetreuung für das Vorhaben von der Vergabe des Bauauftrags bis zur Fertigstellung des Stadions durchführt. „Ich verfolge den KSC und bin draußen im Wildpark in guten und in schlechten Zeiten“, so Nenninger.
Werner Merkel vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft war auch schon zuvor für den Wildpark zuständig und auch KSC-Vizepräsident und wird nun Betriebsleiter des Eigenbetriebs. „Ich habe eine Herzensbindung zum KSC und bin froh, dass das Projekt bei mir gelandet ist, der Kreis scheint sich etwas zu schließen.“
Baubeginn 2018
Der Baubeginn für das neue Stadion sollte ursprünglich mit dem Abriss der Haupttribüne im Winter 2017/18 starten. Das gehe aber erst, wenn die Baugenehmigung vorliege. Den Antrag könne man erst stellen, wenn man wisse, was gebaut wird. „Winter 2017 schaffen wir voraussichtlich nicht. Daher ist die Frage, ob man mit etwas anderem anfangen kann, wenn die Baugenehmigung vorliegt. Sicher ist 2018 geht es auf jeden Fall los, die Frage ist nur wann und mit was!“
Die Ausschreibungen laufen planmäßig. „Der Teilnahmewettbewerb war die richtige Wahl. Es gibt interessante Konsortien, die sich beworben haben. Diese wurden aufgefordert, ein indikatives Angebot zu erarbeiten. Dann beginnen die konkreten Verhandlungen mit den Konsortien“, so Mentrup. Das will man bis Ende des Jahres abschließen, um die Verträge unterschreiben zu können.
Dritte Liga? Es wird gebaut!
Dass Stimmen laut werden, wenn der KSC in die Dritte Liga absteige, der Neubau gecancelt werde, entgegnet der Oberbürgermeister: „Die sportliche Situation spielt emotional immer eine wichtige Rolle. Aber es ist doch klar, dass wir nicht so vorgehen: Das Hannoverspiel ist gut gelaufen, dann treiben wir das Projekt voran und wenn man gegen Aue verliert, legen wir es eine Woche in die Schublade…“
Die Verträge seien geschlossen und die Stadt sei „davon überzeugt, dass der KSC eine gute Zukunft hat und wir gemeinsam diesen Weg gehen wollen“. Daher gebe es keinerlei Notwendigkeit einen Zusammenhang zwischen dem Bauvorhaben und der aktuellen Tabellensituation zu erstellen.
Auf keinen Fall stoppen
Aber Mentrup stellt auch klar: „Wir können es auf keinen Fall jetzt stoppen. Wir würden in erhebliche Regress-Forderungen kommen.“ Natürlich wolle er nicht sagen, dass man den Neubau nur wegen der Regress-Zahlungen nicht stoppe. „Sondern weil es keinen Sinn macht. In der Prognose für die Pachtzahlung und Refinanzierung ist ein Jahre Dritte Liga in zehn Jahren eingerechnet. “ Das überrasche nicht, dass ein Abstieg auch passieren kann.
Wenn der KSC mehr als das eine Jahr in der Dritten Liga spiele, „verlängert sich die Zeit der Refinanzierung des Stadions nach hinten. Theoretisch kann es sein, dass es sich unendlich verlängert“, je nachdem, ob der KSC dann nicht sofort wieder aufsteige, so Mentrup.