KSC: Schiri – Ein Elfer gegen die U23 – zwei gegen die Profis
Karlsruhe (mia). Eigentlich hatte der „Trainingsausflug“ der Profis des Karlsruher SC am Samstagmorgen zum Spiel der KSC-B-Junioren gegen die U17 des FC Bayern München auch das Ziel, die KSC-Profis von der bitteren Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg „abzulenken“.
Das gesamte Zweitligateam, die Trainer, das Funktionsteam sowie KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer sahen sich die erste Halbzeit des B-Jugendspiels an.
Als Schiedsrichter Fabian Knoll nach 33 Minuten jedoch auf den Punkt zeigte und Strafstoß – berechtigt – gegen die U17 des KSC gab, wurde die Erinnerung an die zwei Elfmeter in Nürnberg gegen die Zweitligaprofis und der nicht gegebene für den KSC wieder schmerzhaft in Erinnerung gerufen.
Die zwei Elfer für Nürnberg hatten aber noch eine besondere Brisanz: Schiedsrichter Martin Petersen hatte bereits eine Woche zuvor im Oberligaspiel des KSC II beim Offenburger FV in der 84. Minute einen Strafstoß für Offenburg gegeben, der das Spiel entschieden hatte.
Fader Beigeschmack
Diesen faden Beigeschmack betonte auch KSC-Coach Mirko Slomka beim Pressegespräch nach dem Spiel, auch wenn er sich nicht zu den Verschwörungs-Theoretikern zähle. „Die Ansetzung finde ich unglücklich. Sie sind verdammt zur Neutralität das ist klar, aber man ist ein bisschen Fußballfan“, dass der Stuttgarter Petersen dann nicht gerade ein großer KSC-Fan sei, sei klar.
Die drei Elfmeter-Situationen aus dem Profi-Spiel hatte sich Coach Slomka noch mehrfach angesehen. „Den ersten muss er geben. Die Handsituation von Marvin ist für mich kein Elfmeter. Das hätte ich nicht gepfiffen“, erklärt der KSC-Coach.
„Was die letzte Szene angeht, gibt es eine klare Aussage des Schiedsrichters: er hat die Situation nicht gesehen“, bedauert Slomka, der sagt, wenn man das Handspiel von Mehlem pfeife, müsse man auch den letzten als ein solches pfeifen. „Das wäre die Chance zum Ausgleich gewesen. Aber nach dem Videostudium hat er gesagt er habe alles richtig gemacht“, so Slomka über Petersen.
„Es tut uns allen unheimlich weh“
Über die Leistung seiner Mannschaft fand der KSC-Trainer allerdings nur gute Worte. „Ich war schon sehr zufrieden. Wir hatten uns darauf konzentriert, zu Null zu spielen, gut zu stehen und aus einer guten Ordnung heraus unsere Chancen zu suchen. Ich hatte das Gefühl, die Jungs bringen das über die Bühne.“ Natürlich hatte es eine Phase gegeben, fünf Minuten vor dem ersten Strafstoß, „die kritisch war“. Zugelassen hatte der KSC aber nicht wirklich etwas.
Daher werde diese, sofern niemand verletzt ausfällt auch gegen Würzburg spielen. „Stand jetzt würde ich sagen, die Mannschaft hat sehr gut funktioniert. Wenn alle gesund sind, wäre das gut für uns.“
„Ich kann der Mannschaft nur ganz ganz wenig vorwerfen. Es tut uns allen unheimlich weh, den Punkt hätten wir verdient gehabt“, weiß Slomka, wie „wahnsinnig enttäuscht“ die Mannschaft sei.
Auch die Fans waren enttäuscht, aber hatten gut reagiert. „Ich bin extra mit zu den Fans gegangen, sonst mache ich das nicht, aber ich wollte miterleben wie sie reagieren. Sie haben uns Mut zugesprochen und applaudiert.“
Wackelt Slomkas Stuhl?
Der KSC-Coach sei “ ziemlich sicher“, am Dienstag noch auf der Bank der Karlsruher zu sitzen. „Sonst hätte es schon eine Entscheidung geben müssen. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht massiv hinterfragt werde. Ich gehe aber davon aus, dass sich das Präsidium und Oliver Kreuzer Gedanken darum machen, was passiert wenn Dienstag keine Punkte geholt werden. Das erwarte ich auch von Präsidium und Sportdirektor, dass sie sich Gedanken machen und mich dann informieren.“
Eins sei ganz klar: Der KSC braucht Punkte. Denn wenn man nicht gewinne oder wenigstens einen Punkt hole, sei es auch schwer, der „Mannschaft die Motivation zu geben“. „Wir müssen uns belohnen. Sie muss merken, dass das was wir an die Hand geben auch erfolgreich ist.“